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0957 - Das Aibon-Gezücht

0957 - Das Aibon-Gezücht

Titel: 0957 - Das Aibon-Gezücht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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setzten.
    Die Kälte blieb. Sie biß. Sie war einfach nicht wegzukriegen und war wie Leim.
    Aber irgendwann würde der Frühling kommen, das stand fest. Ich hoffte stark, ihn auch erleben zu können.
    Ein Produkt der Kälte war auch dieses verdammte Geschöpf. Es stand mitten auf dem Boden und wirkte wie festgewachsen. Es war ein Mensch, aber in ihm steckte wohl all das Böse, das die Hölle den Menschen mit auf den Weg gegeben hatte, so war es eben jetzt zu einem neuen Götzen gekommen.
    Sie schauten uns an. Ja, mehrere Augen. Nicht nur die der Gestalt, sondern auch die der Schlangen, denn diese Gestalten umhingen den Körper wie Dekorationsstücke.
    Sie wirkten träge und lässig. Mit verschiedenen Bewegungen hatten sie die mächtige Gestalt des Götzen umklammert, der für mich aussah wie aus Blutgelee hergestellt, allerdings noch mit einem Stich ins Violette hinein.
    Keine Adern, keine Venen, die diesen Körper als Leitungswerk durchzogen hätten, um ihn mit Energie anzureichern. Nein, gar nichts. Er stand einfach nur da.
    Irgendwo ärgerte uns das beide. Vielleicht war er auch ein Schlangensammler oder jemand, der diese Tiere unbedingt brauchte, um bestehen zu können. Er konnte ihr Gift nehmen und es verarbeiten.
    Die Schlangen selbst umhingen ihn. Die sahen aus, als wollten sie sich auf ihm ausruhen. Schon widerlich schlapp oder träge umhingen sie die Figur, von der niemand wußte, wie sie entstanden war.
    »Weit genug?« fragte Suko, als wir eine bestimmte Entfernung erreicht hatten.
    »Ich hoffe es.«
    Suko zog seine Waffe. Er legte noch nicht auf das Ziel an, sondern bedachte mich zunächst mit einem skeptischen Blick. Ich hielt meine Beretta ebenfalls fest. »Egal, wohin wir zielen, nur eben treffen«, sagte ich.
    »Gut.«
    Wir hoben die Waffen an. Die Mündungen zielten auf dieses widerliche neue Götzenstandbild.
    Wir drückten ab.
    Zwei Schüsse, die sich wie einer anhörte.
    Auf einmal hatte das geweihte Silber die Gestalt erwischt. Die Kugeln waren tief hineingeschlagen. Ich konnte nicht erkennen, ob wir auch eine Schlange getroffen hatten, jedenfalls hatten wir das eigentliche Ziel nicht verfehlt.
    Die Masse bewegte sich. Etwas jagte durch ihren Körper. Es waren tatsächlich Blitze, die diese mächtige Figur spalteten. Sie wirbelten von einer Seite zur anderen, und es sah so aus, als wollten sie die Figur einfach zerreißen.
    Der gesamte Körper schwankte. Er kippte nach rechts, dann bewegte er sich auf die linke Seite. Der Schädel mit dem Gehörn bewegte sich ebenfalls. Er nickte uns zu, dann drehten sich die Augen zur Seite, und immer wieder erlebten wir die gleichen Bewegungen, bis es ihn zerriß.
    Vor unseren Augen wurde die Gestalt zerfetzt!
    Es war unwahrscheinlich. Mit allem hatten wir gerechnet, daß es aber so schnell gehen würde, damit hätten wir auf keinen Fall rechnen können.
    Doch wir machten uns nichts vor. Die Dinge stimmten. Es gab dieses Wesen nicht mehr. Zwei geweihte Silberkugeln aus unseren Waffen hatten ausgereicht.
    An der Stelle, wo er verschwunden war, blieb ich stehen, schaute mich um und hob dabei die Schultern. »Nichts zu sehen, Suko, nicht die geringste Spur.«
    Ich hörte ihn lachen. »Mal ehrlich, John, glaubst du daran?«
    »An was?«
    »Daran, daß er verschwunden ist?«
    »Er ist weg«, sagte ich und wußte selbst, wie blöde die Antwort war.
    »Aber völlig zerstört, nun ja, ich weiß nicht. Ich habe keine Ahnung. Jedenfalls können wir von hier verschwinden.«
    Suko steckte die Waffe weg. »Dachtest du an deine Wohnung, John?«
    »Weniger.«
    »Sondern?«
    »Da gibt es eine Familie Conolly. Durch sie sind wir überhaupt erst in den Fall hineingerutscht. Ich finde, wir sollten sie nicht außen vorlassen.«
    »All right, fahren wir hin, John. Aber wie? Fährst du auf Felgen, oder sollen wir den Wagen schieben?«
    »Nein, wir werden unsere neuen Freunde bitten, uns zu den Conollys zu fahren. Das sind sie uns wohl schuldig.«
    »Und sonst willst du nicht gegen sie vorgehen?«
    »Nein, Suko, wobei ich mich allerdings frage, wo sich dieser Smash befindet.«
    »Die Schlangen haben ihn geschluckt, John. Irgendwann wirst du dann seine Knochen finden, denn alles ist auch für diese Tiere nicht verdaulich.«
    »Das denke ich auch.« Ich öffnete die Tür, schaltete die Innenbeleuchtung wieder ein, um mich in deren Schein im Rover umzuschauen. Es hatte keine Veränderung in dem Fahrzeug gegeben.
    Es gab also keine Schlange, die es sich auf dem weichen Platz vorn oder

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