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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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die gestochen scharfen Bilder, die er gewöhnt war. Er erfuhr, dass es sich tatsächlich um ein Computerspiel handelte. Es trug den Namen Lost Soul - »Wie hübsch, das gefällt mir doch gleich mal sehr gut!« - und wurde von einem Game Master namens Turalel geleitet.
    Turalel.
    Der Name weckte dunkle Erinnerungen in Asmodis.
    Ist das nicht dieser Kerl, der damals mit dem Spiegelwelt-Lucifuge in unsere schöne Hölle gekommen ist? Oder kurz danach. War glaube ich ein Seelenfänger, ein Arschkriecher, magisch ziemlich schwach auf der Brust, wollte aber unbedingt aufsteigen, indem er möglichst viele Seelen auf die Halden lieferte. Ein ziemlicher Intrigant zudem. Was hat denn der hier zu suchen? War wohl beim Höllencrash auch gerade auf der Erde…
    In den nächsten Stunden erfuhr der Erzdämon äußerst interessante Dinge. Bei Lost Soul handelte es sich wohl tatsächlich um ein Seelenfängerspiel, das unter Umständen noch aktiv war! Und Zamorra hegte einen Gedanken, der auch ihn brennend interessierte.
    Wohin gehen die verlorenen Seelen jetzt, wenn es die Hölle nicht mehr gibt?
    Denn die von diesem Jeremy war wohl mehr durch Zufall gerettet worden. Asmodis erfuhr vom Spieledesigner Duncan Wexford. Und er begann eigene Nachforschungen anzustellen.
    Kurze Zeit später stand er im finsteren Keller einer längst verlassenen und halb verfallenen Fabrikhalle in der Nähe von Trafford Park in Manchester. Vor ihm, auf dem kalten Steinboden, lag der Körper eines Mannes, der offiziell als tot galt.
    Duncan Wexford!
    Der mittelgroße schlanke Körper mit dem totenbleichen Allerweltsgesicht lag reglos da. Die Haare waren verfilzt. Überall huschten Ratten umher. Sie kamen nicht an den Liegenden heran. Kein Wunder. Asmodis lachte leise.
    Mit seinen magischen Sinnen spürte der Erzdämon, dass er die Sperre nicht zerstören durfte, da der Körper den Geist und dieser wiederum das komplette Spiel am Leben erhielt. Er ließ seinen Geist vorsichtig in den Wexfords wandern. Und fand trotz der schweren Albträume, die im Gehirn des Mannes tobten, augenblicklich Kontakt. Denn hier gab es keine magische Sperre. So stand Asmodis Turalel gegenüber. Auf Anhieb durchschaute er, dass es sich lediglich um eine animierte Figur handelte.
    Turalel ließ Asmodis ins Spiel. Er landete auf dem Einstiegslevel Coringham Castle, besaß aber sofort jede Menge Hintergrundwissen. Der Erzdämon teleportierte sich kreuz und quer durch die magischen Welten des Duncan Wexford. Es gab Zehntausende davon und er konnte nur einen kleinen Bruchteil besuchen. Manche gefielen ihm jedoch so gut, dass er ein wenig länger verweilte. Doch schon bald sah er sich vor ein ernstes Problem gestellt. Asmodis konnte nämlich nicht erkennen, bei welcher Welt oder welchen Welten es sich um die mit dem höchsten Level handelte. Also war er gezwungen, sich von unten nach oben durchzuspielen. Das war nicht so einfach, denn auch für ihn galten die programmierten Spielregeln. Er konnte sie nicht umgehen, ohne das Spiel vollkommen zu zerstören. Da hatte Turalel durchaus gute Arbeit geleistet. Während er den Coringham-Level locker auf Anhieb schaffte, warf ihn der Game Master bereits auf dem Nachfolgelevel aus dem Spiel. Beim zweiten und dritten Mal kam er nur unwesentlich weiter. Da half ihm seine ganze Gewitztheit nichts, denn gegen die kleinen Fallen war auch er nicht gefeit.
    »Zum Erzengel«, fluchte Asmodis. »So viel Zeit habe ich nicht. Das kann ja selbst bei mir Tage dauern, bis ich da durch bin. Da ist’s doch besser, ich hänge mich an den Spieler, der am weitesten fortgeschritten ist. Blöderweise weiß ich nicht, welcher das ist.« Sieben hatte er identifiziert, die sich momentan »online« befanden. Er checkte sie. Drei waren bereits wieder draußen, einer wurde gerade durch einen anderen ersetzt.
    »Vielleicht frage ich einfach mal den Game Master.« Der Ex-Teufel grinste schräg. Und stieg erneut ins Spiel ein.
    »He, Turalel, ich möchte gerne wissen, wie ich mich so schlage, an welcher Stelle ich stehe und wer der Beste ist.«
    »Du möchtest Spielstände und Highscores erfahren, Spieler Sid Amos?«
    »Du nimmst mir die Worte aus dem Mund.« Asmodis liebte es nach wie vor, sich mit Namensanagrammen vorzustellen.
    »Kein Problem. Mit dem bisher Erreichten wirst du absolut an 87.900ster Stelle von bisher 98.484 Teilnehmern geführt. Auf den exakten Punkt des Spiels bezogen, an dem du zuletzt ausgestiegen bist, stehst du allerdings auf dem zweiten Platz. Nur ein

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