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0981 - Der Fluch des alten Kriegers

0981 - Der Fluch des alten Kriegers

Titel: 0981 - Der Fluch des alten Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getrunken?« fragte er.
    »Nein, noch nicht.«
    »Okay, dann tun wir es jetzt.«
    Beide leerten wir unsere Gläser. »So«, sagte der FBI-Agent, drückte sich in seinem Sessel zurück und schlug die Beine übereinander. »Ich bin in London, John.«
    »Wo sonst?«
    »Scherzbold. Gehen wir davon aus, daß sich auch Camacho hier aufhält. Wo kann er sich deiner Meinung nach versteckt halten? Hast du eine Idee?« Abe fragte so, als hätte er eine, aber er wollte nur meine Meinung hören.
    »Da könnte ich mir etwas vorstellen.«
    »Und was?«
    »Yakup liegt noch nicht unter der Erde. Die Obduktionen sind abgeschlossen, und beide befinden sich in der Leichenhalle des Friedhofs, auf dem sie morgen begraben werden sollen.«
    »Der Ort ist also kein Geheimnis?«
    »Sicher nicht. Ich weiß, worauf du hinauswillst. Du rechnest damit, daß Camacho dem Friedhof, der Leichenhalle und damit auch seinem Freund einen Besuch abstatten wird. Dazu eignet sich die Nacht.«
    »Sehr gut gefolgert«, lobte mich der G-man. »Jetzt kennst du auch den zweiten Grund, weshalb ich mich mit dir getroffen habe.«
    »Das heißt, ich soll dich zum Friedhof oder in die Leichenhalle bringen?«
    »Wenn es dir nicht zuviel Mühe macht«, meinte Abe.
    »Du hast Nerven.«
    »Das sagt man mir nach.«
    »Gut, dann brechen wir auf.«
    »Sofort?« fragte Abe Douglas.
    »Ich habe Zeit. Und du?«
    »Immer bereit«, erwiderte er und sprang in die Höhe.
    ***
    Die fremde Stadt!
    Sie roch anders, sie lebte anders, sie beherbergte andere Menschen, und sie war auch so voller Hektik wie in den Staaten die großen Metropolen, aber diese hier war nicht so weiträumig gebaut, sondern enger, viel enger, und sie schien jeden Moment zu platzen.
    Menschen - zu viele Menschen!
    Nicht, daß er sie alle haßte, aber er war empfindlich. Er sammelte die Gerüche der Menschen ein, aber er schüttelte sich, wenn er sie wahrnahm. Er war einfach zu sensibel für die Masse, aber er mußte sein Leben hier mit ihnen teilen.
    Yakup war tot, aber er lag noch nicht unter der Erde. Das war Camacho bekannt, das spürte er, ebenso wie er spürte, daß man ihm auf der Spur war.
    Von einem Freund war er gewarnt worden. Chato hatte ihm davon berichtet, und er war Chato dankbar, obwohl dieser mit seinen Gegnern zusammenarbeitete. Aber es gab Ebenen, wo Menschen einfach eine Gemeinsamkeit finden mußten und andere Dinge dabei keine Rolle spielten. Und Chato hatte ihm auch den Rat gegeben, einen Umweg zu fliegen. So war er in Los Angeles gestartet, über Hawaii und Asien geflogen, mehrere Male umgestiegen und schließlich in London gelandet. Auch das Geld hatte ihm Chato überlassen. Er verstand ihn, wenn er Abschied von einem Freund nehmen wollte.
    Aber wo konnte er Yakup finden? Wo wurde sein Freund beerdigt? Wer konnte ihm Auskunft geben?
    Er hatte es mit etwas älteren Zeitungen versucht und diese durchgeblättert. Und er hatte die Berichte über einen Kampf in der Geisterbahn gelesen, wobei vier Ninja-Kämpferinnen letztendlich der Polizei entwischt waren.
    Ninjas und Yakup!
    Lange genug hatten sie sich über dieses Thema unterhalten. So wußte der Krieger viel von dem Ninja und kannte auch die Namen dessen Freunde hier in London.
    John Sinclair. Suko. Die Conollys. Polizisten und Reporter.
    Ausgerechnet. Der Apache hätte sich bei ihnen melden können, aber er hielt sich aus Gründen der Sicherheit zurück. Er hatte nur herausgefunden, wo sie alle lebten, und darauf baute er seinen Plan.
    Das schwächste Glied in der Kette schienen ihm die Conollys zu sein.
    Ein Ehepaar mit einem Sohn. Von einem dieser drei Menschen würde er erfahren, wo er Yakup finden konnte.
    Er hatte auch herausgefunden, wo die Conollys wohnten, sich dann einen Stadtplan besorgt und war nun auf dem Weg zu ihnen, um endlich schlauer zu werden.
    Daß die Gegend nicht so belebt war, gefiel ihm gut. Es gab allerdings einen Nachteil, denn Fremde fielen hier auf. Zwar trug Camacho Jeans, eine Jacke, darunter ein normales Hemd, doch sein Gesicht konnte er nicht verändern. Und das Haar hatte er auch jetzt zurückgekämmt. Wie eine Schicht aus Asche lag es auf seinem Kopf und lief im Nacken zu einem Zopf zusammen. Die ledrige Haut, die Falten, der dunkle Teint, das alles war geblieben, und auch der andere Gesichtschnitt, der sich schon von dem eines Europäers unterschied. Zwar konnte er sich nicht unsichtbar machen, aber Camacho bewegte sich so, daß es nicht unbedingt auffiel, und er tauchte immer dann ab, wenn fremde

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