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0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

Titel: 0963 - Der Verfluchte aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geworden, der sich eher ertragen ließ - wenn man nicht schon naß war.
    Jarrel grinste. Er war zufrieden. Eine gute Nacht. Sogar die Natur reagierte positiv. Was sollte ihm da noch passieren?
    Er beschleunigte seine Schritte. Durch den nachlassenden Regen hatte sich auch die Stille wieder über das Gelände legen können. Er hörte jetzt seine eigenen Schritte deutlicher.
    Ein rauhes Lachen erreichte ebenfalls seine Ohren. James kannte die Lache. Sie gehörte Santer, seinem Helfer. Er war ein brutaler Typ. Fast wie ein Roboter, ohne Gefühle, aber für den Job genau richtig. Santer tat immer, was man ihm sagte, wenn der Lohn stimmte.
    Gordy rauchte. Er deckte die Glut der Zigarette nicht ab, weil er sich sicher fühlte, und Jarrel spürte, wie er anfing, sich über den Kerl zu ärgern.
    Wenig später hatte er das Viereck erreicht. Seine Helfer saßen auf einer nassen Bank. Neben ihr standen die beiden Säcke mit den Werkzeugen. Die Leute hatten ihren Anführer bereits gehört, jetzt sahen sie ihn auch, und Gordy warf seine Kippe auf den nassen Boden.
    »Hi«, sagte er verhalten, als Jarrel stehenblieb.
    »Du sollst doch nicht paffen, verdammt! Das sieht man meilenweit.«
    »Bei dem Wetter?«
    »Wenn's dunkel ist…«
    »Okay, reg dich ab.«
    Jarrel schlug dem wesentlich jüngeren Mann gegen die Schulter. »Den Ton lasse ich mir nicht bieten, du kleiner Scheißer! Schließlich lebst du von meinem Geld.«
    »Ohne die Kröten würde ich auch nicht verhungern.«
    Der pensionierte Totengräber lachte, während er sich über das nasse Gesicht wischte. »Dann möchte ich mal erleben, womit du deine Nutten bezahlst, wenn du keine Kohle mehr hast. Ja, das möchte ich sehen, du Großschnauze!«
    Santer schlug sich mit der Faust auf den rechten Schenkel. »Hört doch auf, euch zu streiten. Machen wir nun den Job, oder nicht?«
    »Wir gehen«, sagte Jarrel.
    Santer, der sich über den fast kahlen Schädel ebenfalls die Kapuze gezogen hatte, stand als erster auf. Er griff nach einem der Säcke und hob ihn an, als hätte der so gut wie kein Gewicht.
    Gordy, der Mann mit dem Pferdeschwanz, schnappte sich den zweiten Sack. Wie auch Santer trug er ebenfalls einen Anorak, der wegen der Nässe dunkel aussah. Die Hose aus Leder schimmerte heller, ebenso wie die Gummistiefel, die alle drei Männer trugen.
    »Und heute gibt es gute Kohle?« fragte Gordy, als er den Sack mit dem Werkzeug über seine Schulter stemmte, was Santer bereits getan hatte.
    »Ich denke schon.«
    »Wieviel?«
    Jarrel verzog die breiten Lippen.
    »Vielleicht einen Fünfziger.«
    »Hört sich nicht schlecht an.«
    »Aber zuvor wird gearbeitet, und zwar zügig.«
    »Ist okay, Boß«, meldete sich Santer.
    Die Helfer kannten sich auf dem Gelände nicht aus. So lag es auf der Hand, daß James Jarrel die Führung übernahm. Er hatte sich genau eingeprägt, wie sie zu dem Grab gelangten.
    Der Regen hatte aufgehört. Die Luft war aber noch feucht und schwer zu atmen. Alles glänzte vor Nässe. Auf den Blättern der Rhododendren perlten die Tropfen und rutschten langsam herab.
    Irgendwo meldete sich ein Kauz. Sein Schrei hallte klagend über den Friedhof hinweg, als wollte er die hier Begrabenen besingen. Zumindest den Helfern wurde es unheimlich, und sie duckten sich, als sie den Schrei vernahmen.
    Nicht so Jarrel. Der kannte die Rufe des sogenannten Totenvogels und hatte sich längst an sie gewöhnt. Schließlich gingen dreißig Jahre Berufsleben nicht spurlos an einem vorbei.
    James Jarrel nahm jetzt keine Rücksicht mehr. Er verließ den schmalen Weg und schlug sich quer durch das Gelände. Die Kapuze hatte er wieder vom Kopf gestreift. Das schon weiße Haar schimmerte wie ein blasser Mondschein, der sich auf seinem Kopf festgesetzt hatte. Wenn er in eine Pfütze trat, war er froh, daß seine Füße in Gummistiefeln steckten. Seinen Umhang hatte er geöffnet.
    Unter dem Gummi schwitzte man einfach zu stark.
    Hinter ihm keuchte Gordy unter der Last der Werkzeuge. Er war nicht so kräftig wie Santer, aber mindestens so geldgierig wie die anderen beiden.
    Jarrel sah den Schatten und atmete auf. Unwillkürlich ging er langsamer, denn dieser Schatten überragte noch das Brombeergestrüpp. Es umgab die Grabstätte wie eine Mauer und hielt auch zufällige Besucher davon ab, näher an dieses seltsame Grabmal heranzugehen.
    Die Männer aber wühlten sich durch, und als sie das Hindernis überwunden hatten, ließen die Helfer die Säcke fallen. Sie standen da und sagten

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