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0977 - Liliths grausame Falle

0977 - Liliths grausame Falle

Titel: 0977 - Liliths grausame Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich bewegt. Lilith wußte Bescheid. Nicht nur allgemein, sondern auch über die Person, die am Rand der Tanzfläche stand.
    Jane war einmal eine Hexe gewesen und hatte zur bösen Seite gehört. Nun aber stand sie wieder bei ihren Freunden, doch das gesamte böse Dasein war nicht nur als Erinnerung geblieben, etwas hatte sich noch in ihr festgesetzt.
    Sie konnte mehr als andere Menschen. Nicht auf Abruf, nein, da mußte schon etwas passieren, um diese latent in ihr verborgenen Hexenkräfte zu aktivieren.
    So wie jetzt.
    Nicht grundlos hatte ihr Lilith zugezwinkert. Sie wußte genau, Wer da stand. In diesem Gruß hatte etwas Verschwörerisches gelegen, als würde sich die Person über ihre Rückkehr freuen.
    Dagegen sträubte sich Jane. Sie wußte, daß es verkehrt war, sie wollte nicht, aber die anderen Kräfte waren einfach zu stark. Nicht nur Lilith, obwohl sie hier den Ton angab, auch die gesamte Umgebung war durch sie verseucht worden. Alles atmete ihre Kraft. Jeder Stuhl, jeder Tisch, und besonders die nur weiblichen Gäste.
    Sie standen unter Liliths Einfluß. Mal mehr und mal weniger stark. Jane Collins gehörte zu denen, die sehr nahe an sie herangekommen waren, zu nahe.
    Noch immer stand sie steif wie eine Fahnenstange auf dem Fleck, den Blick gegen Lilith gerichtet.
    Das eisige Gesicht, einer ebenfalls eisigen Schönheit. Schön, kalt und auch brutal.
    Coco stand noch immer neben Jane, ohne von ihr überhaupt wahrgenommen zu werden. Zumindest in der letzten Zeit hatte sie nicht an die dunkelhäutige Frau mit den grellblond gefärbten Haaren gedacht.
    Jetzt reagierte Coco.
    Sie stieß Jane an.
    Der ausgestreckte Zeigefinger bohrte sich seitlich in ihre rechte Hüfte. Die Detektivin blieb trotz allem in ihrer Starre. Erst als Coco abermals nachstieß, zuckte Jane zusammen. Sie erwachte aus ihrem Zustand und wurde leicht flattrig.
    Coco lachte dicht an Janes Ohr. »He, was ist los, Freundin? Habe ich dich erschreckt?«
    »Ja, das hast du.«
    »Oder war sie es?«
    Jane hob die Schultern.
    »Sie ist wunderbar«, flüsterte Coco. »Sie ist einfach einmalig. Jede von uns liebt sie, und ich weiß, daß auch du sie lieben wirst. Du kennst sie ja bestimmt.«
    »Ich - ich hörte von ihr.«
    »Sehr schön. Es ist nicht normal, denn die meisten von uns haben erst hier in der Disco zum erstenmal Bekanntschaft mit ihr, gemacht. Du bist eine Auserwählte. Das spürte ich bereits, als du den ersten Schritt über die Schwelle gesetzt hast. Du hast etwas an dir, das ich nicht beschreiben kann. Man kann es nur spüren, wenn du mich verstehst. Es ist eine Aura, ein Fluidum, das dich begleitet und mich betört. Das Schicksal hat uns zusammengeführt, teure Freundin.«
    So sehr Jane Collins auch durch die Worte dieser Person abgelenkt worden war, ihren eigentlichen Auftrag jedoch hatte sie nicht vergessen, und da gab es noch immer einen Namen, der ihr einfach nicht aus dem Sinn wollte.
    Es ging um Charlotte.
    Ihretwegen war sie hergekommen. Ihretwegen stand sie in dieser Hexen-Disco. Sie durfte Charlotte nicht vergessen. Sie war auch der Bagger gewesen, der ihr den Weg in diese Welt freigeschaufelt hatte.
    »Vielleicht«, gab Jane zu.
    »Nicht vielleicht. Ich weiß es.«
    »Es geht mir um Charlotte.« Jane hatte sich wieder soweit gefangen, daß sie den Namen erwähnen konnte, ohne aufgeregt zu reagieren. Es war ihr glatt über die Lippen gekommen, und nun lauerte sie auf Cocos Reaktion.
    Die ließ sich etwas Zeit. Sie räusperte sich. Dann erst sprach sie. »Nicht nur Charlotte, Jane. Nicht immer nur sie. Du mußt daran denken, daß es noch andere gibt. Charlotte ist für uns nicht mehr erreichbar. Du hast jetzt ihren Platz eingenommen, ich spüre es.«
    Jane legte den Kopf zurück. Sie schaute zur Decke, einem düsteren Himmel mit Löchern, durch die Licht sickerte und sich verteilte. Ein wahrer Hexenhimmel. Unheimlich und bedrückend.
    »Vergiß sie!« drängte Coco.
    »Das kann ich nicht. Durch sie bin ich hergekommen. Sie hat mir davon berichtet. Und sie hat mir auch versprochen, daß wir uns hier treffen werden.«
    Coco blieb bei ihrer Meinung. »Sie ist fort, Jane. Sie ist weit, sehr weit fort. Und sie wird nur dann zurückkehren, wenn es ihr gefällt und ihr danach ist.«
    »Ich weiß es nicht. Sie hat immer alle Versprechen gehalten. Ich glaube, daß sie…«
    »Nichts glaubst du, nichts!« zischelte Coco. Sie verlor allmählich die Geduld. »Charlotte ist ihren eigenen Weg gegangen. Sie wurde uns genommen, aber wir

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