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0972 - Die Stimme aus dem Nichts

Titel: 0972 - Die Stimme aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erst schaffen. Das war eine langwierige Sache, die mikrominiaturisiertes Feingefühl erforderte, weil sonst die Nachrichten, die durch die Lichtkabel liefen, so empfindlich gestört worden wären, daß man Verdacht geschöpft hätte. Aber schließlich war auch das getan, und der Robot hatte nun freien Zugriff zu nahezu aIlen Informationen, die innerhalb des Hauptquartiers der Arbeit über Interkom, Radiokom, Datenkanal und Sichtgeräte ausgetauscht wurde.
    Er hatte seine Lauschertätigkeit kaum aufgenommen, da geschah etwas Erstaunliches. Plötzlich schwiegen alle Leitungen. Acht Zehntelsekunden vergingen, da erschien auf einem Kanal - und nur auf diesem! eine sich ständig wiederholende Folge äußerst energiereicher Signale. Es handelte sich ohne Zweifel um eine Meldung von größter Wichtigkeit, die sämtlichen angeschlossenen Empfängern gleichzeitig zugestellt wurde. Daraus erklärte sich, warum alle laufenden Informationsaustausche unterbrochen worden waren. Der Vario merkte sich die Charakteristiken des Kanals. Er würde ihn womöglich für seine eigenen Zwecke verwenden können. Dann machte er sich an die Entschlüsselung der Prioritätsnachricht.
    Das fiel ihm nicht schwer, da er den Informationskode der Orbiter kannte. Die Egopositronik entzifferte die Botschaft ohne Schwierigkeit. Es war die Bionik, die nicht glauben wollte, was ihr da zugetragen wurde!
    Dann aber erinnerte der Vario sich des eigenartigen Verhaltens, das Harden Coonor an den Tag gelegt hatte, während sich die SELOU-BAL Durzuul näherte. Er hatte den Eindruck eines Mannes gemacht, der sicher war, daß ihm keine ernsthafte Gefahr drohte.
    Er hatte recht gehabt.
    Das Unglaubliche war geschehen.
     
    *
     
    Der Fremde gewann allmählich seine ursprüngliche Unverschämtheit zurück. Schließlich ging Lyrta Rufur die Geduld aus.
    „Man soll ihn abführen und ihn untersuchen", sagte sie. „Er gehört zu den Horden von Garbesch. Er soll uns die Informationen liefern, die wir brauchen."
    Der Gefangene war damit in Alisu Braggs Obhut übergeben. Alisu rief eine Abteilung Roboter herbei und trug ihnen auf, den Fremden in das Analytische Zentrum zu bringen.
    Lyrta verwendete keinen weiteren Gedanken an den Garbeschianer. Auf dem Rückweg zu ihrem Quartier beschäftigte sie sich mit dem Problem Perpulan. Sie hatte dem Dürren zu verstehen gegeben, daß sie weitere Übergriffe seinerseits nicht zu dulden gedachte. Aber wie sie Ror Perpulan ein für allemal das Handwerk legen würde, das war ihr noch ebenso unklar wie zuvor.
    Da war sie mit seinem Freund und Handlanger, Grenor Targus, schon weitaus besser dran. Lyrta zweifelte keine Sekunde, daß man an dem Boot, sobald man es gehoben hatte, eindeutige Hinweise darauf finden würde, daß es manipuliert worden war. Tar gus würde festgenommen werden; denn auch wenn er versuchte, seine Beteiligung an dem Komplott abzustreiten, so war er als Kommandant dennoch für alles verantwortlich, was sich an Bord seines Schiffes zutrug, und die Manipulation des Bootes hatte sich ohne Zweifel in der SELOU-BAL zugetragen. Es galt nur, dafür zu sorgen, daß Grenor Targus sich nicht vorzeitig dem Zugriff der Gerechtigkeit entzog, aber das ließ sich ganz einfach dadurch bewerkstelligen, daß man ihm die Starterlaubnis vorenthielt.
    Einen entsprechenden Befehl gab Lyrta, nachdem sie in ihre Wohnung zurückgekehrt war, an die Hafenkontrolle des Raumhafens Bendo-Nord mit dem zusätzlichen Hinweis, daß die SELOU-BAL über die vorenthaltene Starterlaubnis erst dann erfahren dürfe, wenn sie danach fragte.
    Sie vermißte Sliver. In der Zwischenzeit war ihr der Gedanke gekommen, daß es nützlich sei, zu wissen, wo sich Ror Perpulan in dem Augenblick befunden hatte, als sie sich anschickte, von der Rampe auf dem Dach des Hauptquartiers in die Tiefe zu springen. Irgend jemand mußte das Gerät der Hypnofalle wenn auch nicht unbedingt bedient, so doch nach vollbrachter Tat entfernt haben. Es war unwahrscheinlich, daß Perpulan bei dem Attentat mehr Menschen als unbedingt nötig ins Vertrauen gezogen hatte, vermutlich hatte er die Sache sogar ganz alleine gemacht.
    In diesem Fall hätte er für den kritischen Augenblick kein Alibi. Eine solche Nachforschung konnte man nur Sliver übertragen. Aber Sliver Niktasch war mit der Hebung des abgestürzten Bootes beschäftigt und würde sich nicht eher wieder sehen lassen, als bis die Arbeit abgeschlossen war.
    Lyrta sprang auf, als der Interkom das Alarmzeichen gab. Der Empfänger

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