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0980 - Der Fluch des dunklen Apfels

0980 - Der Fluch des dunklen Apfels

Titel: 0980 - Der Fluch des dunklen Apfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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unterwegs war, konnte sie über alles Mögliche nachdenken und die vielen Gedanken ordnen, die ihr kreuz und quer durch den Kopf schwirrten.
    Ein alter Renault Twingo schlich die Serpentinen zum Château hinauf. Madame Claire saß am Steuer und verschaltete sich immer mal wieder. Die dumpfen Schläge und das Röhren des Motors, wenn die Haus- und Hof köchin des Châteaus zu viel Gas gab, ließen Nicole ein paar Mal das Gesicht verziehen.
    »Aua. Schönen Gruß vom Getriebe«, murmelte sie und grinste dann schadenfroh. »Wenn wir mal einen Chauffeur brauchen sollten, wissen wir jetzt, wenn wir garantiert nicht nehmen.«
    Nicole, wegen des ungewohnt kühlen Wetters mit gelegentlichen Regenschauern in ungewohnt lange Sachen gekleidet, sah Ivy am Fenster auftauchen und durch das Ruckein des Autos gleich wieder verschwinden. Madame Claire, die treue Seele, hatte die Parson- Jack-Russel-Hündin bei sich aufgenommen und bemutterte sie nun wie ein krankes Kind. Dabei schien das Tier den Schock, für eine Zeit lang Duponts Geist in sich herumtragen zu müssen, ganz gut weggesteckt zu haben. Nicole war zwar keine ausgewiesene Hundepsychologin, aber Ivy schien sich wieder wie ein ganz normaler Hund zu verhalten.
    Schlagartig waren Nicoles Gedanken wieder beim Computerspiel Lost Soul. Zamorra und sie waren drauf und dran gewesen, die magischen Welten des Duncan Wexford zu vernichten. Zuvor hatten sie aber noch Duponts Geist über den Spielhelm aus der Hündin zurück ins Spiel transferiert. Taran, das verjagte Amulettbewusstsein, das in Lost Soul Zuflucht gefunden hatte, war sicher gewesen, dass mit Zerstörung der magischen Welten alle Spieler, die sich gerade darin befanden, in ihre Körper zurückgeschleudert wurden - sofern der Spielhelm noch auf ihren Köpfen saß. Auf diese Weise hatten sie Jeremy Dupont seinen richtigen Körper wieder zurückgeben wollen.
    Dummerweise waren sie im letzten Moment an der Zerstörung gehindert worden. Seither war Duponts Geist in Lost Soul verschollen. Niemand wusste, was aus ihm geworden war, ob er überhaupt noch lebte oder ob seine Seele längst in den schwarzen Gefilden weilte; in welchen auch immer, denn die Hölle gab es ja nicht mehr. Und trotzdem existierten bisher nicht identifizierte Orte, die die Seelen derjenigen Lost-Soul- Spieler fraßen, die sich erfolgreich durch alle Spielebenen kämpften. Denn die Belohnung von einer Million britischer Pfund war nichts weiter als ein Köder -die wahre Belohnung der Spieler bestand in einer feurigen Höllenfahrt.
    Und das auch jetzt noch. Denn ich bin mir immer sicherer, dass Teile der Hölle den Untergang überstanden haben. Wo immer diese Teile auch gelandet sind, sie ziehen die verlorenen Seelen jetzt an. Und sicher nicht nur die aus Lost Soul, kann ich mir vorstellen. Hm. Aber irgendwann werden wir auch dieses Rätsel lösen. Denn alle sind des Lobes voll, ermitteln Zammy und Nicole.
    Sie kicherte vor sich hin. Und wurde sofort wieder ernst. Ihre Gedanken gingen zu Assi, wie sie den ehemaligen Fürsten der Finsternis abschätzig zu nennen pflegte. Der hatte Zamorra an die Gefallen erinnert, die der Professor ihm noch schuldete und eingefordert, dass sich der Meister des Übersinnlichen nicht an Lost Soul vergriff. Und er hatte Zamorra vergattert, auch jeden anderen daran zu hindern, der das Gleiche tun wollte.
    Nicole trabte über die Zugbrücke auf den Innenhof. Sie hatte zwar spontan mit dem Gedanken gespielt, Lost Soul heimlich zu zerstören, sodass es Zamorra nicht mitbekam und sie dementsprechend auch nicht daran hindern konnte. Aber das war im Moment schlichtweg unmöglich. Sie selbst war nicht im Spiel gewesen und hatte also auch keine genaue Vorstellung vom Game Master Turalel und dem Eingangsportal. Die aber brauchte sie, wenn sie dem Dhyarra den Zerstörungsbefehl gab. Denn wenn es nur winzige Abweichungen in ihrer Vorstellungskraft gab, konnte es sein, dass der Sternenstein etwas Anderes, vielleicht Reales zerstörte. Das wäre eine Katastrophe, auch wenn sie höchstwahrscheinlich niemals davon erfahren würde. Auf jeden Fall war ihr dieses Risiko viel zu groß.
    Den Spielhelm Jeremy Duponts, mit dem sie zu Turalel und zum Eingangsportal kommen würde, konnte sie im Moment aber auch nicht aufsetzen. Die Möglichkeit, dass Zamorra sie dabei erwischte und dann gegen sie einschreiten musste, war ebenfalls viel zu groß. Eine neuerliche Konfrontation mit ihrem Chéri wollte sie um keinen Preis, dazu waren die fürchterlichen

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