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0967 - Die Materiesenke

Titel: 0967 - Die Materiesenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werden versuchen müssen, die Kontrolle über unseren Sturz zurückzugewinnen. Ich werde die Flugaggregate einschalten und ein Manöver einleiten."
    „Richtungsänderung?"
    „Richtig! Wenn das Licht da vorn zu wandern beginnt, sind wir nicht mehr ganz so hilflos."
    Der Mann gehorchte willenlos den Befehlen Ellerts, so wie er es immer getan hatte. Seine Hände bedienten die Kontrollen im Innern des Raumanzugs, dessen Aggregate sofort ansprachen. Tatsächlich wanderte das ferne Licht nach links fort. Ellert war zufrieden mit dem Ergebnis des Testes und ging auf die ursprüngliche Richtung zurück. Das Aggregat wurde abgeschaltet.
    „Das beruhigt mich", teilte er Ashdon mit. „Trotzdem wäre es mir jetzt lieber, wir besäßen keinen Körper.
    Wenn die Lebenserhaltungssysteme ausfallen sollten und der Mann stirbt, weiß ich nicht, was mit uns geschieht."
    „Noch haben wir eine Chance", versicherte Ashdon optimistisch.
    Der Lichtfleck war weiterhin größer geworden und ließ bereits gewisse Umrisse erahnen. Obwohl Entfernung und Größe noch immer nicht zu bestimmen waren, schien es klar zu sein, daß es sich weder um eine ferne Galaxis noch u-m eine näherstehende Sonne handelte.
    „Ein Asteroid vielleicht", vermutete Ashdon zögernd. „Aber wie kann er eine Albedo haben, wenn es keine Sonne gibt?"
    „Außerdem verändert sich die Helligkeit in regelmäßigen Abständen", stellte Ellert fest, „so als drehe sich der Körper und sei unterschiedlich geformt. Die Schmalseite gibt nur wenig Licht ab, die Breitseite hingegen wesentlich mehr. Merkwürdig ..."
    „Könnte eine Art Plattform sein."
    Der Gedanke war in Ellert auch schon aufgetaucht, aber er fragte sich zu Recht, woher in diese lichtlose und anscheinend materielose Region eine Plattform kommen sollte.
    „Wir werden ja sehen", war alies, was er Ashdon antworten konnte.
    Je näher sie kamen, desto deutlicher wurden die Umrisse sichtbar. Es war in der Tat eine Art Plattform von ungeheurem Ausmaß, die sich aus zwei Rechtecken zusammensetzte. Die Dicke dieser Platte hingegen war gering.
    Immerhin waren an der Außenseite der etwas gekrümmten Fläche Felsformationen und pockennarbige Vertiefungen zu erkennen, die an Meteoritenkrater erinnerten. Das schien darauf hinzudeuten, daß der Asteroid - wenn es einer war - nicht von hier stammte.
    „Sieht aus wie der herausgebrochene Teil einer flachen Schüssel", meinte Ashdon. „Und es wird immer größer. Bald werden wir eine Schätzung anstellen können."
    „Einige hundert Kilometer", behauptete Ellert. „Beide Rechtecke haben Kantenlängen zwischen zweihundert und vierhundert Kilometern. Aber die Dicke der Scherbe beträgt höchstens hundert Meter.
    Unglaublich!"
    „Scherbe?"
    „Sieht doch aus wie eine, oder nicht? Die Scherbe einer. Suppenschüssel."
    „Wir kommen schnell näher", warnte Ashdon.
    Ellert übernahm den gemeinsamen Körper und schaltete den Gegenschub des Flugaggregats ein. Die Geschwindigkeit verringerte sich merklich.
    Der Asteroid „Scherbe" wurde abschätzbar.
    Als erstes fiel Ellert auf, daß es im Innern der zerbrochenen „Schüssel" Zeichen einer vergangenen Zivilisation gab. Aber es waren keine Gebäude oder Ruinen im ursprünglichen Sinn.
    Mit stark verringerter Geschwindigkeit strich er dicht über die leicht gekrümmte Oberfläche dahin und stellte fest, daß die Gebäude in Wirklichkeit ein nach oben offenes Labyrinth von Waben und Gängen darstellten.
    Etwa wie das freigelegte Innere eines Bienenstocks.
    Insekten?
    Und wenn ja, wo waren sie?
    Während des Dahingleitens über clie unbekannte Welt wurde Ellert klar, daß auch ein unterirdisches Labyrinth bestehen mußte. Immer wieder sah er Gänge, die schräg in die Tiefe führten und in Dunkelheit endeten.
    Die Oberfläche von Scherbe selbst war hell, aber es gab keine Sonne, die sie beschien. Woher das Licht kam, blieb rätselhaft Noch rätselhafter jedoch war die Tatsache, daß die Instrumente des Raumanzugs eine atembare Atmosphäre anzeigten.
    „Das kann eine Falle sein", befürchtete Ashdon.
    „Nein, das glaube ich nicht", gab Ellert zurück. „Warum sollte gerade uns jemand eine Falle stellen wollen? Wer sollte wissen, wer wir sind und daß wir eintreffen? Es gibt hier eine Atmosphäre, und ich bin sehr froh, wenn wir den Helm endlich öffnen können."
    „Du meinst, wir sollten landen?"
    „Natürlich! Wir haben einen Anhaltspunkt gefunden, und den werden wir untersuchen."
    „Du bist der Boß", sagte

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