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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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konnte aber lange nicht einschlafen. Magenkrämpfe hinderten sie daran.
    Was war nur aus Duncan geworden? Es war ihr, als habe sie plötzlich einen völlig anderen Mann neben sich. Aus einem ängstlichen, weinerlichen Versager, der das Arbeiten nicht erfunden hatte, ständig in Selbstmitleid versank und den sie deswegen verachtet hatte, war ein aggressiver, manchmal sogar brutaler Kerl geworden, der oft 30 Stunden am Stück pausenlos vor dem Computer saß, um das ultimative Computerspiel zu schaffen, wie er immer sagte. Duncan schien kaum noch Schlaf zu brauchen. Sie rätselte nach wie vor, was diese plötzliche Wesensänderung in ihm ausgelöst hatte.
    »Verdammte Scheiße! Wo sind jetzt wieder meine handschriftlichen Skizzen?«, brüllte es von unten aus dem Keller. »Wenn ich den erwische, der sie mir weggenommen hat, den bring ich um!« Maggies Magenkrämpfe verstärkten sich schlagartig. Und noch mehr, als Duncan die Kellertreppe herauf gestapft kam.
    Die Schlafzimmertür flog auf. Sie knallte gegen die Wand. Duncan schlug gegen den Lichtschalter. Das Licht flammte auf und blendete die blinzelnde Frau.
    »Verdammt, Maggie, hast du meine Spielskizzen da unten weggeräumt?«, brüllte er und sah sie aus rot geränderten Augen drohend an. »Ich hab dir doch gesagt, dass du deine Pfoten von meinen Sachen lassen sollst! Wie zum Teufel soll man da richtig arbeiten, wenn einem ständig Steine in den Weg gerollt werden?«
    »Nein, bitte, Dun, ich hab nichts weggeräumt. Ich weiß doch, dass du das nicht magst.«
    Er knurrte wie ein Wolf und schlug die Tür zu. Maggie atmete auf, als Duncan wieder die Kellertreppe hinunter ging.
    ***
    Lost Soul, Level 4
    Erneut befand sich Zamorra in den Katakomben unter der Arena der Monster. Daan und Lara begrüßten ihn wie gehabt. Die Idee dieses Levels war, dass es sich bei den beiden Barbaren um alte Weggefährten handelte, mit denen er sich durch eine magische Welt, die sein abgespaltenes böses Ich beherrschte, kämpfen musste. Schaffte er es, stand er seinem Ich schließlich in der Arena der Monster gegenüber und musste ihm einen Zweikampf auf Leben und Tod liefern. Denn nur der Sieger kam durch das Tor in der Arenawand auf den nächsten Level. Und er musste es mit dem Blut des Unterlegenen aktivieren! Entsetzlicherweise waren aber beide Protagonistenrollen mit Spielern besetzt, was allerdings nur Zamorra klar zu sein schien. Auf eine erneute Konfrontation in der Arena wollte er es aber nicht mehr ankommen lassen.
    »Taran, zeig dich!«, brüllte Zamorra plötzlich in die kerkerartige Umgebung. »Ich bin wieder hier, ich muss mit dir reden! Ich bin nicht dein Feind! Und ich habe Merlins Stern dabei!«
    »Taran«, flüsterte Lara, eine überaus hübsche Kämpferin. »Heißt so dein schlimmer Bruder ? Wir haben dich nie danach gefragt.«
    »Ja«, antwortete Zamorra, während er sich angespannt umschaute. Nichts passierte. Da er jedes beliebige Ziel innerhalb Lost Souls erreichen konnte, wenn er nur ein genaues Bild davon hatte, stellte er sich Taran vor. Wiederum geschah nichts, Zamorra blieb stehen, wo er war.
    Also ist er gerade nicht in seiner Originalgestalt im Spiel. Nicht verzagen, Zammi fragen. Dann probieren wir’s eben anders.
    Aber auch die Vorstellung des goldenen Leuchtens brachte ihn nicht weiter. Es war wohl zu ungenau. Zamorra blieb zunächst nichts anderes übrig, als den Level weiterzuspielen, in der Hoffnung, dass sich das Amulettbewusstsein irgendwann zeigte. Daran, dass auch Taran das Spiel verlassen haben könnte, glaubte er nicht, denn das Amulettwesen war auch zuvor ständig präsent gewesen.
    Also drang er mit Daan und Lara in das Gewirr aus Gängen, Kavernen und kleinen Zellen vor. Den Weg kannte er bereits. Dieses Mal fand die Erstbegegnung mit seinem bösen Ich aber nicht in einer mit stinkendem Stroh ausgelegten Zelle statt, sondern etwas früher, an einer Kreuzung mehrerer Gänge, in der die Überreste mehrerer Menschen lagen. Zamorra durchfuhr es heiß, als er seines schlimmen Bruders ansichtig wurde. Der trug kein T-Shirt der New York Yankees und Jeans mehr, sondern ein rotes Hemd und schwarze, eng anliegende Kunstlederhosen, sah völlig anders aus und nannte sich auch nicht mehr »Mickaman«, sondern »Monsterkönig«. Dieses Wissen floss Zamorra erneut zu, ohne dass er wusste, warum. Ganz klar war, dass er es hier mit einem neuen Spieler zu tun hatte. Möglicherweise war Mickaman aus dem Spiel geflogen, als er ihn in der Arena der Monster durch

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