Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0975 - Die zweite Welle

Titel: 0975 - Die zweite Welle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zuckte leicht zusammen, beschloß dann aber, diesen Vorschlag erst einmal zu ignorieren.
    „Setzen Sie sich doch", schlug er vor. „Sie haben also wirklich eine Lösung für das Orbiter-Problem gefunden?."
    „Wie kommen Sie darauf?" fragte Salik verblüfft.
    „Nun", meinte Tifflor bedächtig, „als sie Terrania verließen, hinterlegten Sie eine Botschaft für mich. Ich nehme an, Sie erinnern sich an deren Inhalt."
    „Dieses Problem ist bedeutungslos geworden", erwiderte Salik gelassen. „Die Weltraumbeben bilden eine viel größere Gefahr, als es die Orbiter jemals sein könnten."
    Julian Tifflor lächelte gezwungen Er’hatte das Gefühl, einem völlig veränderten Jen Salik gegenüberzusitzen. Dieser Mann war zweifellos genial veranlagt, aber im Augenblick benahm er sich wie ein Dummkopf Wie hatte er nur jemals hoffen können, daß Jen Salik ihm die perfekte Lösung aller derzeit bestehenden Schwierigkeiten bringen könnte?
    „Vielleicht sollten Sie sich erst einmal ein Bild von der allgemeinen Lage verschaffen", schlug er vor, in der Absicht, Salik eine Brücke zu bauen, über die dieser einen ehrenvollen Rückzug antreten konnte. Salik schlug das gutgemeinte Angebot aus.
    „Die Orbiter werden die Menschheit nicht vernichten", behauptete er.
    „Sind Sie neuerdings auch noch unter die Hellseher gegangen?" entfuhr es dem Ersten Terraner.
    „Es ist eine Sache der Logik", sagte Salik.
    „Das verstehe, wer will!" knurrte Tifflor, der langsam die Geduld verlor.
    Er konnte es sich nicht leisten, jetzt auch nur eine Sekunde Zeit zu verschwenden. Ihm blieb ohnehin kaum Zeit, sich auf das Zusammentreffen mit Quiryleinen vorzübereiten.
    Unwillkürlich stand er auf.
    -"Wollen Sie mich nicht wenigstens anhören?" fragte Jen Salik.
    Der Erste Terraner sah auf ihn hinab, und in seinen Ärger mischte sich Mitleid.
    Dieser Mann hatte eine wirklich gute Idee gehabt. Wie alle Menschen, denen so etwas passierte, konnte er sich offenbar nicht mit der Tatsache abfinden, daß solche Ideen Ausnahmen waren, die man nicht am laufenden Band produzieren konnte.
    „Ich würde Ihren Rat sehr gerne befolgen, Salik", sagte Tifflor ernst. Aber glauben Sie wirklich, daß außer Ihnen noch niemand auf diesen Gedanken gekommen ist? Was glauben Sie wohl, wie gerne wir sämtliche Völker der Milchstraße evakuieren würden - wenn wir die Raumschiffe hätten, die dazu erforderlich sind! Wir haben diese Schiffe aber nicht, denn ..."
    „Doch!" sagte Jen Salik.
    Tifflor sah ihn erstaunt an. Er hatte die Erfahrung gemacht, daß Salik seinen Gesprächspartner grundsätzlich ausreden ließ, ehe er seine eigene Meinung kundtat.
    Dann wurde ihm klar, was Salik soeben behauptet hatte, und er spürte, daß er drauf und dran war, die Beherrschung zu verlieren.
    „Die Schiffe sind vorhanden", fuhr Salik hartnäckig fort. „Allein im Solsystem stehen fünfundzwanzigtausend davon bereit."
    Tifflor blieb sekundenlang wie erstarrt stehen, dann ließ er sich erschüttert in den nächstbesten Sessel fallen.
    „Sie meinen also die Keilraumschiffe", stellte er fest. „Mit ihnen wollen Sie die Terraner evakuieren?"
    „Nicht nur die Terraner", antwortete Salik, und dem Klang seiner Stimme und dem Ausdruck seines Gesichts nach zu urteilen verfolgte er wahrhaftig nicht die Absicht, Julian Tifflor mit einem schlechten Witz zu konfrontieren. „Es sollte möglich sein, alle uns bekannten Völker mit Hilfe der Orbiterschiffe in Sicherheit zu bringen."
    „Es wird ein bißchen eng werden", murmelte Tifflor in verzweifeltem Spott.
    „Ja", nickte Salik ungerührt. „Das wird es ganz sicher. Aber Sie sollten berücksichtigen, daß die Orbiter mit Sicherheit noch über riesige Reserveflotten verfügen."
    „Sie glauben also, daß die Orbiter uns auch diese Flotten zur Verfügung stellen werden!"
    „Warum nicht? Wenn sie uns- die anderen Schiffe überlassen, wäre alles andere unlogisch, nicht wahr?"
    „Natürlich. Und was - glauben Sie - werden die Orbiter zu Ihrem Vorschlag sagen? Oder haben Sie schon ein festes Abkommen mit ihnen getroffen?"
    Wenn Salik den Hohn, der in Tifflors Frage lag, wahrnahm, so überhörte er ihn einfach.
    „Noch existiert kein Abkommen", erklärte er ruhig. „Ich hatte bis jetzt noch keine Gelegenheit, mit den Orbitern zu sprechen.
    Aber wenn Sie mir für einige Minuten den Platz vor dem Gerät da drüben überlassen, kann ich diesen Punkt sofort klären."
    Tifflor sprang auf.
    „Nein!" sagte er grob. „Das kommt überhaupt

Weitere Kostenlose Bücher