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0966 - Der Weg des Jägers

0966 - Der Weg des Jägers

Titel: 0966 - Der Weg des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich und Stefan Albertsen
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ich bin dir natürlich dankbar für die Infos.«
    Zamorra winkte ab. »Aber da ist trotzdem ein Gefallen, den du mir tun kannst. Sozusagen als kleine Gegenleistung für meine Bemühungen.«
    »Und die wäre?«
    »Halt mich auf dem Laufenden, ja? Vielleicht einmal am Tag eine SMS oder Mail.«
    »Geht in Ordnung!«
    Doch Zamorra hatte noch etwas hinzuzufügen. »Und wenn es kritisch wird, gibst du Bescheid, verstanden? Dann komme ich mit der Kavallerie.«
    Dylan schmunzelte. »Auch dafür besten Dank, aber ich denke, das wird nicht nötig sein.«
    ***
    »Lass mich auch mal«, quengelte Matthias.
    »Nein, du bist noch zu klein dafür.« Leon versuchte, sich wieder auf das Spiel zu konzentrieren.
    »Ich bin nicht klein. Ich bin neun!«
    Leon antwortete nicht sofort, weil ihn das Geschehen auf dem Fernsehschirm ablenkte. »Sag ich ja! Du bist klein!«
    »Menno!« Matthias warf sich auf die Ledercouch, verschränkte die Arme vor der Brust und zog ein Lippenpfännchen.
    Seit einer halben Stunde ging er Leon nun schon auf die Nerven. Ich will auch mal, ich will auch mal, ich will auch mal. Leon konnte es nicht mehr hören. Er umklammerte die Steuerung des Sega-Mega-Drive fester und widmete sich erneut Aladdins Abenteuern.
    Da griff Matthias zu einer radikaleren Methode.
    Er schnellte vor und versuchte, Leon den Game-Controller aus der Hand zu reißen. Im letzten Augenblick zuckte dieser zurück - und lenkte die Spielfigur über die Kante eines Tempeldachs.
    »Hör auf mit dem Scheiß! Schau, was du angerichtet hast. Das Spiel gehört mir. Papa hat es mir geschenkt! Und ich will es zuerst ausprobieren!«
    Matthias' Stimme klang verzweifelt und den Tränen nah. »Aber man kann es doch bestimmt auch zu zweit…«
    »Nein, das geht nur für einen. Und nun hör auf, mich zu nerven, sonst knall ich dir eine.«
    »Du bist gemein!«
    »Würdet ihr bitte aufhören, so ein Theater zu veranstalten!«
    Die Jungen zuckten zusammen und blickten dorthin, wo die Männerstimme erklungen war. Im Türrahmen stand ein Mann mit schütteren Haaren und einem breiten Gesicht, in dessen unterer Hälfte deutlich Bartschatteninseln zu erkennen waren. Fast wie bei Homer Simpson, dem Familienoberhaupt aus dieser neuen Zeichentrickserie auf dem Zweiten, die sie aber nie sehen durften.
    »Tut uns leid, Papa!« Leon machte eine unglückliche Miene und presste die Lippen aufeinander. Mit seinem Vater war nicht zu spaßen, wenn er sich über etwas ärgerte. Ein scharfer Blick reichte aus, und schon wussten die Kinder, dass sie besser die Klappe hielten.
    »Ja, tut uns leid, Papa. Ganz ehrlich!«, fügte Matthias hinzu. Er wischte sich mit dem Ärmel des Pyjamahemdes über die Nase und schniefte leise.
    Die Miene ihres alten Herrn verlor ein wenig an Härte. »Dann ist es gut. Und nun benehmt euch.«
    Er drehte sich um und steuerte die Küche an, in der er und Mama vor einer knappen halben Stunde verschwunden waren.
    Etwas an seinen Bewegungen bannte Leons Aufmerksamkeit. Das Spiel war plötzlich uninteressant. Er reichte den Controller an seinen Bruder weiter.
    »Hier, Nervensäge! Werd glücklich damit!«
    Matthias jauchzte, schnappte sich die Steuerung und startete den Level nach Aladdins Absturz neu.
    Während die Disney-Figur von Matthias knubbeligen Fingern geleitet über Hindernisse hinwegsprang und Palastwachen mit dem Schwert bekämpfte, rutschte Leon auf der Couch ein Stückchen zurück und blickte zur Küchentür.
    Sie stand einen Spaltbreit offen. Anscheinend hatte Papa sie nicht richtig geschlossen, als er zurückgegangen war.
    Schon vorhin hatte Leon gelegentlich die Stimmen der beiden gehört. Nämlich dann, wenn sie lauter miteinander gesprochen oder sich sogar angeschrien hatten.
    Mama war in den letzten Wochen sowieso echt reizbar. Papa hatte erklärt, dass das normal sei, denn sie sei schwanger und da spielten die Mormonen manchmal verrückt. Was auch immer das bedeutete.
    Leon hatte sich erst nichts dabei gedacht, als sie sich wieder einmal anschrien, doch das, was er durch die offenstehende Tür mitbekam, machte ihm Angst.
    »Ich war verzweifelt, Volker!«, schluchzte Mama. »Ich wusste mir nicht anders zu helfen!«
    »Und die Geschichte kam dir nicht vollkommen irrsinnig vor? Wie konntest du nur so etwas glauben, Lena? Sag es mir!«
    »Ich… ich konnte doch nicht ahnen, dass… ich…«
    »Er hat dich reingelegt! Warum hast du nicht mit mir darüber gesprochen?«
    »Das wollte ich doch. Wirklich! Aber… aber es ging nicht. Immer, wenn

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