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0957 - Das Aibon-Gezücht

0957 - Das Aibon-Gezücht

Titel: 0957 - Das Aibon-Gezücht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diese Welt so wieder auf den Kopf gestellt wurde, braucht Ihnen niemand zu sagen, aber sie werden es erleben, daß sie sich noch weiter auf den Kopf stellen kann, obwohl das eigentlich nicht möglich ist. Aber es geht, das sage ich Ihnen. Das wird passieren, wenn wir uns um das Monstrum dort draußen kümmern.«
    Wincott schaute für einen Moment auf seine Schuhe. »Das wollt ihr tun?« fragte er.
    »Unter anderem.«
    Viel brauchte ich ihm nicht mehr zu sagen, er hatte bereits verstanden und wußte, daß er und seine Kollegen ebenfalls mitmachen würden. Von Überlebenschancen sprachen wir nicht, die konnte sich jeder selbst ausmalen. Auch ich hatte zudem noch keine Vorstellung davon, wie wir uns diesem Fremdkörper nähern sollten. Bisher hatte ich ihn mir nicht mal richtig angeschaut. Ich wußte nur, daß er draußen vor dem Haus stand und wartete, wie auch immer.
    Er war da. Er war auch von irgendwoher gekommen. Da genau lag das Problem. Woher stammte er? Aus welcher Tiefe war er hochgekrochen?
    Oder hatte er sich erst zusammengesetzt?
    Es gab noch keine Antworten. Dafür war dieser Götze die Antwort selbst.
    Er hielt sich zwischen uns und dem Wagen auf. In der Dunkelheit trat seine rötliche Körperfarbe durchaus hervor, die sich auch auf seinem Gesicht nicht änderte. Selbst die beiden breiten, aus der Stirn wachsenden Hörner zeigten diese Farbe.
    Die Figur war nackt.
    Sie war klassisch.
    Sie war ideal!
    Baphometh - so ähnlicn hatte ich ihn schon erlebt, aber diese Figur hier war nicht Baphometh.
    Und wer war der Erbauer? Die Frage bedrängte mich, nur fand ich keine Antwort, denn ich grübelte noch über etwas anderes nach. Wir standen uns zwar nicht direkt gegenüber, trotzdem hätte ich hier etwas spüren müssen. Und das war nicht der Fall. Es gab nichts zwischen uns. Da war die Leere. Kein Gefühl der Bedrohung, der Unruhe, das einen Menschen leiden läßt, wenn er sich zu lange auf etwas Bestimmtes konzentriert.
    Wir akzeptierten uns. Wenn wir uns nicht akzeptiert hätten, dann hätten wir wohl aufeinander eingeschlagen und später gesagt, keiner sollte es persönlich nehmen. Es ginge nun mal nicht anders.
    Ich lachte darüber, nicht. Denn so etwas paßte leider in eine Zeit wie diese. Da stand man sich so unpersönlich und kalt gegenüber. So schien dieser Götze ein Produkt seiner und auch meiner Zeit zu sein.
    Hier hatte jemand nach seinen Vorstellungen gemixt und gemischt und sich so etwas wie eine passende Religion erschaffen. Mir schoß auch ein anderer Vergleich durch den Kopf. Er drehte sich um die Geschichte der Alice im Wunderland.
    Ich war plötzlich Alice. Vor mir lag das Wunderland, in das ich durch die Scheibe hineinschaute. Doch es war nicht die schöne Welt. Da wartete kein netter Hase, auch keine Rattenkönigin, sondern ein gefährliches, unheimliches Ding. Eine megahafte Dämonenmixtur, einfach kaum zu fassen und widerlich.
    Ich hörte Suko herankommen. Im Raum war es kalt, so fühlten wir uns zudem, und das Gesicht meines Freundes sah ebenfalls aus, als wäre dort die Kälte festgefroren.
    »Wir sollten den Ausbruch wagen, John!«
    »Wie?«
    »Getrennt.«
    Dafür war ich. Aber ich mußte noch einmal auf diesen Götzen zu sprechen kommen. Für mich war es kaum nachvollziehbar, daß sich ein derartiges Etwas hatte entwickeln können. Deshalb hoffte ich darauf, möglicherweise von Suko einen Hinweis zu bekommen.
    Er war ebenfalls ratlos.
    »Das ist eine Mischung aus Teufel und Buddha«, sagte ich und deutete nach draußen. »Aber irgend jemand muß ihn ja geschaffen haben. Das würde mich interessieren.«
    »Menschen, John.«
    »Klar. Und was haben die Conollys damit zu tun?«
    Er hob die Schultern. »Das frag mich nicht. Ich kann mir vorstellen, daß sie ebenso hineingerutscht sind wie wir. Eben durch diese Tierfänger, die wiederum selbst nicht wissen, was los ist.«
    Ich drehte den Kopf und winkte Jay Wincott zu. »Kommen Sie mal her, Wincott.«
    »Ja, was ist denn?«
    »Die Hunde und Katzen, die ihr gefangen habt, was ist mit Ihnen geschehen? Das wollen wir wissen.«
    »Wir lieferten sie hier ab.«
    »Sonst noch was?«
    »Nein.«
    »Sie sahen nicht, was geschah?«
    Er schüttelte den Kopf. »Die Sache ist doch ganz einfach. Wir holten sie her und ließen sie hier in diesem Haus zurück. Da sind sie dann geholt worden.«
    »Von wem?«
    »Verdammt, Sinclair, mach mich nicht verrückt. Ich weiß es nicht, wer sie geholt hat. Kann mir aber vorstellen, daß es unser dicker Freund gewesen

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