Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0975 - Die zweite Welle

Titel: 0975 - Die zweite Welle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
als Argyris nach unten ortete, entdeckte er Akenjin, der sich verzweifelt an den Rand einer großen Stahlplatte klammerte. Er würde sich nicht mehr lange halten können - die Platte senkte sich unter seinem Gewicht, während aus Spalten und Ritzen der stählernen Verkleidung, mit der die Wand des Schachtes versehen war, dünne Sandbäche hervorrieselten.
    Der Vario schwebte durch das Loch, griff nach dem Orbiter und riß Akenjin mit sich nach oben.
    Von dem ehemaligen Bunker standen jetzt fast nur noch die metallenen Bauteile, und auch diese neigten sich knirschend zueinander. Argyris raste mit dem Orbiter schräg nach oben, zwischen den stürzenden Trägern hindurch, und kaum waren sie draußen, da krachte es unter ihnen. Der Schacht, über dem man den Bunker errichtet hatte, war in sich zusammengebrochen. Die Überreste des Bauwerks verschwanden in der Tiefe, und immer mehr Material rutschte nach, bis ein regelrechter Krater in der Einöde zwischen den Rundbauten entstanden war.
    Anson Argyris setzte den Orbiter auf festem Boden ab. Akenjin ging schweigend zum Rand des Kraters.
    Argyris hielt ihn zurück, als er zu nahe an die Abbruchkante herantreten wollte.
    „Da unten ...", begann der Orbiter, aber die Stimme versagte ihm.
    „Ich weiß", sagte Argyris erstaunlich sanft. „Es hat viele Opfer gegeben. Es tut mir sehr leid, Akenjin."
    Die Markon-Treffner-Type fuhr herum.
    „Das werdet ihr Garbeschianer uns büßen!" stieß er hervor. „Was ist das für eine teuflische Waffe? Sage es mir, oder du wirst mich kennenlernen."
    Argyris ließ den Arm des Orbiters los und zog sich ein kleines Stück zurück.
    „Es ist keine Waffe", sagte er. „Dies alles ist nicht auf einen Angriff, sondern auf ein Unglück zurückzuführen, auf eine Naturkatastrophe. Ich sagte dir vorhin, daß ich eine Strahlung aufgefangen habe ..."
    Akenjin war vor Furcht und Entsetzen wie von Sinnen. Er wollte sich auf Argyris stürzen, geriet aber ins Stolpern und fiel so unglücklich hin, daß er sekundenlang wie betäubt war. Ausgerechnet in diesem Augenblick gab der Boden unter ihm nach und mit einem gräßlichen Knirschen und Krachen senkte sich die metallene Oberfläche zu dem gerade entstandenen Krater hin. Argyris holte den Orbiter gerade noch rechtzeitig aus der Gefahrenzone.
    Diesmal ließ er Akenjin nicht los, sondern schwebte mit ihm auf die Gleiter zu, die in sicherer Entfernung angehalten hatten.
    „Jetzt habe ich dir zum zweitenmal das Leben gerettet", sagte er nüchtern. „Ich erwarte keinen Dank von dir, aber du solltest dir überlegen, wie mein Verhalten sich mit dem Bild vereinbaren läßt, das du dir von den Garbeschianern machst."
    „Es ist alles nur List und Betrug", behauptete Akenjin und drückte sich von dem eiförmigen Roboter weg.
    „Laß mich los! „ Argyris setzte den Orbiter vorsichtig ab.
    „Dort drüben kommt Hilfe", bemerkte er und deutete zu den Gleitern hin.
    Akenjin lachte bitter auf.
    „Diese Dummköpfe wollten mir nicht glauben, daß ein Angriff bevorsteht!" murmelte er. „Jetzt sind sie hoffentlich zur Vernunft gekommen. Du hast noch eine Chance, Anson Argyris. Rede, bevor die Wachen hier eintreffen. Sage mir, um was für eine Waffe es sich handelt und wo die Schiffe der Garbeschianer sich befinden, die diesen heimtückischen Überfall auf uns durchgeführt haben. Rede endlich!"
    „Ich kann dir nichts sagen, weil ich nichts weiß", erklärte der Vario gelassen. „Das heißt - ich weiß schon etwas, aber es ist nicht das, was du hören möchtest."
    „Laß mich das entscheiden. Erzähle - aber versuche nicht, mir wieder die Geschichte mit der Naturkatastrophe aufzutischen. Ich will davon nichts mehr hören!"
    „Dann ist es für mich besser, gleich zu schweigen", bemerkte Anson Argyris.
    Er beobachtete, wie zwei Dutzend Rundumkämpfer ihn umzingelten. Orbiter stapften mit gezogenen Waffen in langen Reihen hinter den Robotern her.
    „Sperrt ihn wieder ein!" rief Akenjin ihnen und den Rundumkämpfern zu. „Er darf uns nicht mehr entkommen."
    Die Rundumkämpfer nahmen Anson Argyris in Empfang und schwebten mit ihm davon, einem der großen Bauwerke entgegen, wo sie den Vario in einem neuen Gefängnis ablieferten. Diesmal bestanden die Wände ausschließlich aus Metall. Ein paar Orbiter erschienen und installierten Waffen und Beobachtungsgeräte. Ihren Worten konnte der Vario entnehmen, daß es auch auf anderen Planeten der Anlage zu Verwüstungen gekommen war. Also hatte die unbekannte Strahlung

Weitere Kostenlose Bücher