0978 - Heimkehr der Loower
selbst erfahren."
„Das Monadenwesen nimmt sich recht viel heraus", stellte Bakka Lhon fest. „Aber nachdem wir uns die Nebensächlichkeiten angehört haben, möchte ich auch die eigentliche Geschichte erfahren."
„Es bleibt uns noch etwas Zeit, Dompteur", sagte Hergo-Zovran. „Erzähle weiter."
„Wie gesagt", begann Dompteur, und der Türmer wußte, daß er wieder sehr ausführlich werden würde, „ich war nicht selbst dabei, aber ich kenne die Einzelheiten, als hätte ich sie miterlebt. Schließlich erhielt ich einen Teil meines Schnüffelsinns nach abgeschlossener Metamorphose wieder zuruck. Es geht an Bord der TARTUS weiter. Nachdem die Verfolger abgeschüttelt waren, steuerte Laire ein von der BASIS sechsundvierzig Lichtjahre entferntes Sonnensystem an und landete die Space-Jet auf dem dritten Planeten ..."
6.
Pankha-Skrin hatte in seinem langen Leben gelernt, sich in Geduld zu üben.
Der Quellmeister hatte Generationen kommen und gehen gesehen, während er mit seiner Kairaquola der Quellmeister-Flotte, auf der Suche nach der Materiequlle war. Und er hatte sogar etliche der Raumschiffe seiner Flotte überlebt. Der Erfolg hatte der loowerischen Entelechie recht gegeben, das Warten hatte sich bezahlt gemacht.
Das Erlebnis, als er schließlich die Koordinaten der Materiequelle ermittelte, war fest in seinem Tiefenbewußtsein verankert. Oft hatte er es sich in Erinnerung gerufen und nacherlebt, wie es damals gewesen war, als sein Skri-marton heftig zu pulsieren begann und ihm die Gewißheit gab, hier an den Ausläufern der Materiequelle zu sein. Seit damals hatte sich sein Quellhäuschen nicht mehr geregt. Es war wie ohne Leben.
Aber Pankha-Skrin war weiterhin geduldig geblieben. Nur ein einziges Mal hatte er die Beherrschung verIoren und allen entelechischen Erfahrungen zuwidergehandelt.
Das war auf der BASIS gewesen, bald nachdem er an Bord gegangen war und erkennen mußte, daß Laire das Augenobjekt in Besitz genommen hatte, das zwar sein Besitz war, aber auf das das Volk der Loower ein moralisches Anrecht hatte.
Niemand fragte heute danach, zu wessen Erbauung einst die Sterne erschaffen worden waren, sie gehörten jenen, die sie im Lauf der Evolution erobert hatten. Und nicht anders war es mit Laires Auge. Es war zwar für ihn erschaffen worden, aber inzwischen gehörte es zum kosmischen Allgemeingut.
Von diesen Voraussetzungen war Pankha-Skrin ausgegangen, als er versucht hatte, es in einem entelechischen Waffengang von Laire zurückzuerobern. Der Quellmeister hatte die Auseinandersetzung verloren und nach dieser Niederlage wieder seine größte Tugend, die Geduld, hervorgekehrt. Aber diese Haltung war nicht gleichbedeutend mit Verzicht gewesen.
Und es schien, daß sie sich gelohnt hatte.
Nun war der Quellmeister auf Einladung Laires auf der TARTUS unterwegs zur Materiequelle.
Pankha-Skrin sah keine Veranlassung, sich an der Seite des Roboters in der Kommandokuppel aufzuhalten. Er hatte sich in den Wohnbereich zurückgezogen, und wenn es nötig war, betätigten sich seine vier Begleiter als Vermittler.
Burnetto-Kup, Fahrka-Tet, Ankino-Kme und Porloton-Vek bewohnten den angrenzenden Wohnbereich.
Die Terraner hatten ihr Bestes gegeben und die Verhältnisse auf loowerische Bedürfnisse abgestimmt. Die Erfahrungswerte für solche Änderungen hatten sie durch das Zusammenleben mit den Loowern auf der BASIS gewonnen.
Pankha-Skrin hatte sich von seinen vier Begleitern nicht abgekapselt. Sie durften kommen und gehen, wie es ihnen beliebte. Der Quellmeister stand jederzeit für Fragen und Antworten zur Verfügung. Aber es gab nicht viel zu besprechen.
Burnetto-Kup kam und meldete: „Nach einigen Täuschungsmanövern im Drink-System hat Laire die TARTUS aus dem Sonnensystem geflogen. Die Space-Jet ist zum Sternenflug übergegangen. Wir befinden uns jetzt im Linearraum."
Was wollte der treue Burnetto damit sagen?
„Willst du in die Kommandozentrale kommen und die Flugkoordinaten überprüfen?" bot Burnetto-Kup dem Quellmeister an.
„Nein, Laire wird uns an das Ziel bringen, das ihm vorgegeben ist", sagte Pankha-Skrin.
„Und wenn dieses Ziel nicht die Materiequelle ist?" gab Burnetto-Kup zu bedenken. Da diese Frage nicht entelechisch war, gab der Quellmeister darauf keine Antwort. Dieses Thema war höchstens dazu angetan, das Ordinärbewußtsein zu beschäftigen. Laire würde tun, was ihm aufgetragen war, und wenn dies gegen die Interessen der Loower verstieß, würde sich schon
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