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0978 - Heimkehr der Loower

Titel: 0978 - Heimkehr der Loower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schnüffelsinn einzusetzen, um ihren Blick zu deuten. Ich wollte leiden.
    „Am besten kommst du mit mir", beschloß sie und gab mir die Hand.
    Sie brachte mich zur Krankenabteilung. Auf dem Weg dorthin begegneten uns einige Leute, die sich darüber äußerten, was für eine Jammergestalt ich doch abgäbe.
    Baya führte-mich auch zu einem Spiegel. Ich war von meinem Anblick selbst am meisten entsetzt. Ich hatte keine Bohnengestalt mehr, sondern sah aus wie eine vertrocknete Wurzel. Und ich hatte ein verrunzeltes Greisengesicht.
    „Das habe ich nicht gewollt", entfuhr es mir.
    „Dann hoffe ich, daß das deinen Lebenswillen wieder aufrichtet", sagte Baya.
    „Aber ...", begann ich und schwieg dann. Ich wollte dem Mädchen klarmachen, daß es gar nicht in meiner Absicht lag, mich zu verstümmelp oder mich umzubringen. Ich mußte leben, um zu leiden. Das sollte meine Strafe sein!
    Doch da erkannte ich, was wirklich mit mir passierte.
    Meine Veränderungen waren auf einen Metamorphosezwang zurückzuführen. Ich konnte diesen Prozeß weder willentlich herbeiführen, noch konnte ich ihn steuern. Er lief instinktiv ab.
    Ich erkannte die Wahrheit, als ich nun meinen Schnüffelsinn einsetzen wollte, um mich zu vergewissern, ob Bayas Anteilnahme wirklich so stark war, wie sie tat. Aber mein Schnüffelsinn funktionierte auf einmal nicht mehr. Das war das deutlichste Zeichen für die fortgeschrittene Metamorphose.
    „Ich mache eine Verwandlung durch", bekannte ich, als wir die Krankenabteilung erreichten und sich die Mediziner mit einem Rudel Roboter auf mich stürzten.
    „Und in was gedenkst du dich zu verwandeln?" fragte mich ein Arzt.
    „Das weiß ich nicht, denn ich habe keinen Einfluß darauf", bekannte ich.
    „Wer’s glaubt, wird selig", war der skeptische Kommentar.
    Ich konnte verstehen, daß niemand mir glauben wollte.
    Ich verlor Baya aus den Augen. Plötzlich tauchte Gucky in der Medizinerschar auf und bahnte-sich einen Weg zu mir. Sein sonst so unbekümmertes Mausbibergesicht war von Entsetzen gezeichnet, als er mich sah.
    „Weg da!" herrschte er die Ärzte an. „Ich werde nicht zulassen, daß einer von euch an meinem Freund herumschnipselt. Ich weiß, was ihm fehlt, und werde ihn schon hinkriegen."
    Er ergriff mich an den Händen und teleportierte mit mir fort.
    Gleich darauf fand ich mich in Payne Hamillers Forschungsabteilung wieder. Es war die gesamte Führungsspitze der BASIS versammelt.
    „Was hat das zu bedeuten?" fragte ich.
    „Was fragst du mich", erwiderte Gucky. „Befrage deinen Schnüffelsinn."
    „Das kann ich nicht, denn ich habe ihn vorübergehend verloren", gestand ich. Als ich Guckys mißtrauischen Blick sah, fügte ich schnell hinzu: „Es ist die Wahrheit, wirklich. Es geht mir immer so, daß ich während der Metamorphosephase geschwächt bin."
    „Dann hast du gar keine Witterung von mir?" fragte Gucky.
    „Nicht die geringste", versicherte ich. „Du bist für mich völlig geruchlos, so wie jedermann auf der BASIS."
    „Und du beschummelst mich nicht schon wieder?"
    „Bestimmt nicht."
    Gucky seufzte.
    „Dann kannst du dich auch nicht davon überzeugen, daß ich ehrlich meine, was ich sagte. Ich habe dir verziehen, Joker. Ich bin in mich gegangen und zu der Überzeugung gekommen, daß du auf der HURVO gar nicht anders handeln konntest."
    „Ich handelte sehr eigennützig und egoistisch", sagte ich. „Ich verdiene dein Mitleid nicht. Keine noch so schreckliche Strafe wäre zu hoch für mich."
    „Das grenzt ja schon an Selbstzerstörungswahn", rief Gucky aus. Als sich einige der Anwesenden in unsere Richtung wandten, fügte der Mausbiber hinzu: „Joker, du mußt zu dir kommen. Es besteht kein Grund, die Märtyrerrolle weiterzuspielen. Du mußt deinen Schuldkomplex loswerden, es hat sich nämlich herausgestellt, daß du gar keinen Schaden angerichtet hast."
    „Und wieso sollte ich auf einmal frei von Schuld sein?" fragte ich herausfordernd. „Was ich getan habe, kann nicht ungeschehen gemacht werden."
    „Das nicht, aber es sieht so aus, als hätte es keine nachteiligen Folgen für uns", erklärte Gucky eindringlich. „Es ist während unserer Abwesenheit gelungen, den Funkspruch der Kosmokraten an Laire im wesentlichen zu entschlüsseln. Payne Hamiller hat das in Vergleichstests mit Atlans Zellaktivator fertiggebracht.
    Und das verdanken wir dir."
    „Mir?" wunderte ich mich.
    Gucky stieß mich freundschaftlich an.
    „Nun stell dein Licht nicht unter den Scheffel", sagte er, und

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