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0977 - Liliths grausame Falle

0977 - Liliths grausame Falle

Titel: 0977 - Liliths grausame Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von Sekunde zu Sekunde weicher wurden. Um mich herum waren leise Stimmen zu hören, denn die Gäste sprachen jetzt wieder. Die Worte verstand ich nicht, aber ich hörte das hart klingende Lachen der dunkelhäutigen Coco, und dieses Geräusch nahm ich auf wie einen innerlichen Messerstich, der mich aus meiner Lethargie hervorriß.
    Ich drehte mich so heftig um, daß sie selbst erschrak, denn damit hatte sie nicht gerechnet.
    Und dann hatte ich sie im Griff.
    Alles war so schnell gegangen, daß sie überhaupt nicht dazu kam, sich zu wehren oder auszuweichen. An den Aufschlägen des Jacketts hielt ich sie fest. Im Bruchteil einer Sekunde war Coco steif geworden. Den Zustand nutzte ich aus. Ich drückte sie zurück, und sie mußte dabei automatisch die Beine bewegen. Erst der Handlauf der Bar stoppte sie. Sie prallte dagegen. In ihrem Gesicht zuckte es. Vor Wut oder Schmerz, das wußte ich nicht, aber ich würde sie auch so lange festhalten, bis ich die Wahrheit erfahren hatte.
    Ich schüttelte sie durch. Meine Hände drehten den Stoff des Jacketts noch enger zusammen, und ich verstärkte auch den Druck nach hinten. Sie bog ihren Kopf zurück und auch zur Seite, als wollte sie auf keinen Fall mit mir ein Wort reden.
    Suko deckte mir insofern den Rücken, als daß er die anderen Gäste zurückhielt. Wie er das schaffte, wußte ich nicht. Wahrscheinlich hatte er seine Waffe gezogen und hielt sie so in Schach.
    Ich gab Coco etwas Spielraum. Ihre Arme waren nach unten gesunken. Sie baumelten wie Pendel an ihrem Körper. Meine Hände hatten einen so direkten Kontakt zu ihrem Körper bekommen, daß ich den Herzschlag fühlen konnte.
    »So«, sagte ich hart und flüsternd. »Jetzt will ich von dir wissen, was mit Jane Collins geschehen ist!«
    Coco lächelte. Und dieses Lächeln gab ihrem Gesicht einen so arroganten Ausdruck, daß ich mich beherrschen mußte, um nicht einfach hineinzuschlagen.
    »Was ist geschehen?« keuchte ich. Wieder wurde sie durchgeschüttelt. Mit dem Rücken rammte sie mehrmals hintereinander gegen den Handlauf.
    »Das hast du gesehen.«
    »Ja, das habe ich.«
    »Sie ist bei Lilith.«
    »Und die Tanzfläche stellte also den Zugang zu Liliths Welt dar? Sehe ich das richtig?«
    »Ja, zu ihrem Reich!«
    »Schön, dann werden wir - du und ich - zu ihr gehen. Da war doch bestimmt immer dein Wunsch, sie in die Arme schließen zu können - oder nicht?«
    Coco hatte sich wieder fangen können. Sie hielt den Kopf auch so, um mir in die Augen zu blicken.
    Das Lachen drang rauh, glucksend und vollmundig aus ihrem Rachen. Es bewies mir, daß sie sich nicht geschlagen gab. Sie war noch obenauf. Bei ihr mußte man härtere Geschütze auffahren.
    »Die Welt ist zu. Sie ist geschlossen, verstehst du das? Du kommst nicht rein. Lilith will es nicht. Sie hat sich Jane geholt und ist zufrieden.«
    »Nur Jane?«
    »Was soll das?«
    »Hat sie nicht auch Charlotte zu sich geholt? Charlotte Miller, das Callgirl?«
    Coco schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Das kann ich nicht sagen. Ich kenne mich nicht aus. Ich weiß nicht, was mit Charlotte gewesen ist, verdammt!«
    »Hört sich gut an. Du kennst sie, nicht?«
    »Ja.«
    »Steht sie auf Liliths Seite?«
    »Ich glaube schon.«
    »Wunderbar. Dann kannst du mir sicherlich sagen, wo ich sie finden kann, wenn Lilith sie nicht in ihre Welt geholt hat.«
    »Nein, weiß ich nicht.«
    »Doch, du…«
    Sie gab mir rasch eine Antwort, denn ich hatte den Druck wieder verstärkt. »Doch, in der Stadt. Sie wohnt und arbeitet in einem Hochhaus und…«
    »Das weiß ich selber. Wir haben es herausgefunden. Aber wir wissen auch, daß es noch einen weiteren Aufenthaltsort gibt. Du kannst ja alles tun, aber ich würde dir nicht raten, es abzustreiten. Es gibt ihn, das weiß ich, und auch du weißt es.«
    »Nein!« knurrte sie. Zumindest hörte es sich so an.
    »Doch! Ich habe herausgefunden…«
    Coco fiel mir ins Wort. Ihre Stimme hatte wieder den Klang gewechselt. Sie kreischte jetzt. »Hör auf, mich zu malträtieren. Ich kann es dir nicht sagen. Sie hatte nie viel mit uns zu tun. Sie war einige Male hier, mehr nicht.«
    »Und was hat sie hier getan? Nur getanzt oder getrunken - oder was?«
    »Okay, du sollst es wissen. Sie war eine Einzelgängerin. Sie kannte nur sich und den Kontakt zu Lilith. Denn sie war ihr nah, sehr nah sogar. Näher als wir alle. Sie hat den Kontakt zu ihr bekommen, denn Charlotte war diejenige, die Lilith am meisten liebte. Mehr als uns. Sie ging ihren eigenen

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