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0956 - Niemandsland der Träume

Titel: 0956 - Niemandsland der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vor uns selbst zu schützen!" gab Perry zurück. „Wir haben immerhin einige Tage auI Guckys Inn lebend überstanden."
    Ein schwaches Beben erschütterte den Hügel unter ihren Sohlen. Die Felsen begannen zu knirschen und sich aneinander zu reihen. Kleine Felssplitter surrten durch die Luft. Eine mächtige Gasblase kam vom Grund des Sees, wirbelte Schlamm und Sedimente hoch und platzte mit einem weithin hallenden Geräusch. Stellenweise schien der Sumpf zu kochen; von den brodelnden Stellen aus flüchteten die bereits bekannten Tiere nach allen Richtungen und schrien aufgeregt. Ein faufiger Geruch wehte heran. Diese Eindrücke gehörten sozusagen zum täglichen Erfahrungsschatz der Ausgesetzten und waren echt, ebenso wie die steigende Wasserfläche des Sees und die kreisförmige Flutwelle, die mindestens fünf Meter hoch war und mit grauer Gischt an den Spitzen der au freißenden Wellen heranrauschte und von dem folgenden Regenguß noch verstärkt wurde.
    „Die nächste Falle!" sagte Atlan und rannte auf die Spitze des Hügels zu. Erst jetzt löste sich das Rätsel der vielen Skelette und Fellfetzen, die zwischen den Stämmen und in den Zweigen der Bäume hingen und lagen.
    „Das Gebiet wird von Hochwasser heimgesucht", schrie Demeter. „Wir müssen uns retten!"
    „So schnell wie möglich", rief Rhodan zurück und folgte ihr.
    Das schwarze Wasser kochte, brodelte und kletterte in rasendem Tempo höher und höher. Es schien vielleicht aus den unterirdischen Schwerkraftveränderungen gespeist, rasend viel und schnellen Zulauf zu erhalten.
    Die Flut gurgelte heran, riß die Tiere aus dem Sumpf und bedeckte jetzt bereits die obersten Zweige der Gewächse neben der Felsenreihe. Wieder zuckte und schüttelte der feste Boden unter den Ausgesetzten. Das Geräusch des herankommenden Wassers übertönte das ferne Dröhnen des Gewitters. Atlan, Demeter und Rhodan rannten um ihr Leben.
    Sie hasteten den Hügel aufwärts.
    Ihre Schritte wurden unter dem Einfluß der geringen Anziehungskraft schneller, müheloser und weiter. Sie kamen an der kleinen Stelle vorbei, an der die verschiedenfarbenen und unterschiedlich hohen Säulen mit den vielen stark voneinander abweichenden Durchmessern um die verglaste Fläche herumstanden. Dann packte sie wieder die höhere Schwerkraft und zwang sie, langsamer zu werden. Atlan erreichte, von einem Rudel verschiedener Tiere gefolgt, als erster die oberste Hügelkuppe. Sofort versuchte er, einen Baum zu erklettern. Zwei Meter über dem Boden hielt sich Atlan an einem schwankenden Ast fest und zog seine Waffe.
    Er feuerte einen Schuß auf die Tiere ab.
    Mitten in der wimmelnden Masse aus Tierleihern öffnete sich der Explosionstrichter. Er schleuderte Erdreich und die Kadaver der Tiere hoch. Wieder schoß Atlan und zog sich dann höher. Das Wasser und die Tiere, die keuchend und schrill schreiend versuchten, auf die niedrig hängenden Zweige zu springen, waren unmittelbar auf Perrys und Demeters Fersen. Perry zog im Rennen seinen Strahler und schrie, während aus dem Sumpf schwerfällige, gepanzert.e Wesen herausgeschwemmt wurden: „Hilf uns, Atlan!"
    Rhodan packte die Iland der Frau und zog Demeter mit sich auf den dickstämmigen Baum zu. Um die Wurzeln schwappte bereits das stinkende Wasser. Atlan kletterte höher und höher und feuerte ununterbrochen zwischen den zurückschnellenden Asten auf die Tiere, ins Wasser und in den Boden. Zweimal fuhren die grellen Glutstrählen dicht an Demeter und Perry vorbei. Atlan hatte nicht geantwortet. Seine Todesangst trieb ihn höher den Baum hinauf, und schließlich konnte auch Demeter den untersten Ast ergreifen und sich hochzi ehen.
    Rhodan rutschte aus und fuhr mit der linken Hand ins Wasser. Blitzschnell zog er sie wieder zurück; das Wasser war kochendheiß. Wenn Demeter und er nicht die Spitze des Baumes erreichen konnten, würden sie lebendigen Leihes gekocht werden. Der Arkonide feuerte schräg an Perry vorbei und traf die Spitze von Rhodans linkem Stiefel. Rhodan fluchte erbittert, schob Demeter mit der Schulter höher und sprang mit ausgestreckten Armen schräg nach vorn. Er rutschte an der nassen Rinde ab, sprang ein zweites Mal und zog sich hoch.
    „Verdammt! „ schrie er. „Warum schießt du ausgerechnet auf uns, Atlan!"
    Der Arkonide, fast in der Spitze des Baumes, antwortete auch jetzt nicht. Aber er blickte Demeter und Rhodan argwöhnisch entgegen. Sie kamen immer näher, und jetzt waren auch die Wurzeln des Baumes vom schwarzen,

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