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0981 - Tränenjäger

0981 - Tränenjäger

Titel: 0981 - Tränenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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brummte zustimmend. Er konnte sich lebhaft vorstellen, dass man sich an höchster Stelle ordentlich die Köpfe heißgeredet hatte. Die Bürokraten im Pentagon und im Weißen Haus dürften ziemlich rotiert haben, zumal Kolumbien nicht der einzige Brennpunkt dieser Tage war. Immer noch wusste niemand so recht, was mit London geschehen war. Die Metropole war von einem Tag auf den anderen spurlos verschwunden und durch einen gespenstisch dichten Nebel ersetzt worden. Erst vor wenigen Wochen war die Metropole plötzlich wieder erschienen, ohne dass bisher eine befriedigende Erklärung gefunden worden war. Niemand schien zu wissen, was geschehen war, die Bewohner konnten sich offenbar an nichts erinnern. Verschwörungstheorien schossen ins Kraut, da niemand die offizielle Erklärung von einem Unfall in einer Chemiefabrik glaubte: Aliens hätten die Erde überfallen und seien abgewehrt worden, die Hölle sei ausgebrochen, das Ende der Zeiten gekommen.
    Theorien, an die Cummings und Devaine natürlich nicht glaubten. Die aber angesichts der Geschehnisse hier im Dschungel der Wahrheit seltsam nah zu kommen schienen.
    Aber Cummings und Devaine hatten sich um die Todeszone hier in Kolumbien zu kümmern. London war hier weit weg. Es gab andere, die sich mit dem Verschwinden und Wiederauftauchen der Stadt befassten.
    »Und, was ist dabei herausgekommen?«, fragte Devaine neugierig.
    Cummings räusperte sich und leckte sich über die Lippen. »Man ist der Ansicht, dass das Artefakt zu gefährlich ist, um es in den Händen irgendwelcher Eingeborenen zu belassen«, erklärte er dann. »Ihr Befehl lautet deshalb, bergen Sie das Ding und schaffen Sie es nach Washington!«
    Der Ältere machte eine Pause, die Devaine nutzte, um seine Gedanken zu ordnen. Er hatte das von den Kriegern der letzten Morgenröte gehütete Artefakt bereits im Einsatz gesehen und wusste, dass ihm ungeheuerliche Kräfte innewohnten. Kein Wunder also, dass man in Washington scharf darauf war. Aber gerade deshalb war die Aufgabe, die Cummings da stellte, auch nicht ganz einfach.
    Der Agent rieb sich das Kinn. Er wollte gerade etwas erwidern, als sein Vorgesetzter wieder zu sprechen begann: »Ich wiederhole: Bergen Sie das Ding, Dick, und zwar so schnell wie möglich!«
    William Cummings Stimme war kalt wie Stahl. Die Augen erinnerten an zwei schwarze Kieselsteine und waren bar jeden Gefühls.
    »Menschliche Verluste sind nachrangig«, erklärte er knapp.
    Devaine runzelte die Stirn. »Das soll heißen?«
    »Wenn Sie Gewalt einsetzen müssen, um an das Artefakt zu kommen, dann haben Sie völlig freie Hand«, erläuterte Cummings.
    Der CIA-Agent lehnte sich zurück und drückte die nur zur Hälfte gerauchte Zigarette in einem nahen Aschenbecher aus. Er nickte langsam. Ihm war klar, manchmal durften sie nicht zimperlich in der Wahl ihrer Mittel sein. Devaine war kein skrupelloser Killer. Wenn es einem höheren Ziel diente und die Umstände es erforderten, war er allerdings durchaus bereit, Unschuldige zu opfern.
    »Im Gegenteil«, fuhr Cummings unvermittelt fort und riss den Jüngeren aus seinen Gedanken, »menschliche Verluste wären sogar durchaus gerne gesehen!«
    Devaine legte den Kopf leicht schräg. Er verstand nicht recht, was ihm sein Mentor mit diesen verklausulierten Worten sagen wollte. »Was meinen Sie, Sir?«
    »Die Jungs von ganz oben wären Ihnen nicht undankbar, wenn Sie ihnen dieses sogenannte verfluchte Volk vom Hals schaffen würden!«
    Der CIA-Agent umklammerte sein Glas fester. Ihm war, als würde ein kühler Hauch über seine Haut hinweg streifen.
    »Sie meinen, ich soll diese Leute kurzerhand aus dem Weg räumen?«, vergewisserte er sich.
    Cummings antwortete nicht sofort. »Die Eingeborenen sind in der Lage, das Artefakt zu kontrollieren und eben dieser Umstand macht sie in den Augen der Regierung zu einer Gefahrenquelle, deren Bedrohungspotenzial wir nicht einschätzen können«, erklärte er dann.
    Devaine verstand. Mit einer ruckartigen Bewegung leerte er sein Glas und stellte es hart auf dem Tisch ab.
    »Ist das ein offizieller Befehl?«, wollte er wissen.
    Ein feines Lächeln huschte über die Züge seines Vorgesetzten. »Keiner, der jemals auf Papier festgehalten worden ist«, gab er trocken zurück. »Sie wissen, wie der Hase läuft, Dick! Wenn etwas schiefläuft, haben wir niemals von Ihnen gehört.«
    Devaine nickte. Bei heiklen Missionen war dergleichen durchaus nicht ungewöhnlich.
    Cummings Miene wurde weicher. »Man zählt auf

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