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0973 - Das seltsame Genie

Titel: 0973 - Das seltsame Genie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Herstellung biologischer Klimaanlagen gearbeitet und daher auch profunde Kenntnisse in Biologie hatte. Die Agenten von Imperium-Alpha hatten in Erfahrung gebracht, daß er Geige spielte und auch beim Schach einige Leistungen erbracht hatte. Er hatte in Amsterdam einem Verein für Vogelzucht angehört.
    In dem schriftlichen Bericht stand sogar, daß Jen Salik gern las und daß er eine Vorliebe fürs Essen und Trinken hatte, wobei er Mehlspeisen und süße Weine bevorzugte. Angesichts dieser Tatsache, so fand Tifflor, war sogar er noch fast schlank zu nennen.
    Tifflor erfuhr, daß Jen Salik auf Gäa gewesen und mit dem Unternehmen Pilgervater zur Erde gekommen war, daß er Interkosmo und einige alte europäische Sprachen wie Deutsch, Französisch und Italienisch beherrschte.
    Die Sicherheitsagenten von Imperium-Alpha bestätigten ausdrücklich, daß diese Angaben sorgfältig überprüft und als einwandfrei befunden worden waren. Recherchen in Amsterdam hatten ergeben, daß die Informationen stimmten. Auffallend war jedoch an Jen Salik, daß er in den letzten Wochen einen Wandel durchgemacht hatte. Es schien, als sei seine lange verborgen gebliebene Intelligenz plötzlich frei geworden. Jen Salik hatte sich selbst seinem Chef Kanika gegenüber als Spätentwickler bezeichnet.
    „Also kein Orbiter", sagte Tifflor.
    „Offensichtlich nicht", bemerkte Milton Harriman. „Es sei denn, die Orbiter hätten eine Methode, ihn parapsychisch zu beherrschen."
    „Das halte ich für ausgeschlossen", widersprach Tifflor. „Wenn sie so etwas könnten, hätten sie schon längst herausgefunden, daß wir nicht das geringste mit den Garbeschianern zu tun haben."
    „Was ist er dann?" fragte Harriman. „Ein harmloser Irrer?"
    „Auch das nicht. Ich will ihn sehen. Lassen Sie ihn herbringen."
    Milton Harriman zögerte.
    „Sie haben alle Hände voll zu tun. Bald wird die Debatte wieder eröffnet. Dann müssen Sie im Plenarsaal sein."
    „Bringen Sie mir Jen Salik her. Ich möchte wissen, was er mir vorzuschlagen hat. Vielleicht ist es brauchbar."
    Milton Harriman gab den Befehl weiter, während Julian Tifflor zu einer Besprechung mit mehreren Wissenschaftlern eilte, die an dem Evakuierungsprogramm arbeiteten.
    Als er eine halbe Stunde später in sein Büro zurückkehrte, saß Jen Salik in einem Sessel vor dem Arbeitstisch.
    Inzwischen hatte Tifflor weitere Informationen über ihn erhalten. Er wußte über jeden Schritt Bescheid, den Salik in den letzten Tagen getan hatte. Daher wußte er auch, welche erstaunlichen Anstrengungen Salik unternommen hatte, zu ihm zu kommen. Forschend blickte er ihn an. Er konnte nichts Ungewöhnliches an ihm entdecken.
    „Nun gut", sagte er. „Sie sind in meinem Büro, Mr. Salik. Ich höre. Welchen Vorschlag haben Sie mir zu machen?"
    Er streckte ihm die Hand entgegen und begrüßte ihn. Salik zeigte ihm gegenüber nicht die geringste Scheu.
    „Gern", erwiderte Salik.
    „Ich habe mir berichten lassen, was Sie in den letzten Tagen getan haben", sagte Tifflor. „Woher haben Sie Ihr Wissen? Wieso kennen Sie sich plötzlich an der Börse aus? Wieso wissen Sie so gut über Positroniken Bescheid?"
    „Das fließt mir alles zu", antwortete Salik. „Einfach so. Ich kann es nicht erklären. Jeden Tag wird es mehr. Ich werde das Orbiter-Problem lösen. Das steht für mich fest. Vorläufig werde ich wohl nur einen Aufschub des Ultimatums erreichen, aber bald werde ich es ganz lösen."
    „Ein Zeitgewinn wäre schon viel wert", sagte Tifflor. „Kommen wir zu Ihrem Plan. Was haben Sie sich vorgestellt?"
    „Mein Plan sieht vor, die Orbiter und ihre zweifellos vorhandene Computerzentrale in ein Dilemma zu stürzen, mit dem wir den Aufschub herausholen."
    „Und wie wollen Sie dieses Dilemma erreichen? Auch wir haben schon über diese Frage nachgedacht, ohne eine Antwort zu finden."
    Jen Salik machte eine bedeutungsvolle Pause.
    „Wir müssen damit beginnen, daß die Menschen den Orbitern eingestehen, daß sie Garbeschianer sind."
    „Für diesen Plan findet sich keine Mehrheit."
    „Lassen Sie mich meine Idee zu Ende führen", bat Salik. „Wir sagen den Orbitern, daß wir Garbeschianer sind. Allerdings soll den Orbitern suggeriert werden, daß die meisten Garbeschianer, vor allem jene auf Terra, sich inzwischen von ihrem Hordendasein losgelöst haben. Diese Garbeschianer sind friedfertig geworden. Sie haben nichts mehr mit jenen Horden gemein, die ehedem die Milchstraße terrorisiert haben. Diese friedlichen

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