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098 - Horrortrip ins Tal der Toten

098 - Horrortrip ins Tal der Toten

Titel: 098 - Horrortrip ins Tal der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Orlik
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Funkgerät!“
    „Großartig. Kann er es bedienen?“
    „Natürlich. Er ist Amateurfunker.“
    „Donnerwetter! Die Leute sind wohl doch nicht so simpel, wie ich voreilig dachte.“
    „Na, ich weiß nicht. Simplunk ist wohl der einzige mit Schulabschluß.“
    „Aber“, Henrys Miene verfinsterte sich wieder, „das Funkgerät ist unten im Dorf, wie?“
    „In seinem Zimmer. Er wohnt im letzten Haus am Nordrand des Dorfs.“
    „Na, da hat einer von uns einen abenteuerlichen Gang vor sich. Ich möchte wetten, die Touristenmeute glaubt, es sei Aufgabe des Reiseleiters, solche Kleinigkeiten zu erledigen. Was wiegt so ein Funkgerät? Falls mehr als zwei Zentner, muß ich Korniff bitten, mir beim Tragen zu helfen.“
    Madeleine blieb das Lachen in der Kehle stecken. Ihre Augen weiteten sich. Ihr Blick war über Henrys Schulter gerichtet. Da am Eingang eine Laterne brannte, reichte der Lichtkreis ein kleines Stück in die Finsternis. Henry wirbelte herum.
    „Wo?“ Er hielt den Morgenstern schlagbereit.
    „Links in Richtung Tor!“ flüsterte Madeleine. „Etwas Helles bewegte sich. Ich sah es genau. Als hätte es sich zu weit vor gewagt, glitt es ganz rasch zurück.“
    Henry standen die Haare zu Berge. Ein Posten konnte es nicht sein. Er hatte alle in die Gebäude geschickt. Der Posten am Tor marschierte mit hallendem Schritt auf und ab. Um sich Mut zu machen, pfiff er leise.
    Henrys Taschenlampe strahlte auf.
    „Weiter links!“ hauchte Madeleine.
    Über rauhe Wände glitt der Schein. Eine Gestalt duckte sich, sprang weiter, wurde begleitet vom Licht, verharrte, hob schützend einen Arm vors Gesicht, blieb aber in der gebückten Lauerstellung.
    „Keiner von uns!“ sagte Henry leise. „Die kenne ich mittlerweile alle. Verdammt, jetzt haben die Bestien doch einen Weg gefunden. Schnell ins Haus, Madeleine! Los, Sie müssen nicht zusehen, wenn ich den fertigmache.“
    Sie wich zurück. Henry näherte sich der Gestalt. Waren noch mehr da? Lauerten die Untoten in der Finsternis des Burghofs? Er horchte auf die Wache. Der Bursche schritt auf und ab und pfiff vor sich hin.
    Lange hatte dieser Untote bestimmt nicht im Grab gelegen. Näherkommend, erkannte Henry eine dunkle Natokampfjacke, Jeans und schwere Stiefel.
    Kein Verwesungsgeruch, dachte Henry verwundert.
    Die Gestalt ließ den Arm sinken. „Mann, machen Sie die Funzel aus! Man kommt sich ja vor wie auf der Bühne.“
    Henry stoppte. „He, wer bist du denn?“
    „Ein armer Hund, der hier Zuflucht sucht. Aber ich wollte mich nicht zeigen. Befürchtete, ihr wärt mißtrauisch und schicktet mich weg. Was sich unten im Tal abspielt, ist so unglaublich…“
    „Nicht nur im Tal. Die Monster waren schon hier. Kommen Sie mal ins Licht!“
    Henrik Zondern gehorchte.
    Henry blieb vorsichtig. Ein Untoter, der reden konnte? Wohl kaum. Aber woher kam der Mann?
    Als sie vor dem Eingang standen, lugte Madeleine durch den Türspalt.
    „Wer sind Sie?“
    „Mein Name ist Sven Björn.“ Im nächsten Moment hätte sich Zondern fast auf die Lippen gebissen. Ohne nachzudenken, hatte er geantwortet. Und in der Aufregung fiel ihm nur der Name seines Opfers ein, des ermordeten Globetrotters und Hippies aus Kopenhagen. Aber er, Zondern, sprach kein Wort dänisch. Das konnte ihn entlarven.
    „Talar Ni tyska?“ Henry grinste. „Sehen Sie nicht so erschrocken aus. Ich weiß, das war schwedisch. Viel mehr kann ich nicht. Es heißt: sprechen Sie deutsch? Aber das weiß ich schon. Sie sind aber kein Deutscher?“
    „Amerikaner mit deutscher Großmutter.“
    „Woher kommen Sie? Und vor allem: Wie kommen Sie hier herein?“
    Henrik Zondern, der Mörder, erzählte sein Lügenmärchen, wobei er einfach in Sven Björns Haut schlüpfte.
    „Vorhin, abends meine ich, kam ich ins Tal, ruhte mich hinter dem Friedhof aus und wurde wach, als der Eingang verschüttete. In der Dunkelheit begegnete ich seltsamen Gestalten. Ich konnte mich verstecken. Trotz ihres schrecklichen Verwesungsgeruchs bin ich ihnen gefolgt. Ins Dorf. Und“, seine Stimme zitterte, „habe erlebt, wie sie über einen Mann herfielen, ihn … ja, ihn tot bissen. Wie Raubtiere gingen sie ihm an die Kehle. Dann … aber das glauben Sie nicht.“
    „Haben sie ihn zerstückelt und gefressen.“ Zondern nickte.
    „Nicht nur ihn. Im Dorf wurden drei Männer getötet. Hier zwei Frauen. Wir verschanzen uns. Den ersten Angriff konnten wir abwehren. Wenn die das Schloß stürmen, sind wir geliefert. Es handelt sich um … Aber

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