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0972 - Die Stimme aus dem Nichts

Titel: 0972 - Die Stimme aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durchsetzten Gestrüpps vorsichtig zu Boden.
     
    4.
     
    „Es kommt mir äußerst merkwürdig vor, daß ein solches Fahrzeug abstürzt", sagte Lyrta Rufur und machte keine Anstrengung, ihren Arger zu verbergen.
    Alisu machte ein schuldbewußtes Gesicht, obwohl sie eigentlich keinerlei Verantwortung für das Unglück traf.
    „Die SELOU-BAL meldet, daß der Autopilot und das Triebwerk gleichzeitig versagten", versuchte sie zu erklären. „Das Boot konnte nicht gerettet werden. Es ist fast ein Wunder, daß wenigstens einer der beiden Insassen überlebt hat."
    „Bei dem andern kann man von Leben oder Überleben wohl kaum sprechen, da es sich um einen Roboter handelt. Wie geht es dem Mann?"
    „Er wird im Lauf der nächsten Stunde das Bewußtsein wiedererlangen", versprach Alisu.
    „Ich möchte ihn sehen, sobald er ansprechbar ist."
    Alisu hatte sich kaum entfernt, da trat Sliver Niktasch ein. Er schien zu wissen, daß er gebraucht wurde.
    „Auf dem Dach habe-ich nichts finden können", meldete er.
    „Ich wußte es", nickte Lyrta. „Perpulan hätte sonst den Mund nicht so weit aufgerissen. Das Gerät muß beweglich gewesen sein. Es wurde entfernt, sobald es seinen Zweck erfüllt hatte - oder beinahe erfüllt hatte."
    „Ich höre, der Transport mit den beiden Gefangenen ist verunglückt", bemerkte Sliver.
    Ein ärgerliches Lächeln erschieri auf Lyrtas Gesicht.
    „Ja. Ist es nicht, als hätte sich alles gegen mich verschworen?"
    „Wenn du mich fragst, so halte ich einen solchen Absturz nicht für sehr wahrscheinlich. Es sei denn ..."
    Den Rest des Satzes behielt er für sich.
    „Es ist mir klar", sagte Lyrta, „daß jemand versucht, mir die Gefangenen vorzuenthalten. Unklar ist mir dagegen das Motiv."
    „Ich habe mir die Ortungsunterlagen zeigen lassen. Daraus geht hervor, daß das Boot aus einer Höhe von dreißig Kilometern nahezu senkrecht zu stürzen begann. Hätte es diese Bahn beibehalten, dann wäre es achtzig Kilometer nördlich der Küste in ein Waldstück gefallen."
    Lyrta war aufmerksam geworden.
    „Es behielt die Bahn nicht bei?"
    „Nein. Es richtete sich plötzlich wieder auf, schoß in steilem Gleitflug über die Küste der Benda-See hinweg und fiel unweit des Hauptquartiers ins Wasser. Und wenn du von mir erfahren willst, wie das zuging, dann muß ich dir leider sagen, daß ich es nicht weiß. Aber es scheint mir klar, daß das Boot gehoben werden muß, wenn man ermitteln will, wie sich der Unfall zugetragen hat."
    Lyrta machte eine matte Geste.
    „Kümmere dich darum, Sliver!"
     
    *
     
    Ror Perpulans Gesicht ließ schon. im Normalzustand nahezu alle klassischen Merkmale männlicher Schön heit vermissen. Wenn er zornig war, wirkte es regelrecht abstoßend.
    „Das war nicht gut!" sagte er. „Es wird uns eine Menge Ärger bringen."
    Grenor Targus spreizte lässig die Hände.
    „Unfälle wird es immer wieder geben."
    „Es scheint mir, du nimmst die Sache zu leicht", erklärte Perpulan mit unüberhörbarer Schärfe.
    „Oho ..."
    „Zuerst bringst du die beiden Gefangenen, um deren Gefährlichkeit du weißt, in unmittelbarer Nähe der zentralen Kommunikationsleitung unter. Und dann, als dir der Boden unter den Füßen heiß wird, steckst du sie in ein Fahrzeug, das abstürzen und am Boden zerschellen soll, statt dessen aber in seichtem Wasser landet, so daß einer der beiden Insassen überlebt. Verschaff mir noch ein halbes Dutzend Helfer, wie du einer bist, und ich kann mein Vorhaben gleich aufgeben!"
    Targus war zornig geworden.
    „Spiel dich nicht auf, Perpulan! Du brauchst mich, wenn du auf die Unterstützung der BAL-Flotte Wert legst. Du wirst mich nicht wie einen dummen Jungen behandeln ..."
    „Nur solange du dich wie einer verhältst! Von meinem Fenster aus kann ich sehen, wie man versucht, das abgestürzte Boot zu heben. Die Wassertiefe beträgt am Nordstrand der Insel noch nicht einmal einhundert Meter.
    Spätestens morgen früh ist die Ursache des Absturzes bekannt. Was gedenkst du dann zu unternehmen?"
    Das machte großen Eindruck. Man sah Grenor Targus an, daß er nachdachte.
    „Du mußt schneller handeln", sagte er. „Lyrta muß ausgeschaltet werden, bevor sie mit der Information etwas anfangen kann."
    Ror Perpulan grinste gehässig.
    „Damit man dir nicht am Zeug flikken kann, nicht wahr? Ich werde mir die Sache durch den Kopf ..." Er horchte auf, als ein helles Rufsignal ertönte. „Wir können uns nicht weiter unterhalten. Der Gefangene ist vernehmungsfähig. Lyrta

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