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0980 - Der Fluch des dunklen Apfels

0980 - Der Fluch des dunklen Apfels

Titel: 0980 - Der Fluch des dunklen Apfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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schob seine über zwei Meter Körpergröße aus dem Zimmer.
    Der Chefinspektor ließ sich auf seinen Sessel sinken. »Immer diese Scherze auf Kosten eines alten Mannes«, murmelte er. »Ist ja ekelhaft.« Dann grinste er erneut. Wisslaire durfte das, denn er war ein überaus fähiger Mann und Robin mochte ihn gerne. Da er momentan überlastet war, hatte er seinem Assistenten den Mordfall Gouvou federführend aufs Auge gedrückt.
    »Hm. Als Assistent an diesem Fall hätte er die Sache mit dem Ex-Butler garantiert nicht übersehen. Als leitender Ermittler tut er es aber. Ist er doch nicht so cool, wie er immer tut? Bürde ich ihm da doch noch ein wenig zu viel auf? Schaun mer mal.«
    Pierre Robins Gedanken wanderten weiter. Ja, es gab momentan überdurchschnittlich viel zu tun, allein im Stadtgebiet Lyon waren sieben Morde anhängig, die sein Dezernat zu untersuchen hatte. Die Leute schienen schneller durchzudrehen als sonst. In anderen Städten sah es ähnlich aus.
    Ob das was mit dem Bösen zu tun hat, das jetzt überall auf der Welt plötzlich aus den Löchern kriecht ? Kriegen wir jetzt alle schwarzmagische Strahlung ab, die die Hemmschwelle fürs Böse sinken lässt? Das wollen wir mal nicht hoffen.
    Jeremy Dupont kam ihm in den Sinn. Der junge Mann hatte das schwarzmagische Computerspiel Lost Soul gespielt und war von Taran im letzten Moment vor der Höllenfahrt bewahrt worden. Duponts Seele war stattdessen in eine kleine Hündin namens Ivy gefahren, die prompt bei ihm im Morddezernat gelandet war; wohl eher deswegen, weil er bereits übersinnliche Fälle bearbeitet und Dupont mit seiner menschlichen Stimme aus der Hündin gesprochen hatte.
    Pierre Robin hatte die sprechende Hündin einige Tage bei sich zu Hause beherbergt, was seine Diana - und selbstverständlich auch ihn selbst -an den Rand der Verzweiflung gebracht hatte. Sein »Lieblingsprofessor« Zamorra und seine »Lieblingsnicole« hatten ihn schließlich von dem Hund befreit und das Rätsel um Lost Soul gelöst. Wenn er Zamorra richtig verstanden hatte, hatte Asmodis den Professor aber daran gehindert, das seelenfressende Spiel zu zerstören. Warum, konnten sie höchstens vermuten.
    Robin seufzte schwer. »Genug gebrütet. Dann wollen wir uns mal wieder dem Tagesgeschäft zuwen-« Er hielt mitten im Satz inne. Und starrte auf das grünliche Flirren, das sich urplötzlich in der Zimmerecke gebildet hatte. Er spürte, wie sich seine Nackenhärchen auf stellten und es ihm eiskalt den Rücken hinunter lief.
    Er kannte dieses Phänomen. Wenn auch nur aus Erzählungen. So traten die Boten auf, die für den Wächter der Schicksalswaage unterwegs waren!
    »Wer… bist du denn?«, krächzte Robin. Und verfluchte sich dafür, dass seine Stimme plötzlich rau und kratzig klang. Und, schlimmer noch, ein wenig unsicher.
    Das Flirren, das ungefähr die Größe eines Basketballs hatte und sich langsam näherte, antwortete nicht. Robin schob unwillkürlich seinen Stuhl etwas nach hinten und ließ das… Ding nicht aus den Augen. Er versuchte, seiner Stimme wieder einen festen Klang zu geben.
    »Du bist ein Bote des Wächters, nicht wahr? Was kann ich für dich tun?«
    Na, das klang schon wieder besser.
    Wieder reagierte das Flirren nicht. Stattdessen beschleunigte es - und hüllte Pierre Robins Kopf ein.
    Der Chefinspektor gurgelte. Für einen Moment glaubte er sich inmitten einer grellen Explosion zu befinden, die seinen Kopf auseinanderriss. Er glaubte dämonische Fratzen zu sehen, die auf ihn zu schossen und gierig ihre Krallen nach ihm ausfuhren.
    Dann war da nur noch Schwärze.
    Pierre Robin griff zum Telefonhörer und wählte eine vierzehnstellige Nummer, die er auswendig kannte. Nach dem Gespräch legte er wieder auf.
    Das Flimmern nahm ihm die Erinnerung und verschwand.
    Der Chefinspektor sah zum Fenster hinaus auf die pulsierende morgendliche Stadt. »Bin ich jetzt gerade für einen Moment weggenickt? Hm. Was wollte ich noch mal? Ach ja, mich wieder dem Tagesgeschäft zuwenden«, murmelte er. »Also, dann mal los. Die Mörder kommen schließlich nicht von alleine hier vorbei.«
    ***
    Château Montagne, Frankreich
    Nicoles Atem ging regelmäßig. Nach den Ereignissen der letzten Zeit tat es mal wieder gut, in Ruhe durch die Weinberge unterhalb von Château Montagne zu joggen. Das Laufen diente weniger der Gesundheitsvorsorge - seit das Wasser des Lebens in ihren Adern floss, hatte sie die nicht mehr nötig - als vielmehr der geistigen Entspannung. Wenn sie

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