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098 - Der Kerkermeister

098 - Der Kerkermeister

Titel: 098 - Der Kerkermeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Kopf dis Kokuo bewegte sich. Er drehte sich um 180 Grad, und ich sah ein zweites Gesicht, das ich vor fast genau hundert Jahren schon einmal gesehen hatte.
    Der Kokuo war niemand anderer als Heinrich Cornelius Mudt, den ich 1487 in meinem Leben als Baron de Conde kennengelernt hatte.
    Das Bild verblaßte langsam.
    Dann starb ich. Mein Geist verließ den toten Körper…

    Dorian riß erschüttert die Augen auf.
    „Sie waren der Kokuo, Olivaro!" schrie der Dämonenkiller und beugte sich vor.
    Olivaro kicherte. „Stimmt, ich war der Kokuo. Es ist recht vergnüglich, sich an alte Zeiten zu erinnern. Nicht wahr, Hunter?"
    „Sie Teufel!" keuchte der Dämonenkiller.
    „Sie müssen mir doch zubilligen, daß mir damals keine andere Wahl blieb, Hunter. Ich mußte Sie töten. Sie stellten eine echte Gefahr dar. Mein Plan war perfekt. Und er glückte."
    Dorian strich sich nachdenklich über das Kinn. Für ihn war dies alles unfaßbar. Es war ihm gelungen, die Sperre vor seinem Unterbewußtsein zu durchbrechen. Er hatte sich damals selbst getötet. Doch was war danach geschehen?
    „Was war das für ein Plan, Olivaro?" fragte Dorian.
    „Die Sperre ist durchbrochen, Hunter. Bald werden Sie sich weiter erinnern. Wissen Sie, wer Sie in Ihrem fünften Leben gewesen sind?"
    „Das ist es ja", brummte Dorian. „Ich weiß, daß ich 1610 wiedergeboren wurde. Aber das kann nicht stimmen. In meiner Erinnerung klafft eine Lücke von vierundzwanzig Jahren."
    „Das ist doch erstaunlich, Hunter, nicht wahr? Sie starben 1586 und wurden erst vierundzwanzig Jahre später geboren. Das glauben Sie doch selbst nicht! Wer waren Sie in Ihrem fünften Leben, Hunter? Wer?"
    „Zum Teufel, daran kann ich mich ja nicht erinnern! Helfen Sie mir, Olivaro. Sie müssen es doch wissen. Welchen Plan verfolgten Sie damals?"
    Olivaro lachte spöttisch. „Das sollen Sie selbst herausfinden, Hunter. Sie werden eine Überraschung erleben. Denken Sie nach. Es wird Ihnen sicherlich irgendwann wieder einfallen. Jetzt werde ich mich von Ihnen verabschieden, Hunter."
    „Warten Sie, Olivaro!" Dorian beugte sich weiter vor und starrte in die Richtung, aus der Olivaros Stimme kam. „Sind wir uns in einem meiner späteren Leben wieder begegnet?"
    „Darauf gebe ich Ihnen keine Antwort, Hunter. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Reise - und viel Spaß bei der Suche nach den letzten Geheimnissen des Hermes Trismegistos! Hoffentlich erleben Sie dabei nicht eine unangenehme Überraschung."
    „Was wollen Sie damit andeuten, Olivaro?"
    Doch der ehemalige Herr der Schwarzen Familie hatte sich bereits zurückgezogen.
    Dorian schüttelte verwirrt den Kopf. Was war in den vierundzwanzig Jahren zwischen 1586 und 1610 geschehen?
    Coco war verärgert, weil sich Olivaro noch einmal gemeldet hatte. Ihre Hoffnung, in Ruhe mit Dorian sprechen zu können, hatte sich nicht erfüllt. Und jetzt war auch nicht mehr der richtige Zeitpunkt, um mit Dorian über die Dinge zu sprechen, die sie bewegten. Ihr blieb nichts anderes übrig, als ihn gehen zu lassen.
    Doch in Island würde sie ihn treffen. Sie würde ihm auf jeden Fall folgen. Vielleicht konnte sie ihn dann doch noch umstimmen.
    Unga trat ein.
    „In drei Minuten starten wir", sagte er. „Verabschiede dich von Dorian, Coco."
    Verständnislos stierte der Dämonenkiller seinen Freund an. Mühsam riß er sich aus der Vergangenheit los. Er nickte schwerfällig, und Unga ließ die beiden allein.
    „Ich kann es noch immer nicht fassen", sagte Dorian. „Die Erinnerung an meinem Tod als da Mosto hat mich erschüttert."
    Coco blickte ihn zärtlich an. „Denk jetzt nicht daran, Dorian." Sie beugte sich über ihn und schlang die Arme um seinen Hals. Sanft küßte sie ihn auf die Lippen. Dorian zog sie an sich und erwiderte ihren Kuß. Doch nach wenigen Sekunden löste er sich aus ihrer Umarmung.
    Abschiedsworte waren sinnlos. Sie hätten alles nur noch schlimmer gemacht.
    Coco lächelte verkrampft . und blickte Dorian ein letztes Mal an. Dann wandte sie sich rasch ab und verließ das Flugzeug.
    „Einen Augenblick, Coco!" rief ihr Unga nach.
    Sie blickte sich um.
    „Spioniere Dorian nicht nach, Coco", bat der Steinzeitmensch. „Er soll seine Chance haben."
    „Auf Wiedersehen, Unga", sagte Coco. Sie entfernte sich.
    In der Abfertigungshalle stellte sie sich zwischen Fred Archer und Abi Flindt. Sie ließ sich von ihrem Schmerz nichts anmerken. Doch ein leichter Schimmer hing vor ihren Augen. Mühsam unterdrückte sie die

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