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097 - In den Klauen des Daemons

097 - In den Klauen des Daemons

Titel: 097 - In den Klauen des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. A. Travers
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    Dick Slayton war kein Feigling. Trotzdem hatte er Angst, als er sich allein durch den Dschungel kämpfte, um seinem Freund zu helfen. Alles war so unheimlich. Er konnte den Indianern ihre plötzliche Flucht nicht verdenken. Am liebsten wäre er ihnen gefolgt. Aber er konnte und wollte Arnold Kelving nicht im Stich lassen.
    Keinen einzigen Gedanken verschwendete er an die Tatsache, daß sie ohne die Eingeborenen verloren waren, und daß es seinen Tod bedeutete, wenn er sich um Kelving kümmerte, anstatt ihnen zu folgen.
    Etwas Unfaßbares war geschehen. Arnold Kelving war der Betroffene. Er brauchte Hilfe. Im umgekehrten Fall hätte Kelving ihn auch nicht im Stich gelassen.
    Dick kam nur mühsam vorwärts. Er mußte auf die Gefahren achten, die ringsum lauerten.
    Als der Morast tiefer wurde, hantelte sich der mächtige Mann an den dicken Luftwurzeln weiter.
    Er wußte nicht, wie weit Arno Kelving gekommen war, er wußte auch nicht, ob es ihm überhaupt gelingen konnte, seinen Freund einzuholen. Die Spur war schwer zu verfolgen. Hier waren ein paar abgerissene Blätter, dort geknickte Zweige. Dick Slayton kämpfte sich keuchend weiter.
    Bis er Arnold Kelving erreicht hatte. Der Freund bemühte sich verzweifelt, dem Sumpf zu entkommen. Bis zur Brust war er versunken.
    „Nicht bewegen!“ rief Slayton entsetzt. „Verdammt, bleib ruhig. Ich helfe dir.“
    Er schob sich auf den dicken Ast über Arnold Kelving und beugte sich hinunter.
    „Nimm meine Hand, damit ich dich herausziehen kann!“
    Kelving blickte zu ihm empor. Seine Augen schienen Blitze zu schleudern. Schaum stand ihm vor dem Mund. Eine unheimliche Macht hatte von ihm Besitz ergriffen und wollte nicht mehr von ihm ablassen. Slayton griff nach ihm. Arnold Kelving biß blitzschnell zu, erwischte aber nur den Ärmel mit seinen Zähnen. Seine Finger krallten sich in Slaytons Oberarm.
    Dick Slayton spürte den Schmerz.
    Nein, Arnold Kelving hatte nicht nach ihm gegriffen, um sich herauszuziehen. Er wollte seinen Freund und Retter von dem Ast reißen und mit sich in den Tod nehmen.
    Dick Slayton versuchte sich aufzurichten. Das Entsetzen gab ihm Kraft.
    Arnold Kelving wurde nach oben gezogen, bis sein Kopf gegen den dicken Ast stieß.
    Schreiend streifte Slayton den Freund ab. Arnold Kelving fiel zurück.
    Der mächtige Brustkorb Slaytons hob und senkte sich. Immer noch war der rothaarige Ire von Entsetzen gepackt. Er sah zu seinem Partner hinunter.
    Dieser war wieder bis zu den Hüften versunken. Vergeblich versuchte er, sich an dem dicken Ast festzuklammern. Es war schon zu spät. Seine Fingerspitzen glitten ab.
    „Arnold!“ keuchte Dick Slayton. „Arnold!“ wiederholte er.
    Der Freund rief etwas in einer Sprache, die Slayton nicht verstand. Die Worte kamen heiser, sie klangen aggressiv.
    Da ertönte wieder jener schreckliche Laut aus dem Dschungel.
    Er erinnerte Slayton an das Grollen eines fernen Gewitters, ein Grollen allerdings, das aus der Kehle eines Wesens aus Fleisch und Blut kam. Aber war das denn überhaupt möglich?
    Arnold Kelving schien sich zu bemühen, den schrecklichen Laut nachzuahmen.
    Dick Slayton lief eine Gänsehaut über den Rücken. Nein, das war nicht mehr sein Freund und Partner. Er war von einem Dämon besessen.
    Er beugte sich wieder hinunter, diesmal vorsichtiger. Er paßte den richtigen Moment ab. Dann schlug er zu. Der gewaltige Schwinger endete genau an Kelvings Kinn.
    Haltlos sackte der Besessene zusammen. Slayton packte blitzschnell zu, bevor der Kopf in der zähen Masse des Sumpfloches verschwand.
    Mit aller Kraft, deren er fähig war, zerrte Slayton den bewußtlosen Freund aus dem Morast. Mit der freien Hand hielt er sich fest. Stück für Stück robbte er zurück. Bis er den Baum erreichte, aus dem der Ast herausragte. Ein letzter Ruck, dann war Arnold Kelving in Sicherheit.
    Dichtes Wurzelgewirr hatte eine Art Plattform entstehen lassen. Slayton legte seinen Freund darauf. Außer Atem setzte er sich daneben. Es dauerte Minuten, bis er sich von der Strapaze wieder einigermaßen erholt hatte.
    Er betastete seinen Arm. Die Fingernägel Kelvings hatten Striemen hinterlassen. Dick Slayton verzog das Gesicht. Auch die geringste Verletzung konnte im Dschungel gefährlich werden. Es gab genug Insekten, die Infektionen verbreiteten. Schon saßen welche auf den Wunden. Dick Slayton schlug um sich, aber mit wenig Erfolg.
    Er streifte auch das Ungeziefer von den zerkratzten Unterarmen seines Freundes, der dabei

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