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0957 - Der Traumplanet

Titel: 0957 - Der Traumplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verspreche. Er kletterte aus der Nische hervor, in der er die letzte Stunde verbracht haste, und schwang sich, wie er es gewöhnt war, auf die obere Kante der Konsole, an der der Kommandant arbeitete.
    „Was hast du vor?" fragte en „Stör mich nicht! „ wehrte Burnetto-Kup ate. „Das Schwerkraftfeld des Planeten flattert. Ich habe Mühe, einen stabilen Orbit zu finden."
    „Kann das der Bordrechner nicht für dich tun?" erkundigte sich Vavo Rassa spitz.
    Der Loower fuhr’aus seinem Organkranz zwei Augen aus und richtete sie mit durchdringendem Thick auf den Siganesen.
    „Ich sage dir, du sollst mich nicht immer ..."
    Etwas Seltsames geschah. Burnetto-Kup haste die letzten Worte mit verm’inderter Kraft gesprochen, als ginge ihm der Atem aus. Vavo Rassa sah, wie die beiden Augen an Glanz verloren und stumpf wurden. Der Oberkörper des Kommandanten schwankte und sank vornüber. Rassa sprang im letzten Augenblick beiseite, sonst wäre er in den Falten des Organkranzes begraben’worden.
    Der Minikom meldete sich im selben Augenblick.
    „Was ist mit den Loowern los?" erkundigte sich Sirke Fogel mit aufgeregter Stimme. „Sie kippen alle um!"
    Vavo Rassa’überflog das Halbrund des Kommandostands mit einem raschen Thick. Überall bot sich ihm dasselbe Bild: loowerische Raumfahrer, die in ihren Sesseln vornübergesunken waren und entweder das Bewußtsein verloren hasten oder schliefen.
    Sein Verstand signalisierte Gefahr. Er inspizierte die Fahrtanzeigen. Die DROGERKOND hätte mit einem Längsachsen-Neigungswinkel von 45 Grad in den Orbit einschwenken sollen. Statt dessen lieferte die Anzeige einen Wert von 270 Grad. Das Schiff zeigte mit der Spitze des kegelförmigen Rumpfes senkrecht nach unten!
    Die Bahngeschwindigkeit entsprach einer planetarischen Oberflächengravitation von 1,5 Gravos. Das Gravimeter dagegen registrierte eine auf die Oberfläche normalisierte Schwerkraft von 1,82. Die Geschwindigkeit der DROGERKOND war mithin zu gering für die Erzielung eines stabilen Orbits.
    Vavo Rassa sprach in sein Minikom: „Keine Panik, meine Herren, aber ich glaube, wir sind im Begriff abzustürzen."
     
    6.
     
    Zur Zeit des Siebenundfünfzigsten Dieners des Donners erlebte die Kultur der Valugi eine Blüte. Zu dieser Zeit unternahmen sie ihre Reisen von einer Wohnstätte zur nächsten schon längst nicht mehr mit Wagen, die von Rensen und Trepiden gezogen wurden, sondern an Bord großer Landschiffe, die auf Luftkissen über den Boden glitten und von elektrischen, zum Teil sogar schon von Nuklearmotoren angetrieben wurden. Jedes Schiff bot Platz für eine Familie und ihren Hausrat, denn die Familie war noch immer, nach siebenundfünfzig Generationen überlieferter Geschichte, der Kern der valugischen Gesellschaft.
    Auch die Häuser sahen längst anders aus als die primitiven Behausungen der Vorfahren. Sie ragten zwei, ja sogar drei Stockwerke in die Höhe. In ihren Wänd en waren Stark- und Schwachstromleitungen so verlegt, daß sie, wenn die Zeit zum Weiterziehen gekommen war, mühelos in Teilstromkreise zertrennt und an der nächsten Wohnstätte ebenso mühelos wieder zusammengesetztwerdenkonnten. Jedes valugische Haus aber verfügte über einen eigenen Generator, der die Energieversorgung des Haushalts gewährleistete.
    In jenen Tagen des Siebenundfünfzigsten Dieners haste man längst gelernt, die Zornesausbrüche des Donnergotts, die jetzt mit dem prosaischen Namen „Donnerbeben" bezeichnet wurden, bis auf die Stunde genau vorherzusagen. Der Kalender, den Trahdor geschaffen haste, war im Lauf der Generationen wesentlich verbessert - worden, und die Valugi gewannen weitere Tage, während deren sie, anstatt unterwegs zu sein, in ihren Wohnstätten verweilen konnten.
    Die schönen Künste erlebten eine ungeahnte Blüte. Dies waren die Tage der Dichter Gnesador, Yrtwain und Aischerbroth, deren Dramen in den Theatern gespielt wurden, und den Sängerin Iwailuq, deren Lieder die Zuhörer in tiefe Trauer oder in den Taumel der Begeisterung versetzten - je nachdem, wie Iwailuq es wollte.
    Dies war auch die Zeit, da die valugischen Wissenschaftler ihre Augen zu den Sternen erhoben und sich zu fragen begannen, wie es möglich sein werde, die Abgründe zwischen den einzelnen Himmelskörpern zu überqueren und die Nachbarplaneten zu besuchen. Karailtor, der Siebenundfünfzigste Diener, unt.erstützte diese Bemahungen und richtete eigens eine Schatulle ein, aus der er die Forschungen der Wissenschaftler finanzierte.
    Im

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