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Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Versuchung: Band 1 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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    »Lass uns ’ne Bar suchen und feiern gehen.«
    Der enthusiastische Vorschlag meines Mitbewohners überraschte mich nicht, denn Cary Taylor fand immer einen Grund zum Feiern, so trivial und unwichtig er auch sein mochte. Das machte für mich einen Teil seines Charmes aus. »Ich halte es für keine gute Idee, vor dem ersten Tag im neuen Job einen trinken zu gehen.«
    »Komm schon, Eva.« Er saß inmitten eines halben Dutzends Umzugskartons auf dem Boden unseres neuen Wohnzimmers und strahlte mich mit seinem gewinnenden Lächeln an. Seit Tagen waren wir am Auspacken, aber Carys Aussehen schienen selbst Strapazen dieser Art nichts anhaben zu können. Mit seinem schlanken Körper, den dunklen Haaren und grünen Augen sah er einfach immer umwerfend aus. Wäre er für mich nicht der wichtigste Mensch auf Erden gewesen, hätte mir das ganz und gar nicht gefallen. »Ich rede ja nicht von einem Besäufnis«, beharrte er. »Nur ein oder zwei Gläschen Wein. Wir nehmen die Happy Hour mit, und um acht sind wir wieder zurück.«
    »Keine Ahnung, ob ich es rechtzeitig schaffe.« Ich zeigte auf meine Yogahose und das eng anliegende Tanktop. »Wenn ich rausgefunden habe, wie lange ich zu Fuß zur Arbeit brauche, gehe ich noch ins Fitnessstudio.«
    »Dann lauf los und beeil dich.« Cary zog seine perfekt gezupften Brauen hoch und brachte mich damit zum Lachen. Eines Tages würde sein Modelgesicht noch auf der ganzen Welt auf Plakatwänden und in Modemagazinen erscheinen. Selbst wenn er Grimassen schnitt, war er eine Augenweide.
    »Wie wär’s morgen nach der Arbeit?«, bot ich ihm ersatzweise an. »Wenn ich den Tag überstehe – das wäre ein Grund zum Feiern.«
    »Abgemacht. Dann weihe ich die neue Küche ein und koche uns was.«
    »Ähm …« Kochen war Carys liebstes Hobby, zählte aber leider nicht gerade zu seinen Stärken. »Super.«
    Grinsend pustete er sich eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht. »Wir haben eine Küche, um die sich so gut wie alle Restaurants reißen würden. Keine Angst, da kann gar nichts schiefgehen.«
    Ich winkte ihm zu und verließ skeptisch das Apartment. Eine längere Diskussion übers Kochen wollte ich lieber vermeiden. Ich fuhr mit dem Lift ins Erdgeschoss, wo mir der Portier mit einer schwungvollen Verbeugung die Tür öffnete und ich lächelnd an ihm vorbeiging.
    Sobald ich ins Freie trat, war ich von den verheißungsvollen Gerüchen und Geräuschen Manhattans umgeben. Meine frühe re Heimat San Diego lag nicht nur am anderen Ende des Kontinents, sondern schien geradezu Welten entfernt zu sein. Zwei Metropolen – die eine in stets mildem Klima, voll sinnlicher Trägheit, die andere von pulsierendem Leben und fieberhafter Energie erfüllt. Ich hatte davon geträumt, in einem Haus ohne Aufzug in Brooklyn zu wohnen. Doch als pflichtbewusste Tochter war ich stattdessen in der Upper West Side gelandet. Ohne Cary hätte ich mich in dem riesigen Apartment, das pro Monat mehr kostete, als die meisten Leute im Jahr verdienten, schrecklich einsam gefühlt.
    Der Portier tippte an seine Mütze. »Guten Abend, Miss Tramell. Soll ich Ihnen ein Taxi rufen?«
    »Nein danke, Paul«, erwiderte ich und wippte in meinen Sneakers. »Ich gehe zu Fuß.«
    Er lächelte. »Es ist jetzt etwas kühler als heute Nachmittag – genau das richtige Wetter für einen Spaziergang.«
    »Ich hab mir sagen lassen, den Juni muss man genießen, bevor es zu heiß wird.«
    »Da ist was dran, Miss Tramell.«
    Ich trat unter dem Dach des modernen Eingangsbereichs aus Glas hervor, der sehr schön mit dem alten Gebäuden harmonierte, und genoss die relative Stille in der von Bäumen umsäumten Straße, bevor ich das Treiben und den dichten Autoverkehr auf dem Broadway erreichte. Eines Tages würde ich hoffentlich auch dazugehören. Aber im Moment fühlte ich mich noch nicht wie eine richtige New Yorkerin. Ich hatte zwar eine Adresse und einen Job, aber ich fürchtete mich immer noch vor der U-Bahn, und es fiel mir schwer, ein Taxi anzuhalten. Ich gab mir Mühe, nicht verwirrt mit weit aufgerissenen Augen herumzulaufen. Aber das war gar nicht so einfach – es gab einfach so viel zu sehen und zu erleben.
    Die vielen Sinneseindrücke brachten mich immer noch zum Staunen – der Gestank von Abgasen, vermischt mit den Essensgerüchen der Imbisswagen; das Geschrei der Verkäufer verwoben mit der Musik der Straßenkünstler; eine unglaubliche Vielfalt an Gesichtern, Modestilen und Akzenten; die architektonischen Wunderwerke …

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