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0956 - Niemandsland der Träume

Titel: 0956 - Niemandsland der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kochenden Wasser bedeckt. Der Baum hegann bedrohlich zu schwanken. Mit aller Kraft klammerten sie sich an die Äste und hakten ihre Füße in die Gabelungen der Äste ein. Das Schwanken wurde stärker. Auch die benachbarten Gewächse, in deren zweigen Ilunderte schreiender Tiere hingen, schaukelten hin und her. Schmatzend lösten sich dicke Wurzeln aus dem Untergrund.
    Schweigend kämpften die Raumfahrer, um den Halt nicht zu verlieren. Der dicke Stamm drehte sich, Bewegung schien zeitlupenhaft langsam zu verlaufen.
    Perry schloß die Augen. Er erwartete sein Ende, einen Sturz in das kochende Wasser. Demeter schrie während des langen Falles der Baumspitze gellend. Dann tauchten sie unter, das Wasser schlug über ihnen zusammen. Der Hitzeschock blieb aus - das Wasser war nicht. kochend heiß, sondern lauwarm. Eine starke Strömung packte den Baum, das herumschwimmende Treihholz, die Leichen der Tiere und alles andere und riß die Bruchstücke, in denen sich der Baumriese drehte und umhergewirbelt wurde, in die Richtung auf die ferne Wüste, die ebenfalls unter einer hohen Schicht Wasser begraben war.
    Als Demeter neben Perry auftauchte, griff sie nach seinem Gürtel. Rhodans Widerwille vor der Berührung und die Angst um seinen sicheren Halt wurden fast übermächtig. Trotzdem gelang es ihm, diese Impulse zu unterdrücken. Er duldete, daß sich Demeter an ihm festklammerte. Atlan hing irgendwo vor ihnen und umklammerte den Wipfel des Baumes. Die Strömung wurde stärker, der Baum und alles andere rasten durch das stinkende Wasser und wurden in irgendeine Richtung gerissen. Wieder hagelten riesige Regentropfen herunter; die Sicht verringerte sich bis auf wenige Meter, und es wurde dunkler und nebliger.
    Dann hörten die Bewegungen des Baumes auf.
    Es war, als bewegte er sich in einem schmalen reißenden Fluß dahin. Die Spitze schien auf das Ziel zu deuten. Die Raumfahrer verloren jedes Zeitgefühl und registrierten voller Verblüffung, daß nach dem Vorüberziehen der Regenwolke plötzlich der Himmel aufriß und die gelbe Sonne völlig ungehindert auf die Wasserfläche herunterbrannte.
    Augenblicklich breitete sich dichter Dampf aus, der vom Wasser aufstieg.
    „Du mit deiner verdammten Neugierde!" schrie plötzlich der Arkonide. „Du hast uns in diese Lage gebracht, Perry!"
    Die Vorkommnisse hatten sie seit dem Moment der Landung verändert. Aus einer Reizbarkeit, die höher war als sonst, war im Lauf nur weniger Stunden so etwas wie Haß geworden.
    „Wir haben bisher alles überstancZen", schrie Rhodan zurück: „Und wenn du etwas weniger begeistert um dich schießen würdest, kommen wir vielleicht mit dem Leben davon."
    „Er hat auf mich gezielt!" wimmerte Demeter.
    „Und mich hat er getroffen", knurrte Rhodan. Der Baumstamm mit seiner lebenden Last schien sich in ein schnelles Floß verwandelt zu haben. Es raste, eine Schneise hinter sich aufreißend, förmlich durch den Nebel.
    Schließlich verringerte sich die Geschwindigkeit. Die Wurzeln und die langen Äste schleiften auf einem noch unbekannten Grund.
    Das warme Wasser hatte alle Rindenteile und die Nadeln abgelöst. Je langsamer der Baum wurde, desto mehr weißgegerbtes Holz ragte aus dem Wasser hervor. Tatsächlich! Das Wasser sank rasend schnell, und rnit einem scharrenden Geräusch b`’hrten sich die Äste und dicke Wurzeln in den Untergrund.
    Er bestand aus daumenkuppengroßen Kugeln in allen Farben. Sie strömten ein unheilvolles Leuchten aus oder reflektierten das stechende Licht der riesigen Sonne. Schlagartig hatte sich der gesamte Charakter des Planeten geändert. Rhodan sprang hinunter in die Flut aus Milliarden von Kügelchen. Sie knirschten unter den Stiefeln, aber sie zerbr achen nicht.
    Neben Rhodan landete Demeter und sah sich um.
    Aus der südlichen Regenwand tauchten jetzt die Felsen und die kahlgeschwommten Hügel auf, die ihnen noch vor kurzer Zeit als Rettungsmöglichkeit erschienen waren.
    „Wo sind wir?" fragte Demeter laut ~md schtittelte das Wasser aus ihrem Haar.
    Atlan stapfte herbei, maß sie mit einem unheilvollen Blick und erklärte: „In einer ausgedehnten Wüste von sehr seltsamer Beschaffenheit."
    Rhodan schirmte seine Augen ab und erblickte am Horizont so etwas wie eine Oase, einen dunklen Fleck, in dem unbestimmbare Gegenstände das Sonnenlicht reflektierten. An vielen Stellen waren andere Bäume herangeschwemmt worden. Tonnenförmige Flöße rollten über die strahlenden Kügelchen, als die Insassen daraus nun

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