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0970 - Das Ende der Wächter

Titel: 0970 - Das Ende der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Der lange Zeitraum, den er ohne Bewußtsein verbracht hatte, machte es noch unwahrscheinlicher, daß der erste Grund für seine Wiedererweckung zutraf.
    Demnach galt der zweite Grund.
    Ein Feind war aufgetaucht!
    Allerdings, dachte er ironisch, war das Freund-Feind-Bild angesichts seiner wahren Identität ziemlich verwischt. Er war nicht der aufrechte Igsorian von Veylt, jener unerschrokkene Ritter der Tiefe, der sich überall für Recht und Ordnung einsetzte- er war ein Wechselbalg.
    Aber ein Feind würde sich vermutlich nicht lange um seine wahre Herkunft kümmern, sondern zuschlagen, ohne Fragen zu stellen. Schon deshalb war es besser, wenn er sich auf alle Eventualitäten einstellte.
    Die Auffangstation, deren Sensoren ihn betasteten und untersuchten, registrierte seine Rückkehr ins Leben.
    „Willkommen, Igsorian von Veylt", sagte sie mit ihrer mechanischen Stimme.
    Er erinnerte sich, daß sie ihn nach seinem Eintreffen gefragt hatte, ob er Armadan von Harpoon sei, und er hatte erwidert, er sei Igsorian von Veylt. Nun fragte er sich, ob diese Auffangstation einen Rittersensor besaß und, wenn dies der Fall war, ob ihn das in Schwierigkeiten bringen konnte. Er beschloß, vorsichtig zu operieren.
    „Ich ... brauche einige Zeit, um mich zurechtzufinden", sagte er stokkend.
    „Gut", sagte die Anlage. „Ich warte."
    Tatsächlich verhielt sie sich still, bis das Schweigen Coonor unerträglich erschien und er von selbst wieder mit dem Reden begann.
    „Was ist geschehen?" erkundigte er sich.
    „Ich habe das verabredete Signal empfangen!"
    „Was für ein Signal?" fragte er ungeduldig.
    „Einen bestimmten Impuls auf Hyperfrequenz", lautete die Antwort. „Er bedeutet, daß die Horden von Garbesch wieder in dieser Galaxis aufgetaucht sind."
    „Sind das nicht jene, die Armadan von Harpoon vertrieben hat?"
    „Sie sind es."
    Coonor schüttelte den Kopf.
    „Aber von Harpoon hat doch prophylaktische Maßnahmen ergriffen. Sagtest du nicht, dieser Teil des Universums sei gegen einen Angriff der Horden von Garbesch präpariert."
    „So ist es. Aber eine Rückkehr der Garbeschianer ließ sich dadurch nicht ausschließen."
    „Was wird nun geschehen?" forschte Harden Coonor weiter.
    „Das Signal wird von Harpoons Anlagen im Zentrum dieser Galaxis aktivieren. Man wird einige Garbeschianer gefangennehmen, und entsprechend ihrem Aussehen und ihren Fähigkeiten wird aus den neutralen Eiern in von Harpoons Anlage eine Orbiterarmee aufgestellt."
    Coonor atmete auf, denn er hatte zunächst angenommen, der Feind sei schon auf dieser Welt eingetroffen.
    Das war jedoch offenbar nicht der Fall.
    Behutsam fragte er: „Was soll ich nun tun?"
    „Diese Auffangstation ist mit einer Transmittergegenstation auf der Hauptwelt Harpoons, Martappon, verbunden."
    „Du willst mich geradewegs in jene Anlage transportieren?" erriet Coonor.
    „Ja."
    Coonor dachte darüber nach und entschied, daß er damit nicht einverstanden sein konnte. Martappon würde womöglich das Zentrum der Kämpfe zwischen Harpoon-Orbitern und Garbeschianern sein, und Harden Coonor hatte nicht die geringste Lust, darin verwickelt zu werden.
    Jetzt nicht mehr.
    Er war kein Ritter der Tiefe, und diese Auseinandersetzungen, bei denen es um Entscheidungen von kosmischer Bedeutung ging und die oft viele Jahrhundertausende andauerten, waren nicht nach seinem Geschmack.
    Ein Kampf mußte überschaubar sein, räumlich und zeitlich andernfalls war er sinnlos.
    Coonor fragte sich überrascht, woher er die Grundeinstellung für diese seine neue Philosophie bezog.
    „Warte", wandte er sich an die Maschine. „Zunächst einmal brauche ich Zeit, um völlig zur Besinnung zu kommen. Wenn ich mir über alles klargeworden bin, werde ich dir weitere Fragen stellen."
    „Gut", sagte die Anlage erneut. „Ich warte."
    Immerhin, registrierte Coonor, war sie nicht so entschieden wie bei seiner Einschläferung. Er wußte längst, worauf es ankam: Er mußte aus der Anlage hinaus, bevor sie ihn nach Martappon verfrachtete. Doch das war sicher nicht so einfach, zumal er Informationen über die Welt brauchte, auf der sich die Auffangstation befand. Bisher wußte er nur, daß er sich auf einem unberührten Planeten auf der Westseite einer fremden Galaxis befand.
    Das hieß - die Welt war unberührt gewesen, zu dem Zeitpunkt, da die Maschine Harden Coonor eingeschläfert hatte. Inzwischen war so viel Zeit vergangen, daß sich dort draußen einiges geändert haben konnte.
    Coonor brauchte

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