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0981 - Der Fluch des alten Kriegers

0981 - Der Fluch des alten Kriegers

Titel: 0981 - Der Fluch des alten Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätten Suko und ich jetzt diese beiden Särge belegt.
    Ich wollte nicht mehr daran denken, obwohl uns noch vier Ninja-Kämpferinnen entkommen waren, wichtig war jetzt der Mann, der hier auf seine Art und Weise so alles verändert hatte.
    Noch hatte er mit sich zu kämpfen. Er wirkte wie jemand, der eine lange und anstrengende Reise hinter sich hatte. Wir hörten ihn atmen und zugleich stöhnen, und wir sahen auch, wie seine Starre allmählich nachließ und er wieder zu einem Menschen wurde.
    Als er mir den Kopf zudrehte und an mir hochschaute, lächelte ich auf ihn nieder. Er sagte nichts. Er schaute mich nur an. Ich fühlte mich irgendwie gezwungen, mein Lächeln zu behalten. Plötzlich trat ein warmer Schimmer in seine Augen, und einen Moment später nickte mir der alte Apache zu. »Du mußt John Sinclair sein«, flüsterte er mit einer Stimme, die tief in seiner Kehle geboren war.
    »Ja, der bin ich.«
    »Yakup hat mir von dir berichtet. Von dir, deinen Freunden und vielen anderen.«
    »Wir waren Freunde«, flüsterte ich.
    »Ja, wie Yakup und ich.«
    »Möchtest du aufstehen?« fragte ich ihn. »Fühlst du dich kräftig genug, Camacho?«
    Er wunderte sich nicht einmal darüber, daß ich seinen Namen kannte.
    »Gib mir deine Hand«, bat er.
    Ich streckte sie ihm entgegen. Dann spürte ich die seine. Sie umspannte meine Finger mit einem kräftigen Druck. Für mich war sie trocken wie altes Holz.
    Dann stand er, sagte aber nichts, sondern drehte sich um, weil er sich um Abe Douglas kümmern wollte. »Du bist sein Freund, das spüre ich, aber ich spüre auch, daß du nicht mein Freund bist.«
    »Das muß ich ehrlich zugeben.«
    »Warum das alles? Was habe ich dir getan?«
    »Ich heiße Abe Douglas, und mir persönlich hast du nichts getan, Camacho. Aber ich habe einen Job, weißt du? Eine Aufgabe, die…«
    »Du bist Polizist.«
    »Stimmt«, gab Abe zu. »G-man, FBI-Agent, und ich bin derjenige, der auf deine Spur gesetzt wurde, weil ich dich einfach jagen muß, denn du hast in den Staaten Gesetze übertreten. Du hast gemordet und…«
    Der Apache hob den rechten Zeigefinger. In seinen Augen glühte der Zorn. »Wie kannst du so etwas sagen, Mann des Gesetzes? Ich habe nicht gemordet. Ich habe die anderen nur bestraft. Das ist ein großer Unterschied. Sie waren böse und schlechte Menschen, denen das Leben anderer nicht viel wert war. Und deshalb habe ich sie bestraft und die Welt von diesem zweibeinigen Ungeziefer gereinigt.«
    Abe wiegte den Kopf. »Aus deiner Sicht magst du recht haben. Es wird auch Menschen geben, die dir ewig dankbar sein werden, aber ich muß mich an die Gesetze des Staates halten, und die hast du übertreten. Du bist demnach ein Mörder.«
    »Du bist gekommen, um mich zu verhaften und in die Staaten zurückzubringen?«
    »Das müßte ich.«
    »Wir sind hier nicht in den USA.«
    »Das weiß ich.«
    »Gelten in diesem Land nicht andere Gesetze?« fragte der alte Apache.
    Er hatte mich angesprochen.
    »Ja, die gelten hier. Und soviel mir bekannt ist, hat Abe Douglas auch keinen Auslieferungsantrag vorgezeigt. Hier bei uns hat sich Camacho nichts zuschulden kommen lassen.«
    Douglas zeigte sich zerknirscht. »Das weiß ich alles. Und du darfst es auch nicht persönlich nehmen, Camacho, das weißt du. Aber ich konnte nicht anders handeln.«
    Der Krieger streckte Abe Douglas beide Hände entgegen. »Hier«, sagte er, »verhafte mich.«
    »Unsinn.«
    Camacho ließ nicht locker. »Um eines aber möchte ich dich noch bitten, G-man. Ich möchte morgen gern dabeisein, wenn Yakup und die Frau beerdigt werden. Das bin ich ihm schuldig. Als Freund habe ich mich schon heute von ihm verabschiedet, doch ich möchte auch sehen, wie die Körper in die Erde gelassen werden.«
    »Ich habe nichts dagegen. Du, John?«
    »Nein, überhaupt nicht. Aber ich möchte noch einmal auf die Verabschiedung zurückkommen. Sie ist für Menschen wie uns ungewöhnlich gewesen. Was hast du getan, Camacho?«
    Er dachte nach und sagte schließlich: »Ich habe die Früchte der Heiligen Stätten unserer Götter und Ahnen mitgebracht und ihnen die alten Kräfte entlockt.«
    »Den Rauch?«
    »Ja.«
    »In dem ich etwas sah«, fuhr ich fort. »Können es möglicherweise Geister gewesen sein?«
    Camacho runzelte die Stirn. »Ich weiß es nicht, was du gesehen hast, ich weiß nicht mal, was ich sah. Ich spürte nur, wie ich dabei war, die Schwelle zu überschreiten, und ich habe gespürt, daß es noch nicht beendet ist.«
    »Was soll nicht

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