Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0973 - Das seltsame Genie

Titel: 0973 - Das seltsame Genie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zweifel mußte er den Plan Saliks annehmen und ausführen, wenn nicht noch ein Wunder geschah. Es gab keinen anderen Weg.
    „Die Orbiter werden sich nicht nur vor ihre Video- und Ortungsgeräte setzen und beobachten", erklärte Salik. „Sie werden alle technischen Möglichkeiten ihrer Raumschiffe nutzen, um das Kampfgeschehen zu erfassen und zu analysieren. Sie werden Energiemessungen machen und mit Hilfe ihrer Computer genau ermitteln, wie hoch der Einsatz der Kampfmittel auf beiden Seiten ist. Sie werden klären, wie groß die Abwehrmöglichkeiten auf beiden Fronten sind, und ob diese Möglichkeiten optimal genutzt werden."
    „Ich verstehe", sagte Tifflor. „Natürlich. Sie werden jeden Energieschirm anpeilen und messen, der irgendwo im Kampfgebiet errichtet wird, und dabei werden sie feststellen, ob er der Projektorkapazität entspricht. Ist er schwächer, als er aufgrund der technischen Ausrüstung sein müßte, und wird er durchschlagen, weiß jeder Orbiter, was los ist. Er kann sich auch ohne Computer ausrechnen, daß wir eine Maschine ins Feld geschickt haben, um sie zu opfern."
    „Deshalb muß es zu einem wirklichen Kampf kommen, der auf beiden Seiten mit vollem Einsatz geführt wird", entgegnete Salik.
    „Wir benötigen eine Anlaufzeit", erwiderte Tifflor. „Die Aktion muß sorgfältig vorbereitet und errechnet werden. Vielleicht reichen die uns zur Verfügung stehenden Tage nicht mal aus."
    „Sie müssen", sagte Salik.
    „Das größte Problem ist, den Plan anlaufen zu lassen. Ich kann den Orbitern nicht so ohne weiteres sagen, daß wir Garbeschianer sind. Dazu benötige ich die Zustimmung des Kabinetts und die der Fraktionsführer der verschiedenen Parteien. Ich muß einen Aufschub des Mißtrauensantrags erreichen."
    Tifflor stand auf. Er drückte eine Taste an seinem Arbeitstisch, und Sekunden später kam Milton Harriman herein. Der Erste Terraner befahl ihm, die führenden Mitglieder der LFT ins Ministerium zu rufen und Salik Gelegenheit zu geben, ihnen seinen Plan vorzutragen."
    „Erklären Sie es ihnen so wie mir", bat er. „Setzen Sie ihnen auseinander, daß der Plan so gut wie genehmigt ist. Jetzt geht es darum, Einzelheiten auszuarbeiten. Das gesamte Vorhaben ist geheimzuhalten. Wir sind uns klar darüber, daß der Plan scheitern wird, wenn die Orbiter etwas davon erfahren. Sie dürfen nur das wissen, was vvir ihnen gezielt zuspielen."
    Salik erhob sich ebenfalls. Er wartete darauf, von Harriman zu einem Konferenzraum geführt zu werden.
    Tifflor trug seinem Vertrauten auf, die Fraktionsführer der anderen im Parlament vertretenen Parteien zu einer Besprechung einzuladen, die so schnell wie möglich stattfinden sollte.
    „Erklären Sie ihnen, daß die Besprechung nichts mit dem Mißtrauensantrag zu tun hat", sagte er. „Machen Sie deutlich, daß ich ihre Zustimmung für eine großangelegte militärische Operation im Solsystem benötige."
    Milton Harriman und Jen Salik gingen hinaus. Julian Tifflor setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch.
    Er schloß die Augen und dachte nach.
    Plötzlich sah er wieder eine Chance für die Menschen der Erde. Es galt, sie zu nutzen. Er mußte sich über alle Bedenken hinwegsetzen, die er hinsichtlich Jen Saliks noch hatte. Nicht der kleinste Fehler durfte ihm bei der Durchführung der Operation unterlaufen, weil jeder Fehler tödliche Folgen für die Menschheit haben konnte.
    Er konnte nur hoffen, daß es nicht schon der erste Fehler war, Salik zu vertrauen.
     
    8.
     
    Hernan Heigh schüttelte den Kopf. Oer Vorsitzende der FortschrittsSektion saß am Kopfende des Konferenztisches Julian Tifflor gegenüber. Neben ihm hatten George McCann, der Stellvertretende Vorsitzende der Absoluten Demokraten, und Hassan al Alhanat, der Vorsitzende der Universumspartei, Platz genommen. Edmund Breakst, der dunkelhäutige Stellvertretende Vorsitzende der Galaktischen Union, vertrat die stärkste Oppositionsgruppe.
    „Das sind doch Hirngespinste", sagte Hernan Heigh. „Mit einem solchen Plan erreichen wir noch nicht einmal einenAufschub. Im Gegenteil. Mit einer militärischen Operation zeigen wir den Orbitern, daß wir genau das sind, was sie glauben: tollwütige Garbeschianer, die sofort schießen, sobald sie eine Waffe in die Hand bekommen."
    „Nein", sagte Edmund Breakst. „Der Plan ist genial, und er bietet uns zugleich eine gute Chance, uns aus der Umklammerung der Orbiter zu befreien."
    „Es ist noch nicht lange her, daß Sie mir Untätigkeit vorgeworfen

Weitere Kostenlose Bücher