0962 - Allianz gegen den Wahnsinn
Überlebende gab es keine - doch dann hatte sich gezeigt, dass Ted Ewigk irgendwie die Flucht gelungen war.
Nur wenige Tage später hatte Tan Morano den Machtkristall in Händen gehalten.
Als er dann der Nachfolger Nazarena Nerukkars geworden war, hatte er diese Versprechen einfach vergessen. Um genau zu sein, er hatte sie vergessen wollen. Er brauchte Starless und Sinje-Li um sich herum, hatte ständig neue schwierige Aufgaben für sie gefunden, bei denen andere gescheitert wären.
Waren sie aus diesem Grund gegangen?
Oder hing das mit der bevorstehenden Konfrontation zusammen? Er wusste es nicht. Dennoch würde er nach den beiden suchen lassen - später.
Die Zeit kroch, als wolle sie bald ganz zum Stillstand kommen, um dann wieder rückwärts zu laufen. Das Warten war keine Stärke des ERHABENEN, sicher nicht, denn Warten will gelernt sein. Das konnte Tan Morano nur bestätigen, denn wenn die Schiffe der Ewigen auch überlichtschnell flogen, so war das Ziel noch lange nicht erreicht.
Das Ziel, dem der ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN so sehr entgegen fieberte!
***
Die Begrüßung zwischen Professor Zamorra und Vinca von Parom - dem ehemaligen Krieger der weißen Stadt auf seiner Heimatwelt - fiel herzlich aus. Vinca freute sich riesig, den Freund wieder einmal zu sehen, doch sofort waren da Gedanken in seinem Kopf, die ihm überhaupt nicht gefielen.
Professor Zamorra kam im Prinzip immer dann hierher, wenn es irgendwo lichterloh brannte. Oder wenn bereits etwas Schlimmes geschehen war. Sofort dachte Vinca an Artimus van Zant, mit dem er gemeinsam gegen die Herrscher der weißen Städte gekämpft hatte.
»Ist Artimus etwas geschehen?«
Zamorra winkte sofort ab.
»Nein, keine Sorge. Er hat zwar harte Zeiten hinter sich gebracht, aber es müsste ihm soweit gut gehen. Ich dachte eigentlich, Robert Tendyke wollte van Zant wieder nach El Paso bringen. Merkwürdig, dass er sich noch nicht bei dir gemeldet hat.«
Vinca zuckte mit den Schultern.
»Das lässt sich ja morgen leicht klären, denn ich bin bei Tendyke Industries jetzt stark eingespannt. Vieles kann ich nicht von zu Hause aus regeln, also muss ich vor Ort sein. Aber jetzt komm doch erst einmal rein. Lakir wird sich freuen, wenn sie dich sieht.«
Professor Zamorra atmete tief durch. Lakir war also da. Das war nicht immer so, denn Vincas schöne Frau hatte ein Erbe angetreten, das ihre Anwesenheit an einem fernen Ort erforderte.
An einem sehr fernen Ort.
Lakir hatte vom Licht der Wurzeln , von Maiisaro, die zu den Herrschern der weißen Städte gehörte, die Aufgabe bekommen, auf Maiisaros Welt zu achten, denn sie selbst hielt sich in der unheimlichen Kuppel auf, die zum Lebensraum aller Herrscher geworden war.
Vor unendlichen langen Zeiten waren sie alle dort von ihren Eltern - den geheimnisvollen Magiern aus einer fernen Galaxie - in Sicherheit gebracht worden, denn die Angst drohte in ihren Abschnitt des Alls vorzudringen. Die Magier errichteten einen Schutzwall, um die Angst daran zu hindern, auch die Milchstraße zu vernichten.
Was dann geschehen war, war im Nebel des Vergessens versunken. Doch der Schutzwall hielt und bannte die Angst . Die Magier jedoch waren nie zurückgekehrt.
Doch die Kinder der Magier glaubten, einen noch größeren Schutz errichten zu müssen. So entstanden die weißen Städte und der Plan .
Das alles war jetzt Vergangenheit und Zamorra war froh und glücklich, diese Baustelle wohl für immer abgeschlossen zu haben. Doch war es wirklich für immer? Maiisaros Welt, auf der die noch jungen Wurzeln, die später das Fundament, die Basis zu den weißen Städten bilden würden, heranreiften, existierte nach wie vor. Lakir hatte ihr Erbe angetreten. Im gewaltigen Pool, der sich auf der zweiten Ebene dieser merkwürdigen Welt befand, hatte sich aus den Fragmenten der vernichteten Wurzeln ein Wesen gebildet, das sicher einmalig in der Galaxie war - eine Kugel, der Lakir den Namen Geschor gegeben hatte.
Irgendwann hatte Zamorra dann Ted Ewigk auf Maiisaros Welt in Sicherheit gebracht, denn das Leben des ehemaligen ERHABENEN war nirgendwo mehr sicher. Morano würde ihn suchen und töten lassen, denn Ewigk war der rechtmäßige Besitzer des Machtkristalls, den der Vampir sich angeeignet hatte. Ted war eine Gefahr für Morano, gar keine Frage.
Ewigk, der nach wie vor unter Amnesie litt, hatte Geschors Angebot angenommen, von dem Wurzelwesen geheilt zu werden. Geschor hatte daraufhin Ted in sich aufgenommen. Doch dann
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