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0975 - Die zweite Welle

Titel: 0975 - Die zweite Welle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie unmöglich ist, ihre Forderungen zu erfüllen."
    „Sie bleiben also bei Ihrer Geschichte?"
    „Was bleibt mir anderes übrig? Ob Sie es nun wahrhaben wollen oder nicht - es ist die Wahrheit. Ich kann Ihnen das beweisen. Wir haben einiges Material über die Weltraumbeben gesammelt und einen Bericht zusammengestellt. Sie sollten ihn sich ansehen. Wenn Sie sich bitte auf diese Bildfläche dort konzentrieren wollen ..."
    „Lassen Sie das Theater!" befahl Quiryleinen ärgerlich. „Wir Orbiter wissen, daß es sich um einen Angriff handelt. Ich will von Ihnen in erster Linie eine Antwort auf folgende Frage: Warum haben Sie die aggressiv gebliebenen Garbeschianer nicht wenigstens darum gebeten, diese Überfälle einzustellen?"
    „Weil es nicht möglich ist!" rief Tifflor verzweifelt.
    Quiryleinen stieß ein seltsames Lachen aus.
    „Nicht möglich?" wiederholte er. „Sie schicken unzählige Funksprüche in alle nur denkbaren Richtungenaber keiner davon war an Ihre mißratenen Artgenossen gerichtet. Warum nicht, Tifflor?"
    „Weil diese Leute nichts mit den Beben zu tun haben, verstehen Sie das doch endlich. Ebensogut könnte ich Sie darum bitten, die Erde anzuhalten."
    „Sie wollen einfach nicht", behauptete Quiryleinen und sah verächtlich auf Tifflor hinab.
    „Wir Menschen leiden unter den Beben weit schlimmer als Sie und alle anderen Orbiter", sagte Tifflor bitter. „Sehen Sie dort hinüber - ständig kommen neue Katastrophenmeldungen aus allen Teilen der Milchstraße herein. Wenn wir versuchen, den betroffenen Welten zu helfen, werden wir dabei noch von Ihren Raumschiffen behindert. Glauben Sie wirklich, wir würden das alles auf uns nehmen, wenn wir wüßten, wie man die Weltraumbeben abstellt?"
    „Das Schicksal des Individuums ist bedeutungslos!" sagte der Orbiter. „Nur.das Ziel der Horde zählt. So will es seit eh und je das Gesetz, dem die Garbeschianer gehorchen. Es kann Ihnen völlig gleichgültig sein, was mit Ihren Artgenossen auf irgendwelchen fernen Planeten geschieht, solange Sie nur eine Chance sehen, ihr eigenes Ziel zu erreichen."
    „Ich habe keine Ahnung, welches Ziel wir Ihrer Meinung nach haben sollen."
    „Wirklich nicht?" fragte Quiryleinen spöttisch. „Sollten Sie so vergeßlich sein?"
    Tifflor schwieg.
    „Ich werde Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen", erklärte Quiryleinen hart. „Sie wollen uns vernichten. Nur darum setzen Sie diese fürchterliche Waffe ein."
    Tifflor hörte kaum noch zu. Er hatte eine Bewegung am Rand seines Blickfelds bemerkt, und als er einen schnellen Blick zur Tür warf, sah er Jen Salik, der fast lautlos in das Büro kam.
    Tifflor fragte sich verzweifelt, wie Salik dieses Kunststück geschafft hatte. Er war sicher, daß der Gang und alle sonstigen Verbindungen zu seinem Büro abgeriegelt waren, aber Salik war da und besaß sogar die Stirn, den Ersten Terraner mit einem knappen Wink auf den wütenden Orbiter hinzuweisen, der in diesem Augenblick noch dichter an Tifflor herantrat.
    „Ich bin gekommen, um Ihnen folgendes mitzuteilen", sagte Quiryleinen, und seine Stimme klang gepreßt, als könne er nur mit Mühe seine Wut im Zaum halten. „Ab sofort werden wir uns gegen diese Angriffe zur Wehr setzen. Wir sind nicht gewillt, noch länger Unterschiede zwischen Ihnen und den aggressiv gebliebenen Garbeschianern zu machen. Durch Ihr Verhalten während der letzten Tage haben Sie bewiesen, daß Sie immer noch den Gesetzen Ihrer Horde gehorchen."
    Tifflor antwortete nicht.
    „Sie sollten mir wenigstens zuhören!" schrie der Kommandant der NEL-Flotte zornig.
    „Ich höre ja zu", sagte Tifflor leise und warf unwillkürlich erneut einen Blick zur Tür hinüber.
    Quiryleinen wirbelte herum. Wahrscheinlich rechnete er damit, daß die „Garbeschianer" ihm eine Falle stellten.
    Sekundenlang starrten Jen Salik und der Orbiter sich regungslos an. Julian Tifflor sah, wie Salik sich ein wenig straffte, und er ahnte, daß dieser Mann im nächsten Moment den Mund auftun und Quiryleinen mit seiner verrückten Idee konfrontieren würde. Er mußte das verhindern, mußte den Orbiter irgendwie von Salik ablenken.
    Aber ehe er einen vernünftigen Gedanken fassen konnte, setzte Quiryleinen sich in Bewegung.
    Er ging plötzlich auf Salik zu, blieb aber wenige Schritte vor ihm stehen, als wage er es nicht, sich diesem Mann noch weiter zu nähern. Verblüfft sah Tifflor, daß Quiryleinen sich vor Salik verbeugte.
    „Nun wird alles gut werden", sagte der Kommandant der

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