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0975 - Die zweite Welle

Titel: 0975 - Die zweite Welle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einsetzen müssen, und die Orbiter wußten, daß so etwas Zeit in Anspruch nahm. Im Innenraum gab es Kameras, die den Roboter nicht aus den Augen der Orbiter geraten ließen, und in den Wänden befanden sich zahllose Sensoren aller Art. Falls Anson Argyris es also wirklich fertigbrachte, aus dem Fesselfeld zu entkommen, die Rundumkämpfer zu überwinden und die automatischen Waffen zu umgehen, so blieb den Orbitern, die draußen auf ihn warteten, immer noch genug Zeit, ihn ins Visier zu nehmen.
    Anson Argyris verzichtete unter diesen Bedingungen auf sinnlose Fluchtversuche, die ohnehin nichts mehr einbrachten, well er damn’ den Menschen in der Milchstraße keinen Gefallen tat.
    Auf dem Planeten Martappon haste es noch eine Chance gegeben, die Orbiter zu stopper - wenigstens schien das so. Martappon war die Zentrale der gewaltigen Anlage, die sich aus vierundzwanzig Planeten zusammensetzte. Auf Durzuul aber war er weitab vom Ziel seiner Wünsche geraten.
    Er sah nur noch eine Chance: den Orbitern zu beweisen, daß er friedlich und kooperationsbereit war, damn’ er sie davon zu überzeugen vermochte, daß sie einem tragischen Irrtum aufgesessen waren.
    Die Menschen waren mit den Horden von Garbesch nicht identisch. Sie waren nicht von außen in die Milchstraße eingedrungen, sondern hasten sich in dieser Galaxis auf ganz natürliche Weise entwickelt. Falls die Garbeschianer jemals wirklich kommen würden, so wäre es gerade die galaktische Menschheit, die den Beistand der Orbiter benötigte.
    Das war es, was er diesen Wesen beibringen mußte.
    Sie schienen allerdings entschlossen zu sein, auf diesem Gebiet nichts hinzuzulernen.
    Genau vier Stunden und dreiundfünfzig Minuten nach den Impulsen des Weltraumbebens erregte etwas die Aufmerksamkeit des Varios. Er fing ein fremdes Geräusch auf, das er nie zuvor auf einem der Planeten, die zur Anlage gehörten, vernommen hatte: Jemand sang.
    Ansons Argyris hatte mittlerweile genug Gelegenheit gehabt, die Orbiter zu beobachten. Schon seit langem wußte er, daß es sich bei ihnen um organische Wesen handelte, die zwar auf mehr oder weniger künstliche Weise entstanden, aber sich kaum von Menschen unterscheiden ließen. Sie handelten und dachten auch nicht androidenoder gar roboterhaft. Sie kannten den Begriff der Freizeit, wenngleich ihre Vergnügungen im Vergleich zu denen, die der Vario von den Menschen her kannte, sehr bescheiden anmuteten.
    Aber noch niemals hatte er sie singen gehört, schon gar nicht in dieser feierlichen, monotonen Weise.
    Neugierig geworden, forschte er nach, ohne sich deswegen auch nur um einen Millimeter von der Stelle zu bewegen.
    Einigermaßen überrascht stellte er fest, daß der Gesang direkt aus den dicken Betonmauern kam.
    Man mochte den Orbitern vieles zutrauen, aber daß sie inmitten einer massiven Betonwand Aufstellung nahmen und archaische Choräle von sich gaben, war äußerst unwahrscheinlich.
    Allmählich wurde das Gesinge lauter. Ansons Argyris hatte zuvor selbst unter Ausnutzung der vollen Kapazität aller Verstärker nur Bruchteile der Melodie vernehmen können. Die Rundumkämpfer waren offenbar unfähig, ein so leises Geräusch überhaupt aufzufangen. Anders ließ es sich nicht erklären, daß sie erst nach geraumer Zeit, als der Gesang eine Lautstärke erreichte, die selbst für menschliche Ohren fast schon wahrnehmbar war, zum erstenmal reagierten.
    Sie taten das, indem sie noch lebhafter als zuvor mit ihren ringförmig um die kugelrunden Köpfe angeordneten Ortungsbändern zu funkeln begannen. Für menschliche Augen wäre der Unterschied nicht feststellbar gewesen, der Roboter dagegen registrierte ihn sofort. Er sah aber auch, daß die Rundumkämpfer das Geräusch als fremd einstuften, es jedoch nicht einzuordnen wußten, denn die Maschinen bewegten sich nicht und fuhren auch weder Arme noch zusätzliche Waffen aus.
    Es waren keine Orbiter, die da sangen, das fiel dem Vario jetzt auch auf. Mehr noch: Es handelte sich nicht wirklich um einen Gesang.
    Er lauschte, bis das Geräusch so laut war, daß ein Orbiter es ohne Verstärker deutlich hören mußte. Dann funkte er Akenjin an.
    Akenjin war eine Markon-TreffnerType, die die Verantwortung für den Vario übernommen hatte, seit dieser sich in dem Bunker befand. Der Orbiter versuchte immer wieder, den „verstockten" Garbeschianer-Spion, für den er Anson Argyris hielt, zum Reden zu bringen. Dabei ging Akenjin aber stets sehr behutsam vor. Der Vario kam mehr und mehr zu der

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