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0964 - Schwingen des Geistes

Titel: 0964 - Schwingen des Geistes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beanspruchte der Schwarzteil des Auges, der zwölfeckig wie das Griff-Mittelstück war, jedoch in einer trichterförmigen Verdickung endete. Dies war das Herzstück von Laires Auge, in ihm herrschten Hyperraumbedingungen, und darin waren nun auch die sieben Zusatzteile untergebracht.
    Es vergingen nur Sekunden, bis Rhodan das Auge ergriffen hatte und vor das Gesicht hielt. Die Umgebung schien um ihn zu versinken, die Zeit zu erstarren. Rhodan hob das Objekt an die Augen.
    Augenblicklich wurde es schwarz um ihn, und er hatte das Gefühl, in der ihn umgebenden Finsternis zu versinken. Für einen Moment wollte Panik in ihm aufkommen, aber er beruhigte sich. Selbst wenn es sich bei diesem Phänomen um mehr.als nur optische Eindrücke handelte, so hatte er nichts zu befürchten. Er trug einen Raumanzug, dessen Schutzschirmprojektor so programmiert war, daß er sich unter veränderten Umweltbedingungen sofort aktivieren würde.
    Aber Rhodan glaubte nicht, daß die Finsternis um ihn etwas mit dem distanzlosen Schritt und dem Eintritt in die Materiequelle zu tun hatte. Baya hatte ihn auf dieses Phänomen vorbereitet und erklärt, daß es sich bei jedem einstellte, der durch das Auge blickte. Es sprach nur die Sinne an.
    Rhodan mußte all seinen Willen aufwenden, um das Auge wieder absetzen zu können.
    „Nun?" hörte er Atlan erwartungsvoll fragen. „Was für Eindrücke hast du gehabt? Du hast dich nicht vom Fleck gerührt."
    „Nichts", sagte Rhodan. Er suchte Bayas Augen, aber ihr Blick war ausdruckslos. Rhodan fühlte sich leicht schwindelig. Er versuchte ein Lächeln. „Auf ein neues! „ „Sei vorsichtig Perry", hörte er Atlan noch sagen. „Ubernimm dich nur nicht ..."
    Dann umfing ihn wieder die Schwärze, kaum daß er durch das Auge blickte. Wiederum hatte er das Gefühl, in ein bodenloses Nichts zu fallen, obwohl er keine Konturen und keine räumlichen Begrenzungen sah, hatte er doch den Eindruck eines Abgrundes. Und der Abgrund bewegte sich. Er hatte eine sich ständig verändernde Topographie, war unendlich und doch wiederum scheinbar zum Greifen nahe.
    Rhodan konnte die Vorgänge um ihn nicht im Sinn des Wortes „sehen". Er erfaßte sie nur auf eine eigene fremdartige Weise, die sich in Worten nicht beschreiben ließ. Man mußte dies erlebt haben.
    Er spürte, wie das Verweilen in diesem Niemandsraum an seiner Substanz zehrte. Sein Körper verbrauchte ungeheure Energien, das Nichts dieses unbeschreiblichen Abgrunds schien ihn aufzureiben.
    Diesmal war es anders als beim ersten Durchblick. Rhodan trieb nicht in einer indifferenten Schwärze, sondern er wußte, daß sein Geist durch das Auge zu einem realen Ort geleitet wurde, welchen übergeordneten Gesetzmäßigkeiten dieser auch unterworfen war.
    Es wäre gefährlich gewesen, hier noch länger zu verweilen. Denn obwohl er nicht körperlich hier war, schlug sein Geist eine Brücke, über die ihm die Energien entzogen wurden. Er fühlte sich immer schwächer werden und hatte kaum mehr die Kraft, sich dem Bann des Auges zu entziehen. Aber unter größter Willensanstrengung gelang es ihm dann doch.
    Als die Schwärze wich, und er die vertraute Umgebung um sich sah, mußte er feststellen, daß Atlan ihn stützte.
    „Du solltest eine Pause einlegen, alter Junge", sagte der Arkonide. „Auch Boyt Margor hat seine Hyperraumklausen nicht am ersten Tag erschaffen."
    Rhodan ließ sich auf die Tischkante sinken, das Auge mit beiden Händen umklammernd, um ihr Zittern zu unterdrücken.
    „Darf ich es einmal versuchen?" fragte Baya und streckte die Hand aus. „Ich habe mehr Routine und ..."
    Sie brach ab, als Atlan sie mit einer blitzschnellen Bewegung am Handgelenk packte und ihr den Arm herunterdrückte.
    „Das schlage dir aus dem Kopf, kleine Baya", sagte er.
    „Du glaubst, ich möchte das Auge entwenden und es Pankha-Skrin bringen, nicht wahr?" fragte sie mit belustigtem Unterton, während sie mit ernstem Gesicht den Blick der Arkonidenaugen erwiderte.
    Atlan ließ sie wieder los.
    „Soweit möchte ich gar nicht gehen", sagte er und wiegte den Kopf. „Immerhin, Entelechie verbindet.
    Aber in jedem Fall ist das kein Spielzeug für kleine Mädchen."
    Baya sagte darauf nichts. Ihr Gesicht blieb unbewegt.
    „Ich mache später weiter", erklärte Rhodan. Dank seines Zellaktivators, der ihm half, sich schneller zu regenerieren, fühlte er sich wieder einigermaßen bei Kräften. Er stieg aus dem Druckanzug, in dem er sich eingeengt fühlte. Dabei gab er das Auge

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