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0960 - In den Nebeln

0960 - In den Nebeln

Titel: 0960 - In den Nebeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anika Klüver
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sich, wie der Dämon wohl an Informationen gelangt war - und welche genau das waren. Doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, überraschte Asmodis ihn erneut.
    »Was kannst du mir über die Nebelsphäre sagen, die London verschlungen hat?«
    Zamorra starrte den Erzdämon an. Asmodis interessierte sich dafür? Der Ölsee in Kolumbien schien dem Meister des Übersinnlichen momentan wichtiger. Doch auch er konnte sich nicht zweiteilen und nur ein Problem nach dem anderen lösen.
    »Nicht viel«, sagte er zögernd. »Ich weiß nur, dass London plötzlich von der Bildfläche verschwunden ist und sich mit den üblichen technischen Mitteln nicht mehr orten lässt, so als wäre es nie da gewesen oder einfach im Nichts verschwunden. In den Medien heißt es, es handele sich um ein missglücktes genetisches Experiment, aber das halte ich für unwahrscheinlich.«
    »Das ist ja auch völliger Quatsch! Diese Sache fällt definitiv in deinen Fachbereich. Hast du etwa nicht vor, dir das mal anzusehen?«, fragte der Dämon.
    »Sei sicher, dass es meiner Aufmerksamkeit nicht entgeht!«, erwiderte Zamorra sarkastisch. »Aber darum kann ich mich im Moment nicht kümmern. Das Phänomen scheint keine unmittelbare Bedrohung darzustellen und sich auf London zu beschränken. Doch der Ölsee weitet sich aus! Also muss es warten.«
    »Erzähl das den Leuten, die dort bis vor Kurzem gewohnt haben und dem Phänomen zum Opfer gefallen sind«, erwiderte Asmodis, zeigte dabei jedoch kein Mitleid.
    Und warum sollte er auch? , dachte Zamorra. Ein Dämon bleibt eben ein Dämon, egal was passiert. Ihn kümmern nur seine eigenen Angelegenheiten. Wenn dabei Menschen zu Schaden kommen, berührt ihn das nicht, und wenn sie durch seine Handlungen zufällig gerettet werden, dann ist ihm das auch gleichgültig.
    »Nun ja. Mach doch, was du willst«, fuhr Asmodis fort. »Ich werde mich jedenfalls darum kümmern. Irgendjemand muss ja dafür sorgen, dass das Gleichgewicht im Universum wiederhergestellt wird«, fügte er hoheitsvoll hinzu.
    Zamorra verdrehte die Augen, als wollte er sagen: Stimmt, du bist ja bekannt dafür, dass du immer nur das Beste für alle willst. Was für ein Glück für die Welt, dass sie einen so guten Samariter gefunden hat. Doch er sprach nichts davon laut aus, sondern ließ Asmodis weiterreden.
    »Ich habe im Saal des Wissens gesehen, was dort vorging, bevor der Nebel alles verhüllte. Die ganze Stadt wurde von Pflanzen überwuchert und in einen dichten Dschungel verwandelt. Dort gibt es definitiv eine enorme schwarzmagische Macht, die das bewirkt hat, und ich werde…«
    »Du meinst eine Macht wie LUZIFERs? Das glaube ich ebenso wenig wie die Behauptung mit dem genetischen Experiment. Das mit den Pflanzen ist interessant, aber es passt wohl kaum zu LUZIFERs… na ja, nennen wir es mal Stil. Vielleicht solltest du einfach akzeptieren, dass dein KAISER unwiederbringlich vernichtet wurde.«
    Asmodis antwortete nicht. Aber er warf Zamorra einen Blick zu, dass selbst dieser ein wenig zurückwich. Der Erzdämon mochte versagt haben, aber er war immer noch ein sehr mächtiges magisches Wesen, das man nicht zum Feind haben wollte.
    Plötzlich wurde die Tür der Bibliothek aufgeworfen, und jemand näherte sich den beiden mit schnellen Schritten. »Chéri?«, rief eine besorgte Frauenstimme. »Ist alles in Ordnung? Ich habe Stimmen gehört. Ist jemand bei d…« Nicole Duval blieb wie angewurzelt stehen und starrte an Zamorra vorbei auf Asmodis, der ihren Blick mit entsprechender Unfreundlichkeit erwiderte. »Was will der denn hier?«, stieß die zierliche Französin wutschnaubend hervor.
    »Er braucht meine Hilfe«, erklärte Zamorra ruhig. Er hatte Nicole natürlich von seiner Begegnung mit Asmodis in Kolumbien berichtet, und sie war nicht gerade begeistert gewesen zu erfahren, dass er überlebt hatte und sofort wieder bei Zamorra aufgekreuzt war.
    »Ein Dämon, der die Hilfe eines Dämonenjägers braucht. Dass ich nicht lache!«, entfuhr es Nicole. »Kannst du uns nicht einfach mal in Ruhe lassen und dich um deinen eigenen Kram kümmern, Assi?«
    Zamorra konnte sehen, wie Asmodis sich zusammenriss, um nicht völlig die Beherrschung zu verlieren.
    Er ist wesentlich wankelmütiger als sonst , dachte er. Aber das ist auch nicht wirklich verwunderlich, wenn man bedenkt, dass er mehr oder weniger dafür verantwortlich ist, dass nicht nur sein Herr, sondern mit ihm auch noch die gesamte Hölle vernichtet wurde. Er erwähnt es nicht, aber

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