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0976 - Die Leichen der schönen Charlotte

0976 - Die Leichen der schönen Charlotte

Titel: 0976 - Die Leichen der schönen Charlotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein. »Dieses Lokal heißt Hexenkraft. Bisher sind mir noch keine männlichen Hexen über den Weg gelaufen. Es könnte also sein, daß man dich nicht einläßt. Daß die Disco nur für Frauen bestimmt ist.«
    Ich sagte nach einer Kunstpause: »Das würde mir nicht gefallen.«
    »Eben.«
    »Aber ich werde keinen Rückzieher machen, Jane. Ich gehe hinein, und damit hat es sich.«
    »Okay. Packen wir es.«
    Sie steckte voller Tatendrang, während ich mich verhalten zurückhielt. Mein Gott, wie fremd sah sie aus, und daran trug auch ihr Make-up einen Teil der Schuld. Es war etwas dick aufgetragen und bedeckte das Gesicht wie eine Maske. Um die Augen herum hatte sich Jane Collins für eine dunkle Farbe entschieden, deren Ton irgendwo zwischen einem kalten Blau und einem aschigen Grau lag.
    Es hätte nur noch gefehlt, daß sie sich auf den Kopf gestellte Kreuze auf die Wangen gemalt hätte, denn so etwas passierte auch öfter.
    »Das kann auch ein Gruftie-Schuppen sein«, sagte ich.
    Die Detektivin war davon nicht überzeugt. »Nein, dann hätte die Disco bestimmt einen anderen Namen.«
    »Welchen?«
    »Was weiß ich? Grabmal oder so ähnlich.«
    »Wir können uns nur überraschen lassen.«
    Den halb gefüllten Parkplatz hatten wir hinter uns gelassen. Im Schatten des hohen Hauses, in dem nur wenige Fenster erleuchtet waren, gingen wir weiter.
    Die Nähe des Flusses war zu riechen. Es herrschte zudem ein relativ niedriger Luftdruck. Da roch das Wasser eben. Das waren die Menschen, die nahe an der Themse lebten, gewohnt. Der Weg an der Schmalseite des Hauses führte leicht bergab. Es war mittlerweile zwei Stunden vor Mitternacht, und wir wunderten uns beide darüber, wie wenig Betrieb herrschte. Bisher hatten wir noch keine anderen Gäste gesehen, die sich auf den Weg in die Hexen-Disco gemacht hatten.
    Es gab auch keinen Hinweisschild. Wer hierher wollte, der wußte, wie er sich zu verhalten hatte.
    Der Blick auf das Wasser war frei.
    Eine wirklich tolle Kulisse aus Lichtern und Reflexen. Wir sahen die beleuchtete Tower Bridge in der Ferne, aber auch die neu angelegten Straßen zwischen uns und dem Wasser. Über sie hinweg rollten die Fahrzeuge wie Boten aus dem Geisterreich, denn sie waren kaum zu hören.
    Vor dem großen Wohn- und Geschäftshaus wirkte die Umgebung sehr gepflegt. Es war teures Pflaster verwendet worden, das immer wieder runde, ovale oder viereckige Lücken aufwies. Sie waren bepflanzt. Das fing beim Baum an und hörte bei bunten Sommerblumen auf.
    Jane blieb stehen. »Jetzt bist du dran«, sagte sie und deutete auf den Glaseingang, dessen breite Tür das Licht einiger Strahler auffing und deshalb sehr futuristisch aussah.
    »Wie meinst du das?«
    »Wo kommen wir rein?«
    Das wußte ich auch nicht, konnte mich allerdings um eine Antwort drücken, denn wir sahen in diesem Augenblick zwei Frauen, die aus einem Taxi stiegen.
    »Das sind unsere Wegweiser, Jane.«
    »Stimmt.«
    Wir ließen die Frauen nicht aus den Augen. Von ihnen wurden wir nicht gesehen, denn sie waren nur darauf fixiert, endlich die Disco zu erreichen. Sie hakten sich gegenseitig unter und gingen in eine bestimmte Richtung davon.
    Wir hefteten uns an ihre Fersen.
    Natürlich bewegten sie sich nicht auf den Haupteingang zu, sondern gingen auf die zweite, uns noch unbekannte Seite des Hauses zu. Ohne zu zögern, ohne sich umzudrehen, sehr zielstrebig. Wir hatten schon Mühe, aufzuholen, denn sie sollten nicht plötzlich verschwinden.
    Der Eingang fand sich tatsächlich an der Seite des Hauses. Und die Scheiben waren bemalt. Mit Symbolen aus der Hexensprache oder Hexenschrift, die wir uns aus Zeitgründen nicht genauer anschauten. Bevor eine rot angestrichene Eingangstür noch hinter den beiden ins Schloß fallen konnte, sprang ich vor und stemmte meinen hochkant gestellten Fuß dagegen. So blieb sie offen. Ansonsten hätten wir klingeln müssen.
    »Dann drück uns mal die Daumen«, sagte Jane, als sie die Tür aufschob und als erste das Haus betrat.
    Ich blieb dicht hinter ihr. Die dumpfen Musikklänge hatten wir schon vorher vernommen. Jetzt hörten wir sie lauter. Sie drangen aus einem Raum, in den wir noch keinen Blick hineinwerfen konnten, weil der Eingang von einem roten Vorhang verdeckt wurde.
    Überhaupt herrschte die Farbe Rot vor. Aber ein dunkles Rot, das mehr an Blut erinnern sollte. Aber das Schwarze war ebenfalls nicht vergessen worden, denn an den Wänden waren wieder die Hexenzeichen zu sehen, und ich entdeckte auch die

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