Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0969 - Mandragoros Geschöpf

0969 - Mandragoros Geschöpf

Titel: 0969 - Mandragoros Geschöpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
durch ein Wunder hatten die Reifen gehalten. Sie waren nicht zerstört worden. Es gab keinen Plattfuß, aber die Scheiben waren hin. Und um den Wagen herum verteilte sich das Mauerwerk in mehr oder minder große Brocken.
    Wenn der Rover noch fahrtüchtig war, würden wir Mühe haben, ihn von dieser Stelle wegzubewegen.
    Das Auto interessierte uns nur im ersten Moment. Wichtiger war das Haus. Dort, wo die Wand mit der Haustür gewesen war, gab es nur noch ein großes Loch.
    Wir standen da und staunten, denn jetzt erst sahen wir, was die Explosion bewirkt hatte.
    Auf dem Feld war der Fontäne kein Widerstand entgegengesetzt worden. In diesem Haus jedoch hatte sie den Boden zerstört und das Gestein wohl bis gegen die Decke geschleudert. Ein rötlicher See breitete sich aus, strömte auf uns zu und schwemmte auch einen Körper in unsere Nähe. Es war eine leblose Gestalt - Peter Grimes.
    Wir starteten zugleich, rissen ihn aus dieser Brühe und schleppten ihn dorthin, wo noch keine Steine lagen.
    Grimes ging es schlecht. Er blutete aus zahlreichen Wunden. Seine Kleidung war zerrissen, das Gesicht entstellt, und auf der Kopfhaut blutleer. Es rann über die Stirn und dann über das ganze Gesicht Wir hatten noch nicht feststellen können, ob er überhaupt noch lebte. Gut sah es jedenfalls nicht aus.
    Suko legte seine Hand gegen die Halsschlagader. Er zuckte einen Moment später zusammen. »Grimes ist nicht tot.«
    Was jetzt passieren würde, lag auf der Hand. Er mußte zu einem Arzt geschafft werden, und zwar so schnell wie möglich. Wenn unser Rover nicht mehr fahrbereit war, hoffte ich, daß das Telefon noch funktionierte. Bill wollte schon loslaufen, doch er blieb auf der Stelle knien, denn er hatte das leise Stöhnen des Mannes ebenso gehört wie Suko und ich.
    Peter Grimes schlug die Augen auf. Ob er uns sah, konnten wir nicht mit Sicherheit sagen. Er spürte wohl, daß sich jemand in seiner Nähe befand, und er wollte auch sprechen, denn er bewegte die Lippen. Suko und ich beugten uns sehr weit vor, um ihn überhaupt verstehen zu können, denn die Worte waren nicht mehr als ein Zischeln.
    »Er - ist - da - Cursano. Er will sich rächen. Alleszerstören-Häuser-Menschen - Rache…«
    »Wo ist er jetzt?« fragte ich.
    »Weg«, keuchte Grimes. »Er ist - weg…«
    »Wissen Sie wohin?«
    »Sumpf - glaube ich. Er hat es mir durch seine Gedanken mitgeteilt. Ich habe es - gespürt…«
    »Wo befindet er sich?«
    »Nicht weit. Nahe, sehr nahe, da – lebt - er…« Das nächste Wort drang nicht mehr über seine Lippen, denn Peter Grimes war einfach zu schwach geworden.
    Ob er überlebte, kam auf unsere Schnelligkeit und auf die Kunst des Arztes an, der so schnell wie möglich herkommen mußte, denn transportieren ließ sich der Verletzte nicht.
    Bill war bereits in den Rover getaucht. »Es funktioniert!« rief er und lachte dazu. »Soll mir noch einer sagen, daß die Technik nichts taugt.«
    Keiner von uns hatte ernsthaft etwas abbekommen. Zwar waren wir mit Staub beklebt, aber das störte keinen. Suko sprach aus, was ich dachte. »Wir werden nicht so lange bleiben, denke ich. Das hier kann Bill allein erledigen.«
    »Okay.«
    Keiner von uns wußte genau, wo wir den Sumpf finden konnten. Aber wir wußten, wie ein derartiges Gebiet aussah und hatten es bereits auf unserer Fahrt entdeckt.
    Nur würde Bill sauer sein, wenn er erfuhr, daß wir ihn hier bei Grimes zurücklassen wollten. Er sah es bereits unseren Gesichtern an. »Nein, Freunde«, sagte er, »nein, kommt mir nicht damit!«
    »Einer muß es tun.«
    »Okay, um Peter Grimes' willen. Viel Glück. Vielleicht komme ich noch nach.«
    »Kannst du«, sagte ich. Da saß ich bereits im Rover. Die Türen hatten zwar Dellen bekommen, aber sie ließen sich bewegen. Problematisch würde jedoch der Wind werden in dem nahezu fensterlosen Rover.
    Bill war behilflich. Er räumte einige Steine zur Seite und schaffte uns so etwas wie eine Fahrrinne, damit wir drehen konnten. Danach war der Weg frei. Zum Glück war der Motor sofort angesprungen.
    Ich hatte diesen Cursano gesehen, ich wußte, wie er aussah, aber jetzt wollte ich genau wissen, wer er war.
    Daß uns eine Überraschung wie selten bevorstand, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht…
    ***
    Marion Kline stand am Rand des Sumpfes, schaute über die Fläche hinweg, sah vieles, auch die summenden und tanzenden Insektenschwärme, achtete aber nicht darauf, sondern gab sich voll und ganz ihren Erinnerungen hin.
    Sie war

Weitere Kostenlose Bücher