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097 - In den Klauen des Daemons

097 - In den Klauen des Daemons

Titel: 097 - In den Klauen des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Travers
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gesagt, dennoch war der Spott nicht zu überhören.
    Kelving ging nicht darauf ein.
    „Aber das ist ja furchtbar. Wir sind verloren.“
    „Darüber können wir uns später die Köpfe zerbrechen.“ Slayton suchte in der herumliegenden Ausrüstung nach der kleinen Apotheke.
    „Aber verstehst du denn unsere Lage nicht?“ rief Kelving. „Die haben den größten Teil der Ausrüstung mitgenommen. Wir werden verhungern und verdursten. Die Hitze wird uns umbringen.“
    Dick Slayton fand, was er suchte. Er holte eine Salbe heraus und entblößte seinen Arm.
    „Es wird schon noch einen Ausweg geben“, sagte er ruhig.
    „Weißt du eigentlich, wie groß das Amazonasbecken ist?“
    Slayton reagierte nicht auf den Einwand. Er trug die Salbe auf die Wunden, die Kelving an seinem Oberarm hinterlassen hatte.
    „Was hast du da?“ fragte ihn sein Freund.
    Dick Slayton erzählte es ihm. Als er fertig war, gab er die Salbe an Arno weiter.
    „Ich verstehe dich nicht“, murmelte Kelving, während er sich die brennenden Wunden einrieb. Er verwünschte den Druck in seinem Kopf, der inzwischen eine Stärke erreicht hatte, die fast unerträglich war. Arno Kelving nahm es hin. Es blieb ihm nichts anderes übrig.
    „Endlich“, sagte Slayton. Er hielt einen Geigerzähler hoch.
    „Was willst du damit?“ erkundigte sich Kelving.
    „Ich hätte nie gedacht, daß das Ding uns überhaupt von Nutzen sein könnte“, bekam er zur Antwort.
    „Gut, daß sie es zurückgelassen haben.“ Er schaltete den Geigerzähler ein, der ein knatterndes Geräusch hören ließ.
    „Radioaktivität!“ murmelte Arnold Kelving fassungslos. Für einen Augenblick vergaß er sogar seine Kopfschmerzen.
    Sein Freund ging mit dem Gerät in die Richtung, in der das Sumpfloch lag. Das Knattern verstärkte sich. Es klang beängstigend.
    Slayton ging ein paarmal hin und her. Sein Partner beobachtete ihn gespannt.
    Dann hatte Dick Slayton offenbar genug. Er packte den Geigerzähler wieder ein.
    „Leider müssen wir ihn zurücklassen“, sagte er.
    „Was sollte das eigentlich?“ erkundigte sich Kelving. „Ich überlege, wie wir aus dieser mißlichen Lage herauskommen, und du hast nichts anderes zu tun, als mit einem Geigerzähler spazieren zu gehen.“
    „Hast du wirklich geglaubt, daß unser sagenumwobener Schatz aus Gold und Edelsteinen besteht?“ fragte Slayton lächelnd. Als sein Partner nicht antwortete, fuhr er fort: „Ich weiß nicht, irgendwie habe ich geahnt, was uns hier erwartet.“
    „Ich verstehe nichts“, gab Kelving zu.
    „Ich spreche vom strahlenden Dämon, mein Lieber. Erinnere dich! Es hieß, der Schatz wäre mit einem Fluch belegt. Erinnere dich an das Fleisch, das einem von den Knochen fallen solle. Für mich gibt es nur eine einzige Erklärung dafür: Jener sagenhafte Schatz ist nichts anderes als ein Uranlager.“
    Arnold Kelving schüttelte den Kopf.
    „Das erklärt nicht alles“, widersprach er. „Die Legende von dem Schatz stammt von den Ureinwohnern des Amazonas. Für sie hat Uran keine Bedeutung. Dazu müßten sie etwas von Atomkraft wissen.“
    Dick Slayton runzelte die Stirn. Daran hatte er tatsächlich nicht gedacht.
    „Egal.“ Er deutete auf den Geigerzähler. „Auf jeden Fall steht fest, daß es hier eine erhebliche Strahlung gibt. Und diese Strahlung bedeutet Uran.“
    „Wie paßt der strahlende Dämon in dein Bild?“
    Slayton zuckte mit den Achseln.
    „Zunächst einmal überhaupt nicht. Vielleicht bekommen wir heraus, welche Bewandtnis es mit ihm hat.“
    „Was willst du jetzt tun?“
    Arno Kelvings Freund kam zu keiner Antwort. Im nächsten Moment nämlich verstummte jedes Geräusch ringsum. Der Dschungel schien den Atem anzuhalten.
    In diese plötzliche Stille hinein drang der grollende Laut. Er war so intensiv, daß Slayton ein Schauder überrann. Er spürte den Wunsch zu fliehen.
    Dann blickte er Kelving an. Dessen Gesicht war schmerzverzerrt. Er preßte die Hände gegen den Kopf.
    Und das furchtbare überirdische Grollen wurde immer lauter.
    Dick Slayton wich entsetzt zurück. Arno Kelving schien zu wachsen. Wie ein Roboter, mit einer marionettenhaften Bewegung, wandte er sich Slayton zu.
    Eine unheimliche Macht hatte wieder von Arno Kelving Besitz ergriffen.
    Slayton zwang sich zur Ruhe. Er machte einen Schritt nach vorn. Seine Rechte war zur Faust geballt und traf Arnos Kinn.
    Im selben Augenblick verstummte das Grollen. Slayton fing seinen Freund auf. Die Natur um sie herum erwachte wieder.
    Dick Slayton

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