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0973 - Das seltsame Genie

Titel: 0973 - Das seltsame Genie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weg, als fürchte er, es mit einer Bombe zu tun zu haben."
    Salik schüttelte den Kopf.
    „Sie brauchen keine Angst zu haben. Das ist wirklich nur ein Rechenstift."
    „Mit einem Rechenstift kann man keine positronisch gesicherten Türschlösser öffnen", erwiderte Iran Coop.
    „Wirklich nicht?" Das Lächeln Saliks vertiefte sich. „Geben Sie mir Ihren Stift. Damit geht es auch."
    Iran Coop überlegte kurz. Dann nahm er seinen Rechenstift aus der Tasche und reichte ihn Salik. Er führte ihn zu einer Tür, öffnete sie, trat hindurch und verriegelte sie wieder von der anderen Seite.
    „Na los", rief er. „Machen Sie sie schon auf."
    Ed Blue trat einen Schritt zurück. Voller Mißtrauen beobachtete er Salik, den er für einen Orbiter hielt. Er rechnete damit, daß dieser jetzt irgend etwas unternehmen würde, um sie auszuschalten. Sein Körper spannte sich.
    Er war entschlossen, sofort mit aller Härte zurückzuschlagen, wenn Salik angriff.
     
    7.
     
    Die Debatte haste bereits einen ersten Höhepunkt erreicht, als Julian Tifflor das Parlament betrat und auf der Regierungsbank Platz nahm.
    „Guten Morgen, Erster Terraner", sagte Hernan Heigh, der am Rednerpult stand. „Wir wissen es zu schätzen, daß Sie sich herablassen, trier im Saal zu erscheinen, da es immerhin um die von Ihnen geleitete Regierung geht."
    Tifflor blieb ruhig und gelassen. Er schlug eine Akte auf, die vor ihm auf dem Tisch lag, und überflog die darin festgehaltenen Meldungen. Er tat, als habe er die beleidigende Äußerung des Vorsitzenden der Fortschritts-Sektion nicht bemerkt. Auch der Vorwurf, er habe den Beginn der Debatte verschlafen, interessierte ihn nicht. Diese Begrüßung war für das Fernsehpublikum in aller Welt gedacht, das im Gegensatz zu Hernan Heigh nicht wußte, daß er bereits eine Besprechung mit einer der mächtigsten Persönlichkeiten der LFT hinter sich haste.
    Hernan Heigh grub die in letzter Zeit schon häufiger gemachten Vorwürfe wieder aus und stellte Julian Tifflor als Versager hint „DerErste Terraner hat sich allzusehr auf das Glück verlassen, das ihm in den letzten Jahren so häufig zur Seite gestanden hat", erklärte en „Doch mit Glück und guten Worten allein kann man keine Krise dieser Art lösen."
    Er zählte auf, welche Vorschläge die Opposition in letzter Zeit zur Lösung der Krise gemacht haste, und welche Maßnahmen hätten ergriffen werden müssen. Er behauptete, große Chancen seien vertan worden, und jetzt sei es fast schon zu spät, die Krise unbeschadet zu überstehen. Er forderte den sofortigen Rücktritt Tifflors, damn’ endlich,andere, bessere Kräfte ens Werk gehen konnten MHernan Heigh schreckte nicht vor persönlichen Beleidigungen und Diffamierungen zurück.
    Ihm folgten einige weitere Redner der Opposition, die der Regierung ebenfalls Versäumnisse und Fahrlässigkeit im Umgang mit der Macht vorwarfen. Sie bombardierten das Parlament mit zahllosen Vorschlägen, von denen - wie viele von ihnen sehr wohl wußten - keiner realisierbar war.
    Tifflor schickte einige Abgeordnete aus seiner Partei ans Rednerpult, um sie richtigstellen zu lassen, was an falschen Behauptungen vorgebracht worden war. Ihm kam es in erster Linie darauf an, Zeit zu gewinnen, damit diejenigen ausgemacht werden konnten, die von der Opposition gewonnen worden waren.
    Julian Tifflor verfolgte die Debatte mit höchster Konzentration. Er suchte ständig nach irgendwelchen S.chwächen seiner Gegner, die er für sich nutzen konnte. Doch an diesem Tag waren sie glänzend vorbereitet. Noch nie zuvor hatte die Opposition einen so erfolgversprechenden Angriff auf ihn geführt.
    Tifflor stand mit dem Rücken an der Wand. Er wußte, daß er so gut wie geschlagen war. Ihm kam es jedoch nicht darauf an, sich in seinem Amt als Erster Terraner zu behaupten, sondern die Orbiter-Gefahr von der Erde abzuwenden. Er war überzeugt davon, daß die führenden Persönlichkeiten der Opposition noch weniger Chancen hatten als er.
    Bis jetzt war noch kein Vorschlag von der gegnerischen Seite gekommen, der die Menschheit auch nur einen Schritt der Lösung des Problems näher gebracht hätte.
    Kurz vor zwölf Uhr brachte ihm Milton Harriman einige Akten.
    „Es sieht schlecht aus", flüsterte er Tifflor zu.
    „Schlecht?" Der Erste Terraner lächelte bitter. „Wir sind erledigt, Milton. Oder haben Sie Coghan oder einen der anderen gefunden?"
    Sein Vertrauter schüttelte den Kopf.
     
    *
     
    Ed Blue beobachtete jede Bewegung Jen Saliks.

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