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0981 - Helfer der Kosmokraten

Titel: 0981 - Helfer der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lungenatmer und darauf angewiesen, von Zeit zu Zeit zur Oberfläche zu kommen.
    „Hormel ist verschwunden", sagte Zelda Gren plötzlich.
     
    *
     
    Sie riefen nach ihm, aber das war von geringem Nutzen, besonders da der W.ind vom Land her wehte.
    Natürlich konnte er hinter einem der Felsen vorübergehend aus dem Blickfeld verschwunden sein. Aber als fünf Minuten vergangen waren, ohne daß sie auch nur eine Spur von ihm zu sehen bekommen hatten, da wuchs in Lyn die Befürchtung, daß ihm etwas zugestoßen sei.
    „Los, wir suchen nach ihm!" entschied sie. „Jak, links drüben, Zelda in der Mitte, ich auf der rechten Seite."
    „Sollte nicht einer von uns ..."
    „Nein", schnitt sie Jak das Wort ab „wir suchen alle nach Hormel!"
    Verdrossen stapfte sie am östlichen Rand der felsigen Fläche entlang. Der Boden war zu hart, als daß er Fußspuren aufgenommen hätte. Sie blickte hinter jeden Felsen, der groß genug war, um einen Mann zu verbergen, und von Zeit zu Zeit sah sie über die Kante hinab in die Tiefe. Dort bewegten’sich die Katzenechsen jetzt in endlosem Strom auf das Meer zu. Falls Hormel hinabgestürzt war, bestand wenig Hoffnung, überhaupt noch etwas von ihm zu finden. Die Sechsbeiner waren nicht auf Nahrungssuche, aber wenn sie einen Menschen hilflos auf dem Boden liegend fanden, wurden sie wahrscheinlich rasch anderen Sinnes. Sie hörte die geschuppten Tierleiber aneinander schaben und raspeln, und hin und wieder gab eine der Bestien jenes widerwärtige, schnarrende Geräusch von sich, das ihr die Nackenhaare zu Berge stehen ließ. Sie tappte weiter und fragte sich verdrossen, wann sie sich je so verdrossen, hilflos und unglücklich gefühlt hatte wie in diesem Augenblick.
    Dann sah sie die Spur. Sie bestand nur aus ein paar Fußabdrücken, hinterlassen in einer kleinen, sandigen Fläche im Windschatten eines großen Felsbrockens. Sie kamen von links her und wiesen nach rechts, zur Kante hin.
    Sie hielt nach Jak und Zelda Ausschau. Zelda tauchte wenige Sekunden später hinter einem Felsen auf. Lyn wedelte wild mit den Armen, aber es dauerte eine Weile, bis Zelda zu ihr herüberblickte. Sie verstand augenblicklich. Lyn sah, wie sie ihrerseits Jak zuwinkte. Dann rannte sie auf die felsige Kante zu.
    Sie kniete nieder und sah nach unten. Augenblicklich erhielt sie eine Lektion über die Gefährlichkeit des Bodens, auf dem sie sich bewegte. Der weiche Fels begann unter ihrem Gewicht zu zerbröckeln. Ein großes Stück löste sich und stürzte polternd in die Tiefe, mitten unter die Katzen hinein, die mit wütendem Schnarren auseinanderfuhren. Lyn warf sich im letzten Augenblick zurück und brachte sich in Sicherheit. Aber in der einen Sekunde hatte sie gesehen, was aus Hormel Dan geworden war.
     
    *
     
    Er lag auf einer Felsleiste dicht über dem Boden, zehn Meter unterhalb des Randes. Die Leiste hatte ihn davor bewahrt, den Katzenechsen unmittelbar vor die hungrigen Fischmäuler zu stürzen. Die Leiste lag vor der Mündung einer Höhle, die von bedeutendem Umfang zu sein schien.
    Jak Nyman beugte sich weit über die Kante.
    „Hinunterzukommen, ist kein Problem", sagte er. „Aber wie bringen wir ihn herauf?"
    „Vorsicht", warnte Lyn. „Das ist weicher Kalkstein. Wenn du nicht genau aufpaßt, wohin du trittst, liegst du im nächsten Augenblick ebenfalls unten."
    Nyman wich zurück.
    „Ich habe den Baststrick bei mir", sagte er. „Ja, so muß es gehen. Wer von euch beiden klettert hinab?"
    „Warum nicht du?" fragte Zelda aufsässig.
    „Weil meine Muskeln beim Ziehen gebraucht werden."
    Lyn kauerte am Boden und sah zu ihm auf. Er hatte den Kopf gewandt und blickte nach Norden. Sie sah, wie seine Augen unnatürlich weit wurden und auf seinem Gesicht der Ausdruck namenlosen Entsetzens entstand.
    „Mein Gott, was ist?"
    Wortlos, mit einer mechanischen Geste, hob er den Arm und deutete auf die felsige Fläche hinaus. Lyn sah eine wimmelnde, krabbelnde Masse von Tierleibern sich zwischen den Felsen heranschieben.
    „Katzenechsen!" stieß sie hervor. „Sie haben sich verirrt. Sie wollen zum Meer und sind statt dessen auf diese Hochfläche geraten!"
    Die Flut der Tierkörper erstreckte sich von einem Rand bis zum andern. Es gab kein Ausweichen. Die Sechsbeiner näherten sich rasch, von dem Instinkt getrieben, daß sie nur im Wasser Sicherheit fänden.
    „Hinunter!" sagte Lyn. „Wir verstecken uns in der Höhle, bis sie vorbei sind."
    „Falls das jemals eintritt." Jak Nymans Stimme zitterte.

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