0975 - Die zweite Welle
für eine allzu radikale Methode entschlossen, und wir werden diejenigen sein, die darunter zu leiden haben."
„Man müßte wissen, wo diese Wesen zu finden sind! „ „Jenseits der Materiequelle", erwiderte Julian Tifflor trocken. „Wo immer das auch sein mag. Nach allem, was wir bisher erfahren haben, ist die PAN-THAU-RA ein uraltes Schiff. Es mag Millionen von Jahre her sein, daß sie verlorenging - wir wissen zu wenig darüber. Aber auch, wenn es sich um nicht mehr als ein paar zehntausend Jahre gehandelt haben sollte, was ich bezweifle, sollte man meinen, daß die Kosmokraten mehr als genug Zeit hatten, sich mit dem Ding zu befassen. Es ist aber eine Tatsache, daß wir die Auswirkungen der Manipulation erst jetzt zu spüren bekommen."
„Sie haben sich eben Zeit gelassen."
„Das glaube ich nicht", sagte Tifflor gedehnt. „Ich denke vielmehr, daß sie es sogar ziemlich eilig hatten.
Sie haben auch mit Sicherheit nicht leichtfertig gehandelt. So haben sie zum Beispiel Alurus zu uns geschickt."
Das Bild des Arkoniden auf dem großen Schirm flackerte ein wenig, stabilisierte dann aber. Sie sprachen ungeniert miteinander - es konnte eher von Vorteil als gefährlich sein, wenn die Orbiter mithörten. Dann sahen diese Wesen wenigstens, daß die Terraner und die GAVOK in Hinsicht auf die Weltraumbeben nichts zu verbergen hatten.
„Sie schickten den Hominiden viel zu spät", behauptete Mutoghman Scerp.
„O nein", widersprach Julian Tifflor. „Ich bin sicher, daß sie ihn losjagten, sobald sie wußten, was geschehen würde. Das zeigt, daß die Kosmokraten die Entwicklung sorgfältig beobachten."
„Dann sollen sie endlich diese verdammte Materiequelle wieder in den alten Zustand bringen! „ „Vielleicht", murmelte Tifflor, „würden sie das sogar recht gerne tun. Aus allen uns bis jetzt vorliegenden Daten läßt sich eigentlich nur ein Schluß ziehen: Es dauert unglaublich lange, bis so eine Materiequelle auf Manipulationen bestimmter Art reagiert."
Scerp winkte ab.
„Im Augenblick können die Kosmokraten mich nicht sonderlich interessieren", gab er zu. „Ich sehe nur eines: Alles, worum wir so lange gekämpft haben, wird wegen dieser Wesen vernichtet werden. Wir wollten die Einheit aller Völker der Milchstraße erreichen, und nun stellt sich heraus, daß das nur ein unerfüllbarer Wunschtraum war. Ein paar Wesen, die wir nicht begreifen, drehen an einem Ding herum, von dem wir nicht wissen, was es ist, wie es arbeitet und wo es sich befindet, und schon ist alles dahin."
„So ist es", sagte Tifflor bedrückt. „Aber wir können leider nichts tun, was die Situation etwas ändern könnte."
„Die Akonen haben sich an mich persönlich gewandt", fuhr Scerp bitter fort. „Sie erhoffen sich Hilfe von der GAVÖK - was soll ich diesen Leuten nun sagen?"
Ein Rufsignal hinderte Tifflor daran, dem Arkoniden sofort zu antworten. Homer G. Adams tauchte auf einem zweiten Bildschirm auf.
„Schlechte Nachrichten, Tiff", sagte er ernst. „Die Keilschiffe haben sich in Bewegung gesetzt. Sie nehmen Angriffspositionen ein. Quiryleinen ist auf dem Weg zu uns."
„Er will mit uns reden", hoffte der Erste Terraner. „Das bedeutet, daß er zumindest nicht sofort zuschlagen wird."
„Das ist noch nicht alles."
„Was gibt es denn noch? Rede doch endlich!"
. „Jen Salik ist eingetroffen", erklärte Adams.
„Wieso rechnest du das zu den schlechten Nachrichten?"
„Du solltest dir erst einmal anhören, was er vorzuschlagen hat", meinte Adams gequält.
Tifflor winkte ärgerlich ab.
„Schick ihn zu mir", bat er und wandte sich dann wieder an Mutoghman Scerp.
„Sie haben es gehört", sagte er zu dem Neuarkoniden. „Ich fürchte, die Lage wird allmählich wirklich ernst. Sie sollten sich nicht zu sehr um die Akonen sorgen, sondern lieber auf die übrigen GAVÖK-Völker achtgeben."
„Sie rechnen damit, daß es wirklich zum Kampf mit den Orbitern kommen wird?"
Tifflor lächelte verzerrt.
„Von einem Kampf wird man in diesem Zusammenhang wohl kaum sprechen können", sagte er leise.
„Aber ich befürchte, daß die Keilraumschiffe auch in anderen System Positionsveränderungen vornehmen. Ich möchte nicht, daß einige Leute sich dadurch zu unbesonnenen Aktionen hinreißen lassen, denn dann wäre auch die letzte Chance verspielt."
8.
„Sie müssen die Milchstraße evakuieren lassen", sagte Jen Salik, kaum daß er das Büro des Ersten Terraners betreten hatte. „Und zwar sofort."
Tifflor
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