Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0972 - Die Stimme aus dem Nichts

Titel: 0972 - Die Stimme aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nickte.
    „Als du schriest, daß der Strahler präpariert war, sah er sein Spiel verloren. Er wurde wahnsinnig ... aber du sprachst von einem Verbündeten. Weißt du, wer es ist?"
    „Nein."
    Lyrta schwieg ein paar Sekunden lang. Dann sagte sie: „Es widerstrebt mir, dich bewachen zu lassen. Wirst du dich nach meinen Weisungen richten?"
    „Bis auf Widerruf", antwortete der Vario, ohne zu zögern.
    Lyrta musterte die Gestalt des schwebenden Roboters mit einem langen, durchdringenden Blick.
    „Komm mit", forderte sie ihn auf.
     
    *
     
    Sie erreichten das Hauptquartier unangefochten, begleitet von Bredner Flagulor. Diesem überließ es Lyrta, die Nachricht von den Vorfällen im Waffen-Prüffeld mit dem geeigneten Wortlaut zu verbreiten. Inzwischen suchte sie in der Begleitung des Varios ihre Wohnung auf.
    Die Eingangstür stand offen, und auf dem Korridor schwebten mehrere Roboter vom Kegeltyp. Überrascht betrat Lyrta den Vorraum und traf dort auf Stragor Lond.
    „Was geht hier vor?" fragte sie.
    Lond zeigte ein mattes Lächeln.
    „Leider nichts Erfreuliches, fürchte ich", antwortete er. „Glücklicherweise kam ich gerade im rechten Augenblick hinzu und konnte das Vorhaben verhindern."
    Er wies in den angrenzenden Raum den, aus dem früher am Tag die Explosion des Roboters ein Stück der Wand herausgerissen hatte. Flankiert von zwei Kegelmaschinen stand dort Alisu Bragg. Sie hielt den Blick gesenkt und schien ihre Umgebung nicht wahrzunehmen.
    „Als ich sie erwischte, brach sie zusammen", erklärte Stragor Lond. „Sie legte ein volles Geständnis ab.
    Drüben im Waffen-Prüffeld müssen offenbar erstaunliche Dinge geschehen sein. Diesen Teil ihres Geständnisses konnte ich mir nicht so recht zusammenreimen. Auf jeden Fall war Alisu mit dem Lauf der Dinge nicht einverstanden und kam hierher, um sich an dir zu rächen. Wofür, das weiß ich allerdings nicht."
    Lyrta trat auf die junge Frau zu, die ihr so ähnlich sah wie eine Schwester der anderen. Sie hätte früher darauf kommen müssen: Alisu war die einzige Person, die sich in ihrer Nähe befunden hatte, als sie um ein Haar von der Rampe gestürzt wäre. Alisu hatte Gelegenheit gehabt, die Bestandteile der Hypnofalle zu entfernen.
    „Warum?" fragte Lyrta.
    Alisu sah auf. Eine eigenartige Mischung von Haß und Niedergeschlagenheit lag in ihrem Blick.
    „Ror Perpulan war der einzige, der mir je Beachtung schenkte", stieß sie heftig hervor. „Für euch andere war ich nur Staub. Er hatte großartige Ideen und Pläne. An seiner Seite hätte ich etwas bedeutet, aber hier ..."
    Ihre Stimme wurde zu einem undeutlichen Gemurmel. Der Blick sank wieder zu Boden.
    „Warum hast du mich gerettet, Alisu?" wollte Lyrta wissen.
    „Es war gar nicht auf deinen Tod abgesehen. Du solltest dich nur lächerlich machen. Ror wollte den Arbeitsrat davon überzeugen, daß wir uns keine Arbeitsführerin leisten können, die aus Versehen durch die falsche Tür geht und sich dabei den Hals bricht. Aber der fremde Ritter kam uns dazwischen ..."
    Lyrta Rufur wandte sich an Stragor Lond.
    „Bring sie zu den Medikern", trug sie ihm auf. „Sie soll untersucht werden - genauso wie Grenor Targus."
    Die Tür schloß sich. Lyrta schritt gedankenverloren in den Wohnraum mit dem großen Fenster. Ein einziges, schwaches Licht brannte im Hintergrund. Der weite Raum lag im Dunkel.
    „Du hast den falschen Ritter entlarvt", sprach Lyrta in die Finsternis hinein. „Du setztest die eigene Existenz aufs Spiel, um uns vorzuführen, daß der Mann unmöglich Armadan von Harpoon sein könne, weil er nicht einmal einen Anti-M-Strahler zu bedienen wußte. Hättest du dich getäuscht, dann gäbe es dich jetzt nicht mehr."
    Sie schwieg, fuhr aber nach ein paar Sekunden fort: „Warum sage ich dir das? Weil du wissen sollst, daß ich mir über die Größe deiner Leistung im klaren bin.
    Und dennoch kann ich dich nicht nach Terra zurückkehren lassen. Was ich von Harden Coonor gehört habe, gibt mir zu denken. Ich bin verwirrt. Aber es gilt nach wie vor das Gebot des Ritters Armadan von Harpoon, daß wir die eigene Existenz als das untrügliche Anzeichen eines zweiten Überfalls der Horden von Garbesch zu deuten haben.
    Wenn hier wirklich ein Irrtum vorliegt, dann muß die Klärung von außen kommen. Ich bin nicht dazu berufen."
    „Vielleicht tragen die jüngsten Ereignisse dazu bei, den Stein ins Rollen zu bringen", antwortete der Vario.
    „Ich zweifle nicht, daß Grenor Targus und Alisu Bragg als

Weitere Kostenlose Bücher