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0970 - Das Ende der Wächter

Titel: 0970 - Das Ende der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht von ihnen entdeckt worden war.
    Coonor hatte einen genauen Plan ausgearbeitet, wie er sich in der Kolonie präsentieren wollte: Als Raumfahrer, der sein Schiff verließ, um fortan ein spartanisches, aber dafür um so freieres Leben als Kolonist zu führen. Bei diesem Vorhaben kam ihm zustatten, daß regelmäßig Schiffe auf Sentimental landeten, um die Kolonisten mit Dingen zu versorgen, die sie noch nicht selbst herstellen konnten. Da die Auffangstation alle Funksignale empfing, war sie über den Zeitpunkt solcher Landungen informiert. Sie hatte ihm mitgeteilt, daß die Landung eines Versorgungsschiffs, der ELLOREE, unmittelbar bevorstand. Alles, was Coonor fehlte, war eine Ausrüstung, die ihn als Raumfahrer auswies. Aber das war insofern kein Problem, als es am Rand des Landefelds, das unwei tder Kolonie lag, mehrere unbewachte Depots gab, aus denen er alles Nötige entwenden konnte.
    Als das Tor der Anlage sich endlich öffnete, wurde Coonor beim Einatmen der frischen Luft übel. Seine Ritterfähigkeiten ermöglichten ihm jedoch, sich schnell an die neuen Bedingungen zu gewöhnen. Die Umgebung, die er nun mit seinen Blicken inspizierte, war alles andere als einladend: Mehr als ein paar graue Felsformationen waren nicht zu erkennen. Es war später Nachmittag, und unter dem Felsüberhang hatte bereits die Dämmerung eingesetzt.
    Wenn er auf die Felsen kletterte, wußte Coonor, würden ihm die Positionslichter des Landefelds den Weg zeigen. Er würde zehn Stunden unterwegs sein.
    Er wollte gerade ins Freie klettern, als die mechanische Stimme noch einmal erklang.
    „Wann kommst du zurück?"
    Coonor fühlte sich unbehaglich. Er fürchtete, daß seine Lügen im letzten Augenblick durchschaut werden könnten.
    „Sobald wie möglich", erwiderte er. „Ich werde mich umsehen und mich an die Bedingungen hier gewöhnen. Danach werde ich bereit sein, nach Martappon zu gehen und die Orbiter gegen die Horden von Garbesch zu führen."
    Vielleicht, dachte er, würde er wirklich gezwungen sein, eines Tages hierher zurückzukehren und den Transmitter der Anlage zu benutzen. Man konnte nie wissen. Womöglich gab es sogar einen Weg, sich die Orbiter und Raumschiffe Armadan von Harpoons zunutze zu machen. Doch solche Überlegungen gehörten vorläufig noch in das Reich der Phantasie.
    „Sei immer bereit, daß ich zurückkomme und dich brauche", ermahnte er die Maschine.
    „Du wirst immer willkommen sein", erwiderte sie.
    Er stieg hinaus und entfernte sich ein paar Schritte von der Auffangstation. Sie präsentierte sich ihm als eine Grundplatte von drei Metern Höhe mit einer Art verbeulten Halbkugel darauf. Das Gebilde bestand aus blauschimmerndem Metall. Gemessen an der technischen Brillanz der ZYFFO oder der PYE wirkte die Auffangstation geradezu plump, aber sie erfüllte schließlich ihren Zweck und das war alles, was zählte.
    Als er die Felsen hinaufkletterte, überkam Harden Coonor ein eigenartiges Gefühl. Obwohl es ihn beunruhigte, beschloß er, es vorIäufig zu ignorieren, denn es hing zweifellos damit zusammen, daß er sich in einer fremden Umgebung aufhielt. Es war ein Gefühl, als würde eine unbekannte Kraft tief in sein Bewußtsein greifen und ihm Dinge entreißen, die er bisher als seinen ureigensten Besitz angesehen hatte. Tatsächlich konnte er es nach einiger Zeit so weit eindämmen, daß er es völlig vergaß.
    Bei Morgengrauen erreichte er die Kolonie. Auf dem Landefeld, dem er sich vorsichtig näherte, stand eine gigantische Kugel aus Stahl - die ELLOREE. Ohne von jemand gesehen zu werden, drang Harden Coonor in eine der Lagerhallen ein und versorgte sich mit allem, was er zur Realisierung seines Planes brauchte. Danach hockte er sich auf eine Kiste und wartete geduldig, daß die ELLOREE wieder startete. Während er dasaß und seinen Gedanken nachhing, kehrte das Gefühl, das er beim Verlassen der Auffangstation zum erstenmal kennengelernt hatte, wieder.
    Und diesmal ließ es sich eindeutig identifizieren: Irgend etwas griff nach seinem Ritterwissen und begann, es ihm Stück für Stück zu entziehen.
    Coonor krümmte sich auf der Kiste zusammen und grub seine Finger in die Oberschenkel, um sich auf etwas anderes konzentrieren zu können. Innerhalb weniger Stunden lernte er, das Gefühl unter Kontrolle zu bekommen. Der Prozeß jedoch, der es begleitete, wurde davon nicht aufgehalten. Zum Glück schien der Verlust von Wissen und Fähigkeiten in seiner Größenordnung so unbedeutend zu sein, daß er

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