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0981 - Der Fluch des alten Kriegers

0981 - Der Fluch des alten Kriegers

Titel: 0981 - Der Fluch des alten Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schritten auf den Wagen zu und baute sich an der Fahrerseite auf. Er mußte sich recken, um in den Geländewagen hineinschauen zu können. Er tat es. Hinter ihm blieb es still. Die einzigen Geräusche drangen über seine Lippen, und es war nur mehr ein schweres Ächzen. Dann taumelte Gomez von dem Fahrzeug weg. Er hatte Mühe, auf den Füßen zu blieben, stierte Camacho an, während Tränen aus seinen Augen liefen. »Was hast du getan?« flüsterte er.
    »Ich habe nichts getan. Es ist das Feuer gewesen. Es waren die Götter, die mir halfen.«
    »Sie sind alle tot…«
    »Ja.«
    »Sie sind verbrannt. Sie sind nur noch schwarze Mumien. Das ist alles. Mumien…« Er schluchzte auf und preßte dann die Hände gegen sein Gesicht.
    Auch Maria hatte seine Worte gehört. »Stimmt das?« wandte sie sich an Camacho. »Hat er recht?«
    »Ja, es stimmt.«
    Die Frau hatte sich besser in der Gewalt. Sie nickte nur. Dann schloß sie die Augen, als wäre ihr die Dunkelheit nicht genug. »Warum mußten sie gleich sterben?« fragte sie.
    Auch jetzt bekam sie eine Antwort. »Weil wir sonst gestorben wären. Sie haben es vorgehabt.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe es gespürt. Ihre Aura war böse. Sie hat mich erreicht, und ich mußte mich wehren, um euch und mich zu retten. So und nicht anders ist es gewesen.«
    Maria schwieg. Nach einer Weile sagte sie, da öffnete sie auch wieder ihre Augen: »Es ist mir unerklärlich, aber ich glaube dir, Camacho. Ja, ich glaube dir, daß du auch uns gerettet hast. Sie wären sonst wie wilde Tiere gewesen.«
    »Noch schlimmer, Maria.«
    »Vielleicht. Aber hier ist keine Wildnis zu Hause, auch wenn es so aussieht. Hier leben Menschen, und ich werde die Polizei holen müssen.«
    »Warum du?«
    »Weil ich…«
    »Später«, schlug der Apache ihnen vor. »Ihr könnt die Polizei später holen. Ihr müßt den Leuten sagen, daß ihr tief und fest geschlafen und demnach nichts gehört habt. Das ist die einzige Möglichkeit, um mit ihnen zurechtzukommen.«
    »Sie werden es nicht glauben«, sagte Gomez.
    »Doch, das werden sie. Ihr müßt nur hart bleiben.«
    »Sie werden Spezialisten schicken. FBI-Leute, das kann ich mir vorstellen. Vier verbrannte Leichen, ohne daß auch nur ein Polster angesengt worden wäre, das wird sich nicht so leicht erklären lassen.« Gomez schüttelte den Kopf. »Ich will nicht sagen, daß die nächsten Tage schrecklich werden müssen, aber vorstellen kann ich mir es schon.«
    »Man kann euch nichts tun.«
    Gomez schüttelte den Kopf. »Das sagst du.« Er lachte bitter. »Du bist ja nicht mehr da.«
    »So ist es.«
    »Sie werden uns verhören, und ich kann nicht versprechen, daß dein Name unerwähnt bleibt.«
    Der Apache hob die Schultern. »Was soll ich dazu sagen? Ihr könnt meinen Namen erwähnen, denn ich bin wie ein Staubkorn im heißen Wüstenwind. Ich lasse mich treiben. Ich bin heute hier, morgen dort und übermorgen wieder woanders. Wenn es euch weiterhilft, dann sagt ihnen meinen Namen, aber finden werden sie mich nicht.«
    Maria umarmte ihn. »Ich hoffe sogar, daß sie dich nicht finden werden, Camacho. Du bist es wert, am Leben zu bleiben. Du hast Menschen getötet, die nicht gut waren. Sie steckten mit dem Satan unter einer Decke, wie viele andere auch. Das Böse hat sich in diesem Land wie eine Pest ausgebreitet. Es gibt immer mehr Verbrecher. Die Gesetze sind da, aber sie werden mit Füßen getreten. Nicht nur in den Großstädten, auch auf dem Land, wie wir erleben konnten. Deshalb muß es einfach Leute wie dich geben, die einen Blick dafür haben. Ich wünsche dir viel Glück.«
    »Danke, Maria.«
    Beide schauten sich noch einmal an. Sie hielten sich fest. Dann löste sich der Apache. Er verabschiedete sich auch von Lintock Gomez, hob seine rechte Hand, ein letztes Winken, danach zog er sich zurück und wurde von der Nacht verschluckt, als hätte es ihn nie gegeben.
    Lintock und Maria schauten ihm nach. Hand in Hand standen sie da.
    »Es war wie ein Traum, nicht?« fragte die Frau.
    »Ja, du hast recht. Wie ein Traum. Aber er endete böse.«
    »Danken wir dem Herrgott, daß wir noch leben. Alles andere ist unwichtig, finde ich.«
    »Wie du meinst, Kusine, wie du meinst…«
    Beide gingen wieder zurück ins Haus.
    ***
    »Das war der Teil der Geschichte, die ich dir erzählen wollte, John. Camachos Geschichte.«
    Ich lächelte und leerte den letzten Tropfen aus dem Glas. »Und deshalb bist du nach London gekommen, wo wir uns jetzt in deinem Hotelzimmer

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