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0969 - Der falsche Ritter

Titel: 0969 - Der falsche Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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knochiger Körper unter dem dunklen Gewand sichtbar wurde, und öffnete den Korb. In seinem Innern lag ein nacktes Kind. Es besaß glatte helle Haut und zappelte ein bißchen.
    Seine Augen waren offen, aber es schien in keine bestimmte Richtung zu blicken.
    „Seinetwegen sind wir hier", verkündete die Frau.
    „Ja", sagte Lussmann. „Das ist offensichtlich."
    „Sein Name ist Harden Coonor."
    „Gut", sagte Lussmann. „Das ist so gut wie jeder andere Name."
    „Nein", widersprach die Frau. „Er soll einmal einen anderen Namen tragen - einen bedeutenden Namen."
    Zum erstenmal regte sich der Verdacht in Lussmann, daß irgend etwas Unglaubliches auf ihn zukam, ein Anliegen, wie man es ihm noch niemals vorgetragen hatte. Gegen seinen Willen erwachte sein Interesse.
    „Er hat mein Blut getrunken", fuhr die Frau fort.
    Was sollte er dazu sagen? überlegte der Sikr. Er fand das bestenfalls unappetitlich.
    „Wenn Sie möchten, daß ich ihn zu einem Sikr ausbilde, muß ich Sie enttäuschen", sagte Lussmann.
    „Das ist nichts, was man lernen könnte. Jenen, die dafür bestimmt sind, fließt es einfach zu."
    „Das ist es nicht, was wir wollen", bemerkte Tschan, der offenbar in Erinnerung rufen wollte, daß er ebenfalls anwesend war und die Anführerschaft über seine Familie beanspruchte.
    „Wir möchten, daß dieses Kind einmal eine bedeutende Rolle innerhalb des Universums spielt", sagte die knochige Frau. „Es soll Entscheidungen von kosmischer Bedeutung treffen. Sein Name soll überall mit Ehrfurcht genannt werden."
    Der Sikr starrte die seltsame Familie an. Obwohl er ahnte, was sie von ihm verlangen würden, konnte er es doch nicht gIauben. Soviel Vermessenheit erschien ihm unglaublich. Diese Wesen mußten wahnsinnig sein.
    „Wir möchten", sagte die Frau, und ihre Stimme schien wie aus weiter Ferne zu kommen, „daß- Sie Harden Coonor die Chance geben, ein Ritter der Tiefe zu werden."
     
    3.
     
    Der Einzelgänger
     
    Als Jupiter Springs die Kommunikationszentrale betrat und Lisatee Pletzsch vor einem Gedankenpuzzle sitzen sah, änderte er seinen ursprünglichen Plan und steuerte auf ihren Tisch zu. Im Hintergrund, unter den Emblemen der GAVÖK und der LFT an der Wand, lag sein eigentliches Ziel- der Speiseautomat.
    Lisatee hörte seine Schritte und sah auf. Zweifellos war sie eine der schönsten Frauen der SentimentalKolonie, aber ihre Kompliziertheit stand ihrer Anziehungskraft in nichts nach, so daß Springs sich oft fragte, ob seine Bemühungen irgendwann einmal Erfolg haben würden.
    „Oh", sagte sie. „Du bist es. Ich dachte, du hättest jetzt draußen zu tun."
    „Draußen" war die Umschreibung für den mysteriösen Fund, den die Kolonisten von Sentimental gemacht hatten. Seit ihrem Entschluß, die Entdeckung geheimzuhalten und ausschließlich für die eigenen Zwecke zu nutzen, hatten alle eine merkwürdige Scheu davor, die Dinge bei ihrem Namen zu nennen.
    „Eigentlich ja", sagte Jupiter Springs und blickte auf sie herab. „Aber wir kommen einfach nicht voran, und ich dachte, eine Denkpause würde mir guttun."
    Sie trug einen Faltenrock, und ihre braunen langen Beine ragten unter dem Tisch hervor. Ihre Augen standen ziemlich weit auseinander, ganz so, als seien sie kein Paar, sondern unabhängig voneinander operierende Sinnesorgane.
    „Und worüber willst du nachdenken?"
    „Immer über dasselbe", entgegnete Springs brummig. „Was es wohl sein könnte!"
    „Nun, das ist doch ganz offensichtlich, Jupi! Es handelt sich um eine fremdartige technische Apparatur."
    Er stieß einen langen Seufzer aus.
    „Wenn es das nur wäre! „ Er ließ sich neben ihr nieder, aber bevor er einen Blick auf ihr Gedankenpuzzle werfen konnte, wischte sie über den Bildschirm und löschte es.
    „Hast du Angst, man könnte daraus etwas erraten?"
    „Nein", sagte sie.
    Er stemmte die Arme auf den Tisch und blickte quer durch den großen Raum, der um diese Tageszeit kaum besucht war.
    „Wir hätten es nie und nimmer geheimbalten dürfen. Damit haben wir uns eindeutig zuviel zugemutet."
    „Es ist immer noch Zeit, die GAVÖK oder die LFT zu benachrichtigen. Ein paar Spezialisten von der Erde würden das Rätsel bestimmt lösen."
    „Sie würden auch herausfinden, daß wir schon eine ganze Zeitlang an dem Ding herumfummeln - und das hätte womöglich alle möglichen Konsequenzen für die Kolonie und ihre führenden Vertreter."
    „Ich weiß nicht", meinte sie unsicher. „Was sollte denn schon viel passieren?"
    „Das

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