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0969 - Der falsche Ritter

Titel: 0969 - Der falsche Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stichel, bevor Sie noch mehr Unfug damit anrichten", forderte Springs.
    Coonor sprang mit einem Ruck auf und warf dabei den Stuhl um. In seinem Gesicht zeichnete sich wilde, unmenschliche Verzweiflung ab. Springs hatte den Eindruck, daß Coonor in diesem Augenblick überhaupt nicht wußte, wo er sich befand. Coonor ballte seine Hände zu Fäusten und schrie mit schrill werdender Stimme: „Ich verliere es! Ich verliere immer mehr davon! Es strömt geradezu aus mir heraus."
    „Was?" Springs war irritiert. „Coonor, Sie sind ja krank. Es ist besser, wenn Sie mir jetzt dieses Werkzeug geben."
    Er trat um den Tisch herum und ergriff Coonors Arm. Mit einer Leichtigkeit, die Springs erschreckte, machte Coonor sich los. Er fuhr so schnell herum, daß Springs der Bewegung kaum folgen konnte. Dann wurde er mit fürchterlicher Wucht am Kinn getroffen und von den Beinen gerissen. Er schlug auf den Boden. Als er sich benommen aufrichtete, ging Coonor bereits davon.
    Lisatee beugte sich über Springs und half ihm auf die Beine.
    Jupiter Springs rieb sich das Kinn.
    „Schau mich an!" verlangte er mühsam. „Ich bin gut zwei Meter groß und wiege über zwei Zentner.
    Davon ist ein gutes Teil Muskulatur. Und er hat mich zusammengeschlagen wie einen Sack."
    „Warum hast du ihn nicht in Ruhe gelassen?"
    Springs bewegte den Kopf.
    „Ubrigens: Coonor war noch niemals draußen - als einziger!"
    „Ich glaube", sagte Lisatee sachlich, „wir sollten nicht zu spinnen anfangen."
     
    4.
     
    Erwachen
     
    Die Temperatur war nun drei Tage konstant geblieben, und die DonyrBlüten schlossen und öffneten sich mit einer Regelmäßigkeit, daß man die Uhr danach stellen konnte.
    Die Tatsache, daß er einen brauchbaren Rhythmus gefunden hatte, bedeutete .für Jen Salik noch lange nicht das Ende des Experiments Organische Klimaanlagen mußten vor allen Dingen transportfähig sein, und in dieser Beziehung hatten die Donyr-Blüten sich noch nicht bewährt.
    Der alte Kanika von der Firma R. Kanika und Co. würde sowieso nur von einem Erfolg sprechen, wenn die Blüten sich verkaufen ließen. In Amsterdam gab es mehrere Dutzend Gebäude mit biologischen Klimaanlagen von R. Kanika und Co., aber der alte Kanika besaß den Ehrgeiz, seine Anlagen überall auf Terra und später auf anderen LFT-Welten zu verkaufen. Salik arbeitete gern für die Firma. Er besaß ein eigenes Labor mit einem hydroponischen Garten und konnte völlig selbständig arbeiten.
    Salik war von Beruf Klimaingenieur, aber er besaß umfassende Kenntnisse in Biologie. Dazu beherrschte er drei Altsprachen (Englisch, Deutsch und Französisch) und war ein leidlich guter Schachspieler.
    Er war Mitglied in einem Verein für Vogelzucht und spielte so gut Geige, daß er schon mehrere Angebote von Orchesterleitungen erhalten hatte.
    Daraus zu schließen, Salik sei ein geselliger Mensch, war falsch, denn eher traf das Gegenteil zu. Jene, die ihn gut genug kannten, bezeichneten den 120 Jahre alten Mann als schüchtern und zurückhaltend. Salik galt als hilfsbereit und durchschnittlich intelligent. Er lebte in einer Wohnzelle im 24. Bezirk von Amsterdam und hatte keine Beziehungen zum anderen Geschlecht. Seine Zurückhaltung Frauen gegenüber lag in einer Affäre begründet, die sich in seiner Jugend ereignet und ihn fast das Leben gekostet hatte. Salik war auch nicht religiös, aber er befaßte sich gern mit dem Thema der Reinkarnation. Er war stets unauffällig gekleidet und bevorzugte Konfektionsware. Ein eigenes Fahrzeug zu besitzen, lehnte er ab. Öffentliche Verkehrsmittel, pflegte er auf entsprechende Fragen zu erklären, reichten völlig aus, um sich auf diesem Planeten zu bewegen.
    Wie viele andere war Jen Salik im Zuge des Unternehmens Pilgervater von Gäa in der Provcon-Faust zur Erde gekommen. Er war 1,68 Meter groß, normal gebaut, ohne besonders sportlich zu wirken. Sein Gesicht wirkte immer leicht gerötet, vor allem aher seine etwas zu groß geratene spitze Nase. Seine Augen waren klein, graublau und stark leuchtend. Das dunkelbraune, leicht gelockte Haar trug er kurz geschnitten. Wenn er sprach, machte er wegen seiner langsamen und sanften Stimme oft einen verträumten Eindruck. Er lächelte gerne.
    Jen Salik war ein typisches Gesicht in der Menge, ein Durchschnittsmensch.
    Für diesen Tag hatte Salik seine Arbeit beendet. Die letzten Meßdaten waren gespeichert und die Schleuse zur HP-Anlage gesichert. Salik zog seinen Laborkittel aus, hängte ihn über einen Stuhl und

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