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097 - In den Klauen des Daemons

097 - In den Klauen des Daemons

Titel: 097 - In den Klauen des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Travers
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warf sich den leblosen Körper seines Freundes über die Schulter und stapfte davon. Er folgte der Spur, die die flüchtenden Indianer hinterlassen hatten. Sie war nicht leicht zu erkennen, doch der Mann war sicher, daß er den Weg finden würde. Sein Leben hing davon ab.
    Eines wußte Dick Slayton mit absoluter Sicherheit: Wenn es ihm tatsächlich gelang, diesem mörderischen Dschungel zu entkommen, würde er eines Tages hierher zurückkehren. Trotz der Angst, die er jetzt empfand und die seine Schritte beschleunigte.
     

     
    Robert Creely öffnete die Plastikpackung und kippte das halbe Pfund Magerquark in eine kleine Schüssel. Mit einem Eßlöffel kratzte er die Quarkpackung aus. Dann streute er drei gehäufte Teelöffel Zucker über seine Mahlzeit und stellte Milch auf den Elektroherd.
    Robert Creely pfiff ein Liedchen. Ein halbes Pfund Magerquark und mindestens einen halben Liter Milch pro Tag, und der tägliche Eiweißbedarf eines Sportlers war zur Hälfte gedeckt.
    Robert Creely war Sportler. Es gab kaum eine Sportart, mit der er nicht vertraut war. Man sah es ihm an. Sein Körperbau war athletisch. Er war einsachtzig groß und muskulös.
    Der eingefleischte Junggeselle war sehr wohlhabend. Das war nicht immer so gewesen. In den sechsundvierzig Jahren seines Lebens hatte der blonde Mann nicht selten die Schattenseiten menschlicher Existenz kennengelernt. Er war ein Abenteurer nach dem Stil von Arno Kelving und Dick Slayton. Allerdings hatte er mehr Erfolg gehabt. Seine Kenntnisse waren umfassender. Als begeisterter Amateurarchäologe hatte er sich einen Namen gemacht und sich ein ansehnliches Bankkonto geschaffen. Es reichte für ein ziemlich sorgloses Leben in New York.
    Er war erstaunt, als plötzlich das Telefon klingelte. Sein Blick fiel auf die Wanduhr. Es war acht Uhr morgens.
    Er trat auf den Flur hinaus, hob den Hörer ab und meldete sich.
    „Ernesto!“ rief er dann. „Wie bist du zu meiner Telefonnummer gekommen?“
    „Ein großes Geheimnis!“ war die Antwort. Ernesto Rosalio wohnte in Manaus. Creely kannte den reichen Brasilianer von seinen Expeditionen im Amazonasbecken her, wo er einige Funde hatte machen können.
    „Es freut mich, deine Stimme wieder einmal zu hören“, sagte Robert Creely.
    „Ich habe eine Bitte“, begann der Brasilianer das Gespräch. Er sprach englisch mit portugiesischem Akzent.
    „Oh, das ist wieder der alte Ernesto Rosalio!“ rief Robert aus. „Er macht keine großen Umwege. Floskeln sind ihm ein Gräuel. Eine Eigenschaft, die ich immer sehr an dir geschätzt habe. Nun, was hast du auf dem Herzen, mein Freund?“
    Die Antwort kam nicht sofort.
    „Ich möchte dich zu mir bitten“, sagte der Brasilianer nach kurzem Zögern.
    Robert hob die Augenbrauen.
    „Bißchen weit zu Fuß, oder?“
    „Es muß schnell gehen! Komm mit der nächsten Maschine. Ich ersetze dir alle Kosten.“
    Robert Creely wiegte den Kopf.
    „Um was handelt es sich?“
    „Das kann ich dir nicht am Telefon sagen. Aber es dürfte dich interessieren.“
    „Davon bin ich überzeugt! Allerdings…“
    Robert Creely überlegte, obwohl sein Entschluß eigentlich schon feststand. Konnte er sich so eine Gelegenheit wirklich entgehen lassen? Offenbar hatte Rosalio eine tolle Sache auf Lager.
    Ein strenger Geruch stieg Creely in die Nase und unterbrach seine Gedanken. Jetzt erst hörte er das leise Zischen, das aus der Küche kam.
    „Die Milch!“ entfuhr es ihm.
    „Was?“ kam es verständnislos aus dem Hörer.
    „Die Milch brennt an!“ rief Robert Creely.
    „Nun, was ist jetzt?“
    „Ich komme. Ich habe es mir überlegt.“ Robert Creely knallte den Hörer auf die Gabel und rannte in die Küche. Weißer Schaum brodelte aus dem Topf und floß auf die Platte.
    Fluchend schaltete Robert Creely den Herd ab und nahm die Milch weg. Qualm war in der Küche, und es stank fürchterlich.
    Trotzdem frühstückte Creely zehn Minuten später. Das Fenster stand weit offen. Von seinem Apartment aus hatte er eine gute Aussicht auf New York.
    Sein Blick ging in die Ferne. Irgendwo hinter dem Horizont lag Brasilien. Sein alter Freund Ernesto Rosalio wartete dort auf ihn. Was wollte er?
    Hätte Robert Creely gewußt, was ihm bevorstand, wäre er wohl zu Hause geblieben. So aber nahmen die Dinge ihren Lauf.
     

     
    Das Flugzeug kreiste über der Stadt. Nachdenklich sah Robert aus dem Seitenfenster. So weit das Auge reichte, nichts als Dschungel. Nur in einem relativ schmalen Gürtel rings um Manaus etwas

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