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0976 - Flügel des Todes

0976 - Flügel des Todes

Titel: 0976 - Flügel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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am heutigen Abend ein lokales Fest steigen sollte. Der genaue Anlass war ihm zwar gerade entfallen, aber bei der Erinnerung daran, wie sich während des besagten Discobesuchs Janines T-Shirt über ihren Brüsten gespannt hatte, erschien ihm dies auch nicht mehr wirklich wichtig.
    »Besuchen Sie Freunde dort?«, riss ihn die Stimme der Fahrerin aus den schwelgenden Erinnerungen an Janines Oberweite.
    Chéne brauchte einen Moment, um das wogende Gedankenbild zu verdrängen.
    »Ja«, antwortete er etwas verzögert, ohne ins Detail zu gehen.
    Die Fahrerin nickte verständig, um dann wieder in Schweigen zu verfallen.
    Die nächsten Minuten herrschte Stille, in der Chéne wieder seinen von Vorfreude beseelten Gedanken an Janine nachhing.
    Die Kilometer flogen vorbei, bis sich die blonde Fahrerin ein weiteres Mal an ihn wandte. »Wir sind gleich da«, sagte sie.
    Chéne schreckte prompt auf und sah aus dem Fenster. In der Tat sah er in einiger Entfernung die malerische Kulisse des kleinen 300-Seelen-Dorfes herannahen. Darüber erhob sich ein weithin sichtbarer Hügel mit einem beeindruckend aussehenden Schloss. Das musste Château Montagne sein.
    Kurz bevor sie die ersten Häuser erreichten, ließ die Frau den Lexus am Straßenrand ausrollen.
    »Da wären wir«, erklärte sie aufgeräumt und wandte sich zu Chéne.
    »Sie könnten mir nicht zufällig einen Gefallen tun?«, fragte sie freundlich lächelnd. »Es soll auch nicht Ihr Schaden sein!«
    Ohne die Antwort abzuwarten, nestelte sie eine prall gefüllte Brieftasche hervor.
    Chénes Augen saugten sich einen Moment an den hervorquellenden Euro-Noten fest, dann fragte er: »Worum geht es denn?«
    Die Blondine lächelte. Ein wenig verlegen, Wie es schien.
    »Wenn Sie sich sowieso das Château ansehen, könnten Sie dem Eigentümer doch für mich einen kleinen Streich spielen. Keine Angst, es ist nichts Schlimmes!«
    Chéne runzelte skeptisch die Stirn. »Einen Streich?«, echote er.
    Die Fahrerin des Lexus lachte glockenhell und zwinkerte ihm vertraulich zu. »Wissen Sie, der Besitzer des Châteaus ist ein wenig seltsam. Rund um das Schloss befinden sich obskure Kreidesymbole, die er regelmäßig erneuert. Und wehe, der Regen wischt auch nur eines davon weg! Sie sollten mal sehen, was er dann für einen Aufstand macht!«
    Chéne versuchte sich ins Gedächtnis zu rufen, ob ihm Janine etwas über den Schlossherrn erzählt hatte, aber ihm wollte nichts einfallen. »Klingt ziemlich wunderlich«, antwortete er etwas lahm.
    Die Blondine nickte eifrig. »Wissen Sie«, fuhr sie dann fort, »er wird heute Abend mit Sicherheit auf dem örtlichen Dorffest sein, das wird er sich nicht entgehen lassen. Ich kenne ihn.« Sie senkte die Stimme ein wenig. »Ich dachte mir, Sie könnten vielleicht ein paar seiner kostbaren Symbole einfach wegwischen«, hauchte sie.
    Chéne hob eine Augenbraue. »Warum das?«
    Wieder lachte die Blondine auf. »Sagen wir, ich möchte sein Gesicht am nächsten Morgen sehen!« Sie zwinkerte. »Eine kleine Privatfehde, wissen Sie? Sie sollten mal sehen, was er sich alles einfallen lässt, um mir auf der Nase herumzutanzen!«
    Auch Chéne grinste jetzt verschwörerisch. »Was ist Ihnen der Spaß denn wert?«, fragte er.
    Ohne ein weiteres Wort öffnete die Blondine ihre Geldbörse und fächerte ein Bündel Geldscheine auf. Es war mehr, als Chéne in den letzten zwei Monaten gesehen hatte. Er atmete tief durch. »Das ist eine Menge Geld für einen Streich«, sagte er stockend, ohne den Blick von den Euro-Noten zu nehmen. Mit einem Mal kam ihm die ganze Situation höchst dubios vor.
    Die Fahrerin lachte trocken. »Sagen wir einfach, ich bin ebenfalls ein bisschen wunderlich - und den Spaß ist mir die Sache wert! Sind Sie dabei?«
    Chéne nickte schwerfällig.
    »Super«, freute sich die Blondine.
    Wieder ließ sie ein helles Lachen hören. Sie nahm das Geldnotenbündel und stopfte es Chéne kurzerhand in die Brusttasche seiner Jacke.
    Dieser schaute sein betörendes Gegenüber etwas konsterniert an, kam aber nicht dazu, etwas zu erwidern, denn schon griff die edle Spenderin in Richtung Handschuhfach, entnahm diesem eine Skizze des Châteaus und begann mit ihren Instruktionen.
    Eine Viertelstunde später rauchte Chéne ordentlich der Kopf.
    »Können Sie das behalten, oder soll ich es noch einmal wiederholen?«, fragte seine Auftraggeberin.
    Chéne schüttelte den Kopf und grinste. »Geben Sie mir den Plan, ich erledige das für Sie. Machen Sie sich keine

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