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0977 - Liliths grausame Falle

0977 - Liliths grausame Falle

Titel: 0977 - Liliths grausame Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Märchen.
    Sehr nahe kamen wir an sie heran. Niemand drehte sich um. Ich wollte zumindest eine der beiden Frauen sehen, entdeckte Jane Collins nicht, dafür aber Coco.
    Sie stand in einer geraden Linie vor mir. Bisher hatte sie sich noch nicht bewegt, jetzt aber drehte sie zuerst den Kopf nach links, wartete für einen Moment, als wollte sie etwas herausfinden oder mit ihren Sinnen danach tasten - und fuhr plötzlich mit einer wilden Bewegung auf der Stelle herum.
    Das dunkle Gesicht sah aus wie eine mit Öl bestrichene Totenmaske. Hinzu kam das Weiß in den Augen, das Erschrecken, und dann verzerrte sich ihr Mund. Aber er öffnete sich nicht so wie bei einem Menschen, der einen Schrei ausstieß. Sie brachte ein breites Grinsen zustande, aus dem hervor ich eine gewisse Überlegenheit und auch Triumph las.
    »Hi, Coco«, sagte ich leise.
    Sie spitzte die Lippen, als wollte sie mich im nächsten Moment küssen. So gut Freund waren wir nicht, denn die gespitzten Lippen sollten auch den Klang ihrer Stimme verändern.
    »Du kommst zu spät.«
    »Tatsächlich?«
    »Du suchst doch Jane.«
    »Sicher.«
    Coco amüsierte sich. »Herrlich, wirklich herrlich. Besser konnte es nicht laufen.«
    »Wo ist sie?«
    »Ich werde sie dir zeigen«, flüsterte sie mir zu und winkte mit dem Zeigefinger.
    Mir hatte weder die Antwort gefallen noch der Klang ihrer Stimme. Ich befürchtete Schlimmes für Jane, sogar sehr Schlimmes, obwohl ich nicht mit ihrem Tod rechnete, sie aber bei diesen Leuten und in dieser Atmosphäre allein gelassen zu haben, das war nicht gut gewesen.
    Auch die anderen Gäste hatten begriffen. Sie waren ein wenig zur Seite gegangen und hatten so eine Lücke gebildet.
    Suko folgte mir. Für ihn hatte Coco keinen Blick. Sie wollte nur meine Reaktion erleben, denn sie selbst befand sich schon auf der Siegerstraße.
    Erst jetzt bekam ich zu sehen, auf was Coco und ihre Freundinnen geschaut hatten. Vor mir lag eine runde Tanzfläche aus Glas. Von oben her fiel Licht gegen dieses dicke Glas. Es hellte es auf, so daß sich die dunkle Farbe an verschiedenen Stellen in ein helleres, schlierenartiges Muster verwandelte.
    Es war allerdings nicht nur beherrschend, denn in ihm malte sich etwas ab.
    Liliths Gesicht!
    Der Anblick traf mich schon, er machte mich wütend, aber ich ließ mir nichts anmerken. Meine Stimme klang sogar gelassen, als ich mich an Coco wandte und fragte: »Na und? Was ist schon dabei? Ich kenne dieses Gesicht. Es ist Lilith, eine Projektion, nicht mehr.«
    Cocos Zuversicht stieg noch mehr an, was sie auch durch ihr Grinsen zeigte. »Hast du auch genau hingeschaut?«
    »Sicher.«
    »Nein«, säuselte sie, »das hast du nicht.«
    Der Klang dieser Worte hatte mir überhaupt nicht gefallen. Es rieselte zudem kalt meinen Rücken hinab. Coco hatte mich bestimmt nicht angelogen. So schaute ich noch einmal hin.
    Diesmal genauer.
    Ich blickte in die Tiefe. Dabei war ich nicht mal überrascht, daß es mir jetzt gelang. Die Fläche war klarer, als sie aussah und auch irgendwie mit einem Wasser zu vergleichen.
    In dessen Tiefe schwamm eine Gestalt.
    Ich hielt den Atem an.
    Eine Frau, Jane Collins!
    Sie war von Lilith in deren Welt geholt worden und für mich unerreichbar…
    ***
    Wieder erlebte ich einen Augenblick im Leben, wo ich mich weit fortwünschte. Es hing auch mit mir zusammen, denn ich hätte besser auf Jane achten sollen. So aber war es ausgerechnet Lilith gelungen, sie zu holen. Vor meinen Augen entstand für einen Moment das Bild des Hexenfressers Smasch. Damals hatte Lilith auch versucht, an Jane heranzukommen, was ihr nicht gelungen war.
    Aber jetzt.
    Und ich schaute zu.
    Janes Körper war nah und trotzdem weit weg. Er schwamm in einer anderen Dimension. Er war einfach weggekippt, und er trieb weiter, immer weiter, einem Endpunkt entgegen, der in einer für mich wohl unerreichbaren Welt lag.
    Was sollte ich tun?
    Das Kreuz hervorholen und aktivieren? Auf die Macht des Erzengels hoffend, damit Liliths Welt und auch dieser Einstieg zerstört wurden?
    Das hätte ich getan, wenn es hier nicht um Jane Collins gegangen wäre. So aber mußte ich alles beim alten belassen und leider zuschauen, wie sich der Körper der Detektivin immer mehr von mir entfernte und auch kleiner wurde.
    Sie war meiner Kontrolle entrissen worden. Lilith hatte sie endlich in ihrer Gewalt und würde mit ihr machen können, was sie wollte. Sie auch als Druckmittel gegen mich einsetzen.
    Ich stand auf der Stelle und spürte, daß meine Knie

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