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097 - Leichenvögel

097 - Leichenvögel

Titel: 097 - Leichenvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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auf dem
schnellsten Wege dingfest gemacht werden mußte.
    Iwan
vermied, daß das Mädchen mit dem schrecklichen Anblick konfrontiert wurde.
    Er
lief zum Wagen zurück, immer wieder beruhigend auf die Kleine einredend.
    »Was
ist denn passiert, Kleines? Kannst du es mir nicht sagen?«
    Sie
schrie und krächzte und trommelte auf ihm herum. Sie schien nichts zu begreifen.
    Ein
schrecklicher Zustand.
    Kunaritschew
konnte es nicht riskieren, sie einfach wie ein artiges Kind neben sich oder auf
den Rücksitz zu setzen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sie an Händen
und Füßen zu binden und das schreiende Bündel sauber verpackt auf den Rücksitz
zu legen.
    Dies
geschah zu ihrem und zu seinem eigenen Schutz. Das Mädchen wußte nicht mehr,
was es tat. Wenn er es nicht festband, konnte es während der Fahrt ins Lenkrad
greifen.
    Er
startete und fuhr schnell, aber aufmerksam. Die Straßenverhältnisse bestimmten
das Tempo.
    Das
Mädchen schrie. Den Mund hatte er ihm nicht zugebunden, das hatte er nicht
fertiggebracht.
    Es
reichte, daß er seine Bewegungsfreiheit hatte einschränken müssen. Das Schreien
störte ihn nicht.
    »Wenn
du ein bißchen ruhiger wärst, könnte ich dir ein Märchen erzählen«, sagte er
mit einem Blick in den Rückspiegel. Er sah das kleine, strampelnde Bündel. Das
Kind tat ihm leid. »Ich komme aus Rußland. Wir haben dort sehr schöne Märchen,
zum Beispiel das…«
    Es
hatte keinen Sinn. Janette schrie wie von Sinnen. Er machte, daß er zum Hospital
kam.
     
    ●
     
    Das
Kind wurde sofort in ärztliche Obhut genommen. Sein Zustand war bedenklich. Zu
allererst erhielt es eine Beruhigungsspritze. Der behandelnde Arzt hoffte, daß
es nach dem Aufwachen zugänglicher sein würde.
    X-RAY-7
stellte sich vor.
    »Sie
sind also Mister Iwan Kunaritschew« war die Reaktion des Arztes. »Ihr Besuch
wurde uns schon angekündigt.«
    Er
wurde behandelt wie ein alter Bekannter. »Schwester Millie kann es kaum
erwarten, Sie kennenzulernen.«
    Sie
ist im Schwesternzimmer.
    Iwan
strahlte wie ein Honigkuchenpferd. »So einen Empfang läßt man sich gefallen,
Doc.« Auf dem Weg zum angegebenen Zimmer griff er nach seinem Kragen, als wolle
er die Krawatte zurechtzupfen. Er schüttelte den Kopf und murmelte: »Das kommt
davon, wenn man nicht auf eine solche Begegnung eingerichtet ist. Wo keine
Krawatte ist, kann man auch keine zurechtzupfen. Rollkragenpullover! Und dann
Besuch bei einer Dame! Wenn das Larry sehen könnte! Bolsohoi swinstwo!«
     
    ●
     
    Schwester
Millie gefiel ihm. Aber darauf kam es nicht an.
    Er
ließ sich von ihr in knappen Sätzen noch einmal den Vorfall erzählen, und
Millie Fedderson reichte ihm das Medaillon.
    Es
bestand aus einem bronzefarbenen Metall. Wenn man es gegen Licht hielt, sah man
eine Vielzahl von Farben, die verschiedene Formen und Gebilde darstellten.
    »Wo
haben Sie es her?« erkundigte sich X-RAY-7.
    Millie
zuckte die Achseln. »Es ist ein altes Familienerbstück ich glaube, schon meine
Großmutter hat es getragen. Ich wollte es einmal verkaufen, weil ich es für
wertvoll hielt. Aber der Juwelier, der es prüfte, lachte nur. Es hätte
überhaupt keinen kommerziellen Wert, meinte er. Wahrscheinlich handele es sich
um einen kunstgewerblichen Gegenstand, den irgendein Liebhaber meiner
Großmutter geschenkt hätte. Vielleicht hatte er recht.«
    »Vielleicht«,
murmelte Iwan. Er drehte das rätselhafte Medaillon zwischen den Fingern. Die
Farben schillerten und entwickelten geheimnisvolle Formen. Er glaubte eine
Maske zu sehen, ein andermal in einer anderen Farbe eine bizarre Gestalt, deren
Formenreichtum so vielseitig war, daß er sie nicht erfassen konnte.
    Millie
Fedderson zuckte die Achseln. »Ich wollte sie eigentlich nie richtig besitzen.
Aber dann bin ich doch dran hängengeblieben. Vielleicht war’s Sentimentalität.
Wer besitzt schon heutzutage noch ein Erinnerungsstück seiner Großmutter? So
habe ich’s eben niemals weggeworfen.«
    »Seien
Sie froh, daß Sie es nicht getan haben.«
    »Warum?«
    »Es
hat Ihnen möglicherweise das Leben gerettet, Miß Fedderson.«
    »Sie
glauben – daß ihm wirklich – geheime Kräfte innewohnen?«
    »Ich
bin überzeugt davon. Wenn ich mir das Erlebnis vor Augen halte, das Sie gehabt
haben. Man müßte das Medaillon natürlich genau prüfen. Deshalb bin ich hier. Es
gibt Möglichkeiten, festzustellen, welcher Abwehrzauber ihm innewohnt. Dazu
müßte ich es mitnehmen. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn

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